Corona-bedingt wird die Zahl der zugelassenen Zuschauer einmal mehr reduziert. Die Vereine kritisieren die Absolutzahlen vehement und fordern eine Lösung, die auf die Größe... Fans zu Corona-Beschränkungen: „Völlig unverhältnismäßig und konzeptlos“

Corona-bedingt wird die Zahl der zugelassenen Zuschauer einmal mehr reduziert. Die Vereine kritisieren die Absolutzahlen vehement und fordern eine Lösung, die auf die Größe der einzelnen Stadien Rücksicht nimmt. Wir haben Fanmeinungen aus ganz Österreich im Austrian Soccer Board, Österreichs größtem Fußballforum zusammengetragen.

TomTom90: „Binnen knapp einem Monat ohne Cluster von 10.000 auf 1.500, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.“

Da Oide Bimbo: „Die eingeschränkten Zuschauerzahlen sind hirnloser Aktionismus. Wer kratzt sich das unter den Fingernägeln hervor? Ich vermisse komplett die zugrunde liegende Zahlenevidenz. Also wie viele Ansteckungen gab es bei 10.000, wie viele bei 3.000, oder gab es überhaupt Übertragungen? Wie viele mussten ins Spital, wie viele Matchbesucher sind am Virus verstorben? Und was erwartet man sich bei 1.500?“

wiensimmering82: „Bald wird jeder einen kennen, der ein Sky-Abo hat…dann treffen sich die Leute im privaten Bereich und schauen gemeinsam Fußball.“

Boidi: „Die Unverhältnismäßigkeit zwischen Indoor und Outdoor müsste spätestens jetzt viel mehr von der Bundesliga und den Vereinen aufgezeigt werden. Ein gemeinsames Statement, eine gemeinsame PK etc. Meinetwegen nimmst den ÖSV mit der hat wenigstens genug Lobby um gehört zu werden.“

schleicha: „Man könnte nur noch anmerken, dass es – bei gleicher Proportion bedeuten würde, dass in der Staatoper nur 84 Leute reindürfen sollten. Und dabei wäre noch gar nicht berücksichtigt, dass eines In- und das andere Outdoor stattfindet. Komplett irre!“

flonaldinho10: „Mir fällt eigentlich nur eine logische Erklärung für diese Regelung ein; dass man die An-/Abreise zu Veranstaltungen als kritischsten Punkt ausgemacht hat und da keine zusätzlichen „Stoßzeiten“ schaffen will. Anders macht das komplette Ignorieren von Kapazitäten und praktisch nicht vorhandene In-/Outdoor Unterscheidung eigentlich keinen Sinn. Aber selbst wenn die Öffis das Problem sind, könnte man mMn die Anzahl/Frequenz der Anbindungen in der Umgebung berücksichtigen.“

svried1990: „Die Vereine machen einfach bei jedem Scheiss mit, überall wird Ja und Amen gesagt, die sollen sich zusammentun, einen Aufstand machen, 1500 Leute, da ist‘s gescheiter du hast keine Fans mehr im Stadion… bin grad bissl angfressen…“

Mecki: „1500 Outdoor vs 1000 Indoor – unfassbar, wie man nach 7 Monaten Pandemie dieses Virus noch immer nicht verstanden hat.“

Adversus: „Im Stadion darfst du nichts essen und auch nichts trinken, aber im Lokal schon. Unfassbar.“

Gunner: „Gut, das mit der Gastro im Stadion lass ich mir noch einreden. Die Standln sind neben dem Häusl natürlich der Ort, wo sich in der Pause am ehesten viele Personen längere Zeit auf engem Raum treffen, auch bei uns im Stadion. Das ist eine Maßnahme, die man treffen und vertreten kann, wir werden es schon 2 Stunden ohne Saftl und Würstl aushalten. Aber die Personenbeschränkung ist einfach nur willkürlich und vollkommen sinnbefreit. Das Verhältnis zur erlaubten Anzahl Indoor setzt dem ganzen dann nur noch die Krone auf.“

Silva: „Anstatt dass man nun hier mit Bedacht vorgeht und sinnvolle Maßnahmen einführt, packt man den populistischen Holzhammer aus und schränkt Dinge ein, bei denen kaum Gefahr besteht und die in der für die Gesellschaft schwierigen Zeit ein wenig Abwechslung bringen könnten und stellt Regeln auf, die eigentlich keine echte Änderung bringen. Ob im Restaurant jetzt meine 40 Freunde und Familienmitglieder auf den Tischen sitzen oder 40 Fremde, macht für das Virus keinen Unterschied.“

sulza: „Das Problem sind die Hotdogs im Stadion!!! By the way: Es glaubt ja wohl keiner, dass die Schirmbars in Ischgl im Winter geschlossen bleiben. Zu 100 % haben die wieder offen.“

Boidi: „Mittlerweile hat das überhaupt keine Logik mehr, die machen einfach irgendwas um was zu machen, ohne Plan und Ziel. Bitter wenn man in einer Pandemie einen PR-Kanzler hat der eigentlich nichts kann außer Message Control.“

Hütteldorfer94: „Aber Hauptsache in die Staatsoper (INDOOR) dürfen noch 1.000… Dass unser Stadion viel mehr Zuschauerplätze hat (übrigens auch im Vergleich zu vielen anderen Bundesliga-Stadien) und zudem outdoor ist, spielt offenbar gar keine Rolle. Was macht eigentlich der Sportminister so beruflich?“

Woid4tla: „Ein Witz, aber leider kein lustiger…“

GrimCvlt: „Das Verhältnis musst dir auf der Zunge zergehen lassen. 1.000 Personen (im Hochrisiko-Bereich) Indoor, 1.500 (nachweislich low-risk) Outdoor. Grabt‘s euch ein.“

Silva: „Es ergibt für mich keinen Sinn, dass innen beinahe so viele Zuseher erlaubt sind wie außen. Bei allem Verständnis für stärkere Maßnahmen, aber das widerspricht jeglicher Logik und Fakten, die man über die Risiken über die Verbreitungswege kennt.“

TomTom90: „Im Endeffekt ist jetzt genau diese Situation eingetreten, die der Großteil schon vor über einem Monat befürchtet hat. Es war klar, dass die Zahlen steigen werden und ja, es sind auch Maßnahmen gerechtfertigt. Gerechtfertigt ist es allerdings nicht, wenn diese Maßnahmen an den Haaren herbeigezogen sind und nicht aufgrund von Fakten beschlossen werden. Die Regierung hat sich mit ihrem Verhalten selber sehr unglaubwürdig gemacht und jetzt muss halt die Bevölkerung wieder herhalten und den Sündenbock geben. Fußball hat in Österreich keinen Stellenwert, außer das Team spielt im Happel und diverse Politiker können sich beim Buffet ihre Wampe vollschlagen und blöd in die Kamera grinsen. Somit war es ein leichtes, das abzudrehen. Ich war nach der Abo-Lösung von Rapid schon ziemlich verärgert, werde aber auch jetzt wieder auf eine Rückerstattung verzichten. Ich lasse nicht zu, dass diese Fetzenschädeln meinen Verein umbringen. Die Öffis sind in der Rush Hour täglich brechend voll, aber einmal alle zwei Wochen darf man dann deswegen nicht ins Stadion fahren. Ergibt durchaus Sinn. Und dann wundern, wenn die Leute schön langsam am Radl drehen. Vor dem Frühjahr 2021 war es das mit Fußball im Stadion. Ohne Cluster davor, Bravo und Danke an diese Versager in der Regierung!“

PipoVienna80: „Zeigt irgendwie den Stellenwert des österreichischen Sports!“

revo: „Nachdem es bei Gottesdiensten keine Maximalgrenze zu geben scheint, freut sich Rapid-Pfarrer Christoph Pelczar euch am kommenden Donnerstag zum europäischen Sammelgebet in Wien Hütteldorf begrüßen zu dürfen. Bringt eure Rapid-Bibel und Weihrauch mit. Bitte beachtet, dass die Teilnahme auf Grund der limitierten Sitzplatzzahl im Outdoor-Gebetssaal auf 20.000 limitiert ist, eine Reservierung ist leider nicht möglich. Messwein und Hostien sind selbst mitzubringen, das Überreichen durch den Pfarrer ist aus gesundheitlichen Gründen zurzeit untersagt, außerdem ist das Verdecken des Mund- und Nasenraumes geboten um den aus England angereisten Knabenchor nicht zu verschrecken.“

mex: „Bei 1.500 erlaubten Zusehern stellt sich wohl die Frage, ob es überhaupt Sinn macht Sektoren zu öffnen. Die Kontrollen, Ordner, Organisationsmaßnahmen usw. kosten ja vielleicht so viel, dass man durch Merchandising und Gastro nicht mehr kostendeckend ist. Was passiert, wenn der Verein „freiwillig“ Geisterspiele veranstaltet? Ich als Abo Besitzer würde bei einer verständlichen Erklärung den Vereinsverantwortlichen keinen Vorwurf machen und mein Geld nicht zurückverlangen. Denn ob ich jetzt 3 Spiele pro Saison (bei diesen traurigen Verhältnissen) sehe oder gar keines ist mir ehrlich gesagt auch schon wurscht. Und wenn’s der Verein dadurch überlebt dann 1000 Rosen…“

Steffo: „Ich bin echt froh, dass ich es noch gegen den LASK ins Stadion geschafft habe…Kann die 1.500 Regelung überhaupt nicht nachvollziehen, so schwierig wäre es nicht für die einzelnen Bundesligisten unterschiedliche Kapazitäten festzusetzen, die einen sicheren Ablauf der Spiele möglich machen. Werde das Geld für meine Abos auch nicht zurückfordern…ich hoffe der Spuk hat irgendwann ein Ende.“

alexbender: „Darf ich kurz fragen wie es euch persönlich geht? Ich bin ja psychisch ein äußerst stabiler Mensch : Mit gutem Job etc… Nur bei jeder Regierungsmeldung haut es mir innerlich schon komplett die Kabeln raus. Dadurch das mir alle anderen Leidenschaften derzeit durch Corona verboten sind, sind die Stadionbesuche bei Rapid die einzigen emotionalen Highlights für mich. Ich verzweifel.“

Lichtgestalt: „Warum haben wir denn die Politiker, die wir haben? Weil es nicht um Inhalte geht, weil Marktschreier und Selbstdarsteller gewählt werden, die einfachste Lösungen anbieten (die es naturgemäß selten gibt, denn hat ein Problem eine einfache Lösung, ist es normalerweise kein Problem) und ganz offensichtlich alle miteinander mit Korruption und Selbstbedienung, schamloser Klientelpolitik und einem „nach mir die Sintflut, ich hab ja 8.000 Pension pro Monat sicher“ Entscheidungen treffen oder treffen lassen. Das hat spätestens mit Haider in den 80ern begonnen. Und nach 35 Jahren stehen wir jetzt da mit einem Haufen PR- und geldgeiler Hohlfiguren mit dem Tiefgang von Papierfaltbooten und erhoffen uns Antworten und Anleitung in einer globalen Krise. Kühe können nicht fliegen. lower your expectations.“

derfalke35: „Wichtig wird sein, dass im Winter die Skilifte voll sind und die deutschen und holländischen Wintertouristen nicht ausbleiben, darf man in der Skihütte nicht feiern, wirds wohl inoffizielle Apres-Ski-Partys in den Zimmern geben, top secret und top exklusiv versteht sich.“

Varimax: „Das wirklich mühsame sind halt die Inkonsequenz und die vielen Änderungen der Beschränkungen. Mit der Ampel hätte man ja eigentlich genau das Instrument zur Verfügung gehabt, das von Anfang an klar und transparent dar zu stellen: So viele dürfen rein, wenn die Zahlen so aussehen. Man hätte halt konsequent dabeibleiben müssen. Das ist die einzige Kritik, die ich habe. Was die Zahlen an sich betrifft, wird da schon ein Sinn dahinterstehen (Abreise v.a.). Aber diese Unberechenbarkeit hat schon Methode und ist in Wahrheit eine Schande für Leute mit solcher Verantwortung.“

GrazTiefschwarz: „Was für ein Fail. Es nach Monaten noch immer nicht verstanden zu haben, dass das indoor-Infektionsgeschehen das Hauptproblem ist, ist wirklich eine Leistung für sich.“

onkelandy: „Problem: Immer mehr Leute stecken sich bei privaten Treffen an. Lösung: Wir machen den Besuch von (Outdoor)Veranstaltungen so unattraktiv wie möglich, damit die Leute mehr Zeit haben um sich privat zu treffen. Well done, Regierung.“

OoK_PS: „Den Unterschied zwischen Indoor und Outdoor von 500 kannst du halt wirklich nicht sinnvoll argumentieren, angesichts der viel geringeren Ansteckungsgefahr an der freien Luft. Wenn Rapid und Salzburg das ganze Stadion aufsperren, sitzen in jedem Sektor ein paar Leute und trotzdem hätten völlig gefahrlos weit mehr als 1.500 Platz.“

Eldoret: „Man sollte die Zuschauerzahlen nach den Kapazitäten des Stadions wählen mMn. z.B 25% des Fassungsvermögens dürfen rein. Es ist ja völlig weltfremd, dass in Ried oder Hartberg genauso viel reindürfen wie in Wien, Salzburg oder Linz.“

sturmhaubenfetischist: „Grundsätzlich verstehe ich verschärfte Maßnahmen schon, da es mit der Eigenverantwortung nicht gut genug zu funktionieren scheint. Auch wenn Corona für junge, gesunde Menschen fast ungefährlich ist: Bei der derzeitigen Steigerungsrate käme unser Gesundheitssystem in einigen Wochen an seine Grenzen und die Krankenhäuser wären voll, außerdem gilt es, Risikogruppen zu schützen. Nur machen viele der neuen Maßnahmen meiner Meinung nach wenig Sinn – wirklich genau überlegt wirkt das alles nicht, was da wieder beschlossen wurde.“

Traunseelaskler: „Verschärfungen im Zuge der stark steigenden Zahlen? Werden von mir absolut befürwortet, die sind meiner Meinung nach unerlässlich! Die Art der Beschränkungen: zum Teil verständlich (z.B. Einschränkung privater Treffen, bei denen es in letzter Zeit ja erwiesenermaßen zu zahlreichen Ansteckungen/Clustern kam), zum Teil aber auch reinste Willkür ohne jegliche faktenbasierte Grundlage! Ich kann mich bisher an keinen einzigen Cluster erinnern, der durch ein Bundesligaspiel entstanden ist! Die Corona-Maßnahmen wurden großteils penibelst eingehalten, aufwendige Präventionskonzepte umgesetzt und somit das Risiko gegen 0 gesenkt. Und nun setzt man genau hier an und schädigt gewissermaßen die Musterschüler, weil sich andere zu wenig an manche Regeln gehalten haben! Warum diese neuen Maßnahmen für Outdoor-Veranstaltungen nichts als reine, populismusähnliche Symbolpolitik darstellen, zeigt ja alleine der Fakt, dass in ein 3000er-Stadion genauso 1500 Zuschauer hineindürfen wie in ein 30 000er-Stadion – wie möchte man das bitte wissenschaftlich begründen (genauso die 1000 bei Indoorveranstaltungen in meist viel kleineren Räumlichkeiten mit erhöhter Aerosolkonzentration) – das ist reine Willkür und hat nichts mit einer vergleichbaren Ansteckungsgefahr zu tun.“

LASK1965: „Grundsätzlich ist es ja der Vorwurf den sich die Regierung gefallen lassen muss. Man hatte jetzt 7 Monate Zeit ein vernünftiges Konzept für sämtliche Bereiche zu definieren, das ist de facto einfach nicht passiert. Egal ob beim Thema Schulstart, beim Thema Contact Tracing, beim Thema Quarantäne oder nun auch einmal mehr beim Thema Reduktion der Kontakte. Man hätte hier mit etwas Bemühen sicher Konzepte ausarbeiten können, die klar definiert sind und bei gewissen Übertretungen von Schwellenwerten zum Greifen kommen. Eine digitale Plattform, mit klar ersichtlichen Parametern, klar erkennbaren und vor allem sinnvollen Konsequenzen und auch eine Plattform, die Informationen kanalisiert und so die Gesundheitshotline entlastet. Wenn ich lese, dass das, im Vergleich zu anderen Maßnahmen läppische drei Millionen gekostet hätte, greif ich mir schon aufs Hirn. Auf der anderen Seite ist es mir auch zu plakativ herzugehen und zu behaupten beim Fußball hat sich noch nie wer angesteckt. Aber vielleicht ist es doch im Stadion passiert, oder bei der Heimfahrt im Bus oder beim Bier danach. Insofern sehe ich schon ein, dass es zu gewissen Einschränkungen kommt, allerdings nicht unter diesen Voraussetzungen. Sinnvoll wäre in meinen Augen da eine klare Kopplung an den Inzidenzwert. Bleibt der Wert unter einer beliebigen Zahl X, lass ich 50% der Kapazität rein, steigt er drüber nur mehr 25% und ab einem Wert Y geht gar nichts mehr. Aber hier geht es eben nicht um absolute Werte die Kapazität betreffend. Kann es ja auch gar nicht gehen, wenn man den Hausverstand benutzt.“

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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