Zur Länderspielpause lockte Österreichs westlichstes Bundesland mit tollen Ansetzungen und so war nach längerer Abstinenz wieder ein Besuch in Vorarlberg angesagt. FC Langenegg –... Ein Besuch im Ländle – Ein Einblick in Vorarlbergs Unterhaus (2)

Zur Länderspielpause lockte Österreichs westlichstes Bundesland mit tollen Ansetzungen und so war nach längerer Abstinenz wieder ein Besuch in Vorarlberg angesagt.

FC Langenegg – FC Dornbirn 1913 1:2 (1:1)

Im beschaulichen Ort Langenegg, das im Bregenzerwald liegt, wird seit dieser Saison in der drittklassigen Regionalliga West gekickt. Dafür musste der FC Langenegg auch seinen Sportplatz im Ortsteil Unterstein etwas adaptieren und verbreitern. Zum Derby gegen Tabellenführer FC Dornbirn gibt es daher eine „offizielle Sportplatzeröffnung“. Diese Infos erfahren wir von unseren Parkplatznachbarn, wobei wir bereits einige hundert Meter weit weg vom Sportplatz stehen. Sie fragen uns auch: „Kummts ihr echt aus Wien?! Nua wegen dem Spü?!  Als wir dies bejahen, wirken wir wohl etwas unglaubwürdig und so meinen sie: „Ihr macht wohl Urlaub im Ländle!“ Wir bejahen wieder, denn dies ist ja auch nicht ganz falsch.

Ein anderer Einheimischer ist ob des entfernten Parkplatzes und der vielen Autos auch etwas erstaunt und meint: „Do san jo hütt tusige Lütt!!!“ Nun, tausende Leute kamen dann doch nicht, aber 800 Besucher sorgen für eine Volksfeststimmung an diesem Vormittag in Langenegg.

In der Anfangsphase des Spiels sind die Gäste aus Dornbirn klar überlegen und so ist der Führungstreffer nur eine Frage der Zeit. Dieser fällt auch in der 20.Minute durch Gamper, den wir von der „Leitn“ hinter dem Tor, die für einen Ostösterreicher eigentlich schon eine Alm ist.

Wer nun glaubt, dass der FC Langenegg geschockt von diesem Treffer ist, der wird eines Besseren belehrt. Nur drei Minuten nach dem Rückstand erzielt Röser den überraschenden Ausgleich. Von der tollen Stimmung am Sportplatz angesteckt, haben die Gastgeber nun ihre beste Phase und dominieren gegen den Tabellenführer aus Dornbirn. Ein weiterer Treffer wird den Wäldern vor der Pause aber nicht gelingen.

In selbiger stürmen dann die Leute schon fast quer über den Platz zur Grillecke, um sich ein Mittagessen zu genehmigen. Die Wartezeit wird durch die Blasmusikkapelle und die Sportplatzeröffnung etwas verkürzt. Dieser wohnen wir noch bei, aber danach haben wir noch einen Termin in Schruns. Der Anlass dafür ist leider ein trauriger, aber da wir auch an diesem besonderen Spiel in Schruns (an)teilnehmen wollten, sei es uns verziehen, dass wir den Dornbirner Siegestreffer in der 70.Minute durch Pririsch nicht mehr sahen.

 

FC Schruns – SC Göfis 7:3 (4:2)

Es geschah am 02.09.2018. An diesem Sonntag verlor der Kapitän des FC Schruns, Johannes „Jojo“ Leitner bei einem tragischen Unfall sein Leben. So wurde das Spiel der Schrunser unter der Woche abgesagt und das Auswärtsspiel beim SC Göfis anfänglich auf Sonntag 14.00 Uhr verlegt. Dies hätte perfekt zwar perfekt in unseren Plan gepasst, aber die Vereine einigten sich auf einen Tausch des Heimrechts, um den verstorbenen Kapitän in Schruns verabschieden zu können.

Bei diesem emotionalen Ereignis wollten wir natürlich dabei sein, aber ins Schrunser Fußballstadion gelangen, war dann gar nicht so einfach, wie erwartet. Eine Baustelle beim und eine Veranstaltung im zum Stadion angrenzenden Montafoner Aktivpark, sorgten für etwas Chaos auf den Parkplätzen im sonst beschaulichen Schruns.

Im modernen Stadion waren aus gegebenen Anlass heute 500 Besucher anwesend, was für eine Spiel der Landesliga Vorarlberg sicher nicht alltäglich ist. Keiner von ihnen sollte das Kommen heute bereuen, denn man bekam auch auf dem Rasen Außergewöhnliches zu sehen.

Der FC Schruns legte gleich in der Anfangsphase los, wo man dank zweier Treffer in Minute acht und zwölf bereits mit 2:0 in Führung lag. Nach jedem Treffer lief die Elf gesammelt vor die Haupttribüne und applaudierte in Richtung der Hinterbliebenen ihres verstorbenen Kapitäns.

Wir fotografieren gerade die Haupttribüne samt tollen Bergpanorama im Hintergrund, als die Gäste in der 23.Minute den Anschlusstreffer erzielen. Nur drei Minuten später sollte es schon 2:2 stehen. Doch auch dieser Spielstand sollte nicht sehr lange Bestand haben. Die Schrunser machen noch kurz vor der Pause zwei weitere Treffer und so werden beim Stande 4:2 die Seiten gewechselt. Der Platzsprecher ist ebenfalls aus dem Häuschen und meint zu Recht: „Heute ist der Tag des Doppelpacks!“

Das Spiel ist auch in der zweiten Spielhälfte atemberaubend. Wenige Minuten nach Wiederbeginn vergeben die Göfiser einen Elfmeter, um dann im Gegenzug in der 55.Minute den fünften Treffer an diesem Nachmittag zu kassieren. Aber nur zwei Minuten später erzielt Göfis seinen dritten Treffer, sodass es eigentlich wieder einen Tordoppelpack gab.

In der 77.Minute sorgt ein Treffer aus dem Nachschuss eines vergebenen Elfmeters durch Flöry für die Entscheidung und Ganahl stellt in der 86.Minute mit seinem zweiten Treffer an diesem Tag auf 7:3, das dann zugleich der Endstand ist.

Während manch einer bei zehn Treffern über ein zweistelliges Ergebnis philosophieren würde, schauen wir uns noch die emotionale Verabschiedung der Mannschaft vom Publikum an. Es war ein Spiel außergewöhnliches Spiel und alle waren der Meinung, dass Jojo da oben sicher auch seine Freude daran hatte.

 

FC Nenzing – Schwarz-Weiß Bregenz 0:3 (0:1)

Der Abschluss dieses Wochenendes brachte uns nach Nenzing, wo im Jahre 2015 die „Neue Sportanlage beim Walgaubad“ eröffnet wurde. Nachdem am Vormittag die Regionalliga West komplettiert wurde, sollte dies am Nachmittag nun auch wieder mit der Vorarlbergliga geschehen.

Die Sportanlage ist wirklich gelungen und ist an allen vier Seiten ausgebaut. Es gibt sogar betonierte Stufen im Hintertorbereich. Das Herzstück der Anlange ist die Haupttribüne, in der das Clubhaus, die Kantine und der Kabinentrakt integriert sind, wobei sich die Kabinen im Kellerbereich befinden und die Spieler von selbigen einlaufen.

Der FC Nenzing hatte heute Schwarz-Weiß Bregenz zu Gast, wobei dieses Duell der von der Tabellensituation her ein Ausgeglichenes hätte sein müssen. Dies war es jedoch nicht, denn die Gäste vom Bodensee dominierten in den ersten 45 Minuten nach Belieben. Das 1:0 war zur Pause hochverdient, auch wenn der Führungstreffer in der 32.Minute eher unschön aus einem Gestocher im Strafraum fiel.

Wir genehmigen uns vor der Heimreise noch etwas vom Stadionbuffet. Martin holt an der Bonkassa zwei Kupons für ein „Zack Zack“, dem Vorarlberger Sportplatzessen schlechthin. Die Kassiererin merkt sofort, dass er kein Einheimischer ist und spricht ihn direkt drauf an: „Wo kummst den Du her?“ Er beantwortet die Frage wahrheitsgemäß und erfährt noch: „Niederösterreich, da warad I a foscht heakumma, zumindest kummt mei Vota vo duat!“ Beim Anstellen zum Abholen der Speise ist die Kantinendame ebenfalls sehr forsch, allerdings nur zur eigenen Grillmeisterin. Dieser gibt sie die klare Anweisung: „Zwoa Zack-Zack, oba zack zack!“ Die Kotelettsemmel verdiente sich übrigens die Höchstnote.

Auf dem Rasen geht es mittlerweile auch wieder weiter, jedoch ändert sich am Spielverlauf relativ wenig. Dies natürlich zur Freude des Bregenzer Anhangs, der mit Fortdauer der Begegnung immer besser in Fahrt kommt. Dies machen dann auch die Bregenzer Spieler. In der Schlussphase und sie schrauben das Ergebnis auf 3:0. Dieser Sieg ist auch in dieser Höhe völlig verdient und so feiern die Mannschaft und die Fans diesen Auswärtssieg gemeinsam.

Für uns geht es dann wieder über den Arlberg in Richtung Heimat. Dabei passieren wir Dalaas und recherchieren, dass der dortige Verein der FC Klostertal und nicht „Dalaas Cowboys“ heißt. Und dieser FC Klostertal hatte am Samstag in Sonntag sein Spiel bei der SPG Großwalsertal, wo 500 Zuschauer beiwohnten. Neue Ziele in Vorarlberg sind somit auch schon wieder gefunden.

 

Anbei einige Impressionen, die sich per Klick vergrößern lassen:

 

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Heffridge

Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.

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