Ende Februar war es wieder an der Zeit aus dem fußballerischen Winterschlaf zu erwachen und die Plätze landauf und landab unsicher zu machen. Die... Groundhopper’s Diary | Andalusien und die doppelte Premiere in Gibraltar (1)

Fußball in SpanienEnde Februar war es wieder an der Zeit aus dem fußballerischen Winterschlaf zu erwachen und die Plätze landauf und landab unsicher zu machen. Die erste größere Reise des noch jungen Jahres sollte in die südspanische Provinz Andalusien gehen, obwohl Spanien eigentlich gar nicht das Zielland und der Buchungsgrund dafür gewesen ist.

Durch die Aufnahme des Fußballverbandes von Gibraltar (GFA) als 54. Vollmitglied in die UEFA, gab es seit Mai 2013 die Möglichkeit auch offiziell einen neuen Länderpunkt zu machen und diese Gelegenheit sollte standesgemäß beim ersten Heimspiel als UEFA-Vollmitglied auf heimischen Boden wahrgenommen werden. Da dieses Freundschaftsspiel gegen die Färöer auf einen nicht offiziellen Länderspieltermin an einem Samstag gelegt wurde, hätte man das Glück, dass die spanische Primera Division nicht pausierte. Da glücklicherweise der FC Sevilla noch als Gruppensieger in die K.O.-Phase der Europa League aufstieg, wurde der Beginn der Reise gleich noch um einen Tag vorverlegt, zumal somit auch ein Spiel am Donnerstag in Sevilla fix in die Planungen aufgenommen werden konnte.

Bereits am Mittwoch wurde die Maschine nach Málaga genommen und es ging vom Flughafen per Mietwagen entlang der Costa del Sol südwärts. In einer Ferienanlage im Umland von La Línea de la Concepción wurde eine nette Bleibe für die kommenden Tage gefunden.

Hound Dogs FC – Lincoln Red Imps FC 1:1 (0:1)

Laut den Ansetzungen des gibraltarischen Fußballverbandes sollte auch am Mittwoch gekickt werden. Da wir Zeit hatten und wir uns auch einmal die Gegebenheiten an der Grenze bezüglich der Wartezeiten anschauen wollten, machten wir uns auf den Weg in das britische Überseegebiet.

Nach dem Grenzübertritt per pedes, der mit keinen längeren Wartezeiten oder Kontrollen verbunden ist, gelangt man über die Landebahn des Flughafens in den urbanen Teil Gibraltars. Um jedoch zum Victoria Stadium, das man übrigens vom Flughafen aus schon sieht, zu kommen, muss man gleich nach dem Überqueren des Rollfeldes links abbiegen.

Zu unserer Freude wurde bereits gespielt und wir kamen in den Genuss der zweiten Halbzeit einer Partie zweier gibraltarischer U13-Mannschaften. Rund 70 Zuschauer waren vor Ort und hinter den Toren wärmten sich schon beide Zweitligamannschaften auf. Nachdem das Jugendspiel mit etwas Verspätung abgepfiffen wurde, ging es nahezu postwendend mit dem Spiel der Erwachsenen weiter. Wer sich nun erwartet hatte, dass bereits mehr Zuschauer den Weg ins Stadion gefunden hätten, wurde enttäuscht. Ganz im Gegenteil verringerte sich die Zuschauerzahl beim Erwachsenenspiel beträchtlich, zumal Mütter und Väter nun das Stadion mit den Sprösslingen, die sich gerade noch auf dem Kunstrasen austobten, verließen. So bleiben auf der Tribüne etwa 30 Leute zurück. Eintritt musste logischerweise auch keiner bezahlt werden und dieser wäre auch etwas vermessen gewesen.

Zwar spielten beide Mannschaften bemüht, aber das war es dann auch schon. Vom Niveau her würde sich dieser Kick hierzulande in einer DSG-Liga wiederfinden. Immerhin konnte der Länderpunkt eingefahren werden und da dieses Spiel noch bei Tageslicht angepfiffen wurde, konnten noch einige schöne Aufnahmen von herrlichem Panorama mit dem Felsen im Hintergrund gemacht werden.

Der Lincoln Red Imps FC wurde anfänglich seiner Favoritenrolle gerecht und ging mit 1:0 in Führung. Die Hound Dogs kamen nur äußert sporadisch vor das gegnerische Tor und so erwarteten die meisten Besucher nach dem Seitenwechsel auch weitere Treffer der Gäste. Allerdings verloren die Red Imps in der zweiten Halbzeit völlig den Faden und somit waren der Ausgleich der Hound Dogs und die folgende Punkteteilung mehr als verdient.

Danach ging es wieder zurück nach Spanien, wo auch die Vorbereitungen für einen weiteren Höhepunkt dieser Reise getroffen wurden.

FC Sevilla – NK Maribor 2:1 (1:0)

Bereits am Vormittag wurde die zweistündige Fahrt nach Sevilla angetreten, um auch noch ausreichend Zeit für die kulturellen Schönheiten der andalusischen Hauptstadt zu haben. Neben der Kathedrale und der Stierkampfarena sind auch noch die Uferpromenade am Fluss Guadalquivir und die Plaza de España besonders sehenswert. Ebenfalls besonders sehenswert ist das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán, das für ein Stadion mit einem Fassungsvermögen von über 45.000 Plätzen eine ziemlich zentrale Lage aufweist und mit einem eindrucksvollen Mosaik über dem Eingangsbereich in Stadionhöhe bestückt ist.

Auch der Innenbereich ist beindruckend, zumal die steilen Tribünen sofort an ein Stadion in Südamerika erinnern. Es kommt also nicht von ungefähr, wenn das Stadion im Volksmund auch als La Bombonera de Nervión – in Anlehnung an das berühmte Stadion der Boca Juniors aus Buenos Aires – bezeichnet wird. Allerdings spielten sich hier auf dem Rasen auch schon einige tragische Schicksale ab. So ist vielen sicher noch vielen das böse Foul des deutschen Torhüters Toni Schumacher am Franzosen Patrick Battiston im Halbfinale der Weltmeisterschaft 1982 oder der plötzliche Zusammenbruch Antonio Puertas im Saisoneröffnungsspiel gegen Getafe im Jahr 2007, an dessen Folgen der aufstrebende Kicker wenige Tage später verstarb, in Erinnerung.

Im Rückspiel des Europa-League-Sechzehntelfinales hatte der FC Sevilla an diesem Abend den NK Maribor aus Slowenien zu Gast. Nach einem doch überraschenden 2:2 im Hinspiel, hatten die Gäste noch berechtigte Chancen auf den Aufstieg.

Der FC Sevilla machte aber vor 21.562 Besuchern von Beginn an klar, wer der Herr im Haus ist, jedoch bedurfte es 42 Minuten und eines kuriosen Treffers, dass dieses auch zahlenmäßig festgehalten werden konnte. Gästekeeper Handanovič schoss bei einem Befreiungsschlag völlig unbedrängt Reyes an und von dessen Körper prallte der Ball ins Tor Maribors. Für die Entscheidung sorgte in der 59. Minute ein platzierter Schuss von Gameiro. Dieser hatte zuvor aber Glück an den Ball zu kommen, denn ein Marburger fälschte das Spielgerät so unglücklich ab, dass es dem Torschützen Gameiro quasi vor die Füße fiel.

Maribor konnte sich nicht gegen das Ausscheiden aufbäumen. Einzig eine Unaufmerksamkeit von Sevillas Hintermannschaft ermöglichte den Gästen den Anschlusstreffer durch den Ex-Austrianer Dare Vršič. Da dieser kurz vor dem Schlusspfiff fiel, war dieser nur mehr Ergebniskosmetik und diesmal könnte dieser Terminus nicht passender sein, denn das Ergebnis drückte in keiner Weise die Überlegenheit des FC Sevilla in diesem Duell aus.

CD Ronda – CD Huércal 9:0 (0:0)

Zu einem unerwarteten Leckerbissen sollten wir am Freitag kommen. Durch den andalusischen Nationalfeiertag bedingt fanden einige Spiele in dieser Region bereits an diesem Tag statt. Die Wahl fiel dabei auf ein Viertligaspiel in Ronda. Diese Stadt lag nicht nur in der Nähe von unserem Quartier, sondern ist auch kulturell absolut sehenswert. Bekannt ist die Kleinstadt im gebirgigen Hinterland der Provinz Málaga vor allem für seine Lage. Die maurisch geprägte Altstadt liegt nämlich auf einem rundum steil abfallenden Felsplateau.

Nach dem Rundgang durch die Stadt wurde zur Mittagszeit im Estadio Nueva Ciudad Deportiva de Ronda das Spiel von CD Ronda gegen CD Huércal angepfiffen. Das Spiel der Tercera Division, Grupo IX, lockte gerade einmal 130 Besucher an. Richtig wundern braucht das aber auch niemanden, zumal der Tabellenachtzehnte auf den abgeschlagenen Tabellenletzten traf. Beide Mannschaften werden tabellarisch durch das Team von Estepona getrennt, das seinen Spielbetrieb bereits mitten in der Saison eingestellt hat. In der ersten Spielhälfte entwickelte sich ein Unspiel sondergleichen. Härteeinlagen waren vorrangig und nur weil der Schiedsrichter beide Augen zudrückte, gab es nur einen Platzverweis auf Seiten Rondas. Es hätten aber schon weit mehr Spieler aufgrund rüder Attacken vom Platz gestellt werden müssen.

So ging man eher mit geringen Erwartungen in die zweiten 45 Minuten. Doch man wurde Augenzeuge eines nicht alltäglichen Spielverlaufs. Ronda stellte binnen zehn Minuten in Unterzahl auf 3:0. Dann brannten bei einigen Huércal-Spielern die Sicherungen durch und es gab zwei Platzverweise gegen die Gäste. Ronda erzielte weiter Tor um Tor und in der Schlussphase konnte und wollte Huércal nicht mehr. Beim Stande von 9:0 hatte der Schiedsrichter dann doch ein Einsehen mit den Gästen und beendete ein paar Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit diese Partie. In Zeiten von Wettskandalen und sonstigen Betrügereien im Fußball, war dieser Spielverlauf (inklusive der Platzverweise) zumindest auffällig. Aber wie sagt man so schön, es gilt die Unschuldsvermutung und einen Unterhaltungswert hatte diese Begegnung dennoch.

Für uns ging es dann wieder zurück nach Gibraltar, das auch touristisch erkundigt wurde, ehe am Samstag und am Sonntag noch vier weitere Partien auf uns warteten.

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Heffridge

Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.

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