Nach dem Spiel in Bijelo Polje richtete sich der Fokus nun zuerst auf die Sehenswürdigkeiten Montenegro und danach auf ein paar Tage Entspannung am... Groundhopper’s Diary | Balkan: Zeit und Geduld erforderlich! (2)

Kroatien - Flagge_abseits.atNach dem Spiel in Bijelo Polje richtete sich der Fokus nun zuerst auf die Sehenswürdigkeiten Montenegro und danach auf ein paar Tage Entspannung am Strand. Doch diese Tage vergingen wie im Fluge, sodass das nächste Wochenende schnell auf einen zukam. Nach zahlreichen abgespulten Kilometern sollte es diesmal etwas gemütlicher angegangen werden, und so wurde für den Samstag ein Spiel in der bosnischen Kleinstadt Čapljina der unmittelbaren Nähe unseres Aufenthaltsortes ausgesucht.

HNK Čapljina – FK Rudar Kakanj 3:1 (1:1)

Čapljina lag nicht einmal 50 Kilometer entfernt und wäre von der Strecke auch problemlos zu erreichen gewesen, da aber der Samstag im Hochsommer noch immer der Hauptreisetag ist, ging es an den Grenzübergängen zu Kroatien in Klek und Metković nur sehr langsam voran. Das Risiko zu spät nach Čapljina zu gelangen, konnte aber gebannt werden, weil es auf bosnischer Seite eine Straße durch das Hinterland gibt. Sie ist zwar sehr kurvenreich und in einem erbärmlichen Zustand, aber wenn man für die rund 40 Kilometer etwas mehr als eine Stunde einplant, gelangt man immerhin sicher an sein Ziel, was in meinem Fall das Stadion Bjelave war. Dort sollte in der dritten Runde der Prva Liga Federacije BiH der HNK Čapljina auf den FK Rudar Kakanj aus Mittelbosnien treffen.

Die Gäste konnten sogar auf Fanunterstützung – eine Belegschaft von zirka 20 Mann hatte die gut zweieinhalbstündige Fahrt von der Bergbaustadt Kakanj in die Herzegowina angetreten – zurückgreifen. Doch trotz des Supports, gerieten die Gäste bald in Rückstand. Aber kurze Zeit später musste das bis zu diesem Zeitpunkt noch punktelose Čapljina den Ausgleich hinnehmen. Nach dem Seitenwechsel sahen die 150 Besucher eine harte und zerfahrene Begegnung, in der Čapljina erneut die Führung gelang. Ein Platzverweis gegen die Gastgeber brachte diesen Sieg allerdings noch in Gefahr, zumal Rudar Kakanj nun auf den Ausgleichstreffer drückte. Aber Čapljina konnte die Führung bis zur 90. Minute verteidigen und entschied diese Partie mit einem weiteren Treffer in der Nachspielzeit endgültig. Mit diesem 3:1 konnten sowohl die ersten Punkte in dieser Saison eingefahren, als auch Rudar Kakanj in der Tabelle überholt werden.

FK Slavija Sarajevo – FK Drina Zvornik 1:0 (0:0)

Da gute Sonntagsspiele in der Umgebung an diesem Wochenende Mangelware waren, ging es nach Sarajevo, wo in der Premijer Liga gekickt wurde. Nach dem Besuch des Wallfahrtsortes Međugorje wurden auch einige Stunden in der Altstadt der bosnischen Hauptstadt verbracht, ehe es weiter nach Lukavica ging, einem Vorort Sarajevos, der bereits zur Republika Srpska zählt. Dort befindet sich das Gradski Stadion SRC – Istočno Sarajevo, die Heimstätte des in der Premijer Liga spielenden FK Slavija Sarajevo. Dieser hatte vor 500 Zuschauern am heutigen Nachmittag den FK Drina Zvornik zu Gast.

Bereits in der neunten Minute wurde dem Spiel durch einen Platzverweis gegen Zvornik die entscheidende Wendung gegeben. Slavija hatte nun mehr vom Spiel und bei schwindenden Kräften der Gäste trafen die Gastgeber in der zweiten Spielhälfte auch einmal. Dies reichte, um die drei Punkte ins Trockene bringen zu können, denn mehr war in diesem Spiel auch nicht nötig. Slavija hatte durchwegs noch weitere Chancen, um das Ergebnis zu erhöhen, aber mit dem Gefühl des sicheren Sieges im Rücken, führten all diese Möglichkeiten zu keinem weiteren Treffer.

BŠK Zmaj Blato – HNK Croatia Đakovo 4:1 n.V. (1:1, 0:0)

Auf der diesjährigen Sommertour sollte auch Kroatien ein fußballerischer Besuch abgestattet werden. Hierbei stand aber kein alltäglicher Ground auf dem Programm, zumal die Vorrunde des kroatischen Cups einen besonderen Leckerbissen parat hatte. Auf der Insel Korčula standen sich nämlich der BŠK Zmaj Blato, in der 3. Liga Süd spielend, und der HNK Croatia Đakovo, seinerseits in der 3. Liga Ost aktiv, gegenüber.

So wurden die Fährverbindungen herausgesucht und festgestellt, dass das erste Ziel der Reise der Hafen der Kleinstadt Orebić, auf der Halbinsel Pelješac liegend, sein sollte. Von dort übersetzt man in rund 15 Minuten vom Festland auf die Insel Korčula. Insbesondere die nahe des Fährhafens liegende Stadt Korčula ist aufgrund ihrer gut erhaltenen Altstadt einen Besuch wert. Ebenso war eine Abkühlung im klaren Meerwasser in einer der zahlreichen Buchten an einem Sommertag – wie diesem – unabdingbar, bevor es in weiterer Folge zum Austragungsort der heutigen Cuppartie nach Blato ging. Das Städtchen befindet sich rund 30 Kilometer von der Stadt Korčula entfernt und liegt im Landesinneren der Insel.

Trotz tropischer Temperaturen und der für ein unter der Woche stattfindendes Spiel unüblichen Beginnzeit von 16.00 Uhr fanden rund 700 Zuschauer den Weg ins Stadion Zlinje. Dieses besteht aus einer unüberdachten Haupttribüne aus massiven Stahlträgern und einer kleinen (Stahlrohr-)Tribüne auf der Gegenseite, die kurioserweise einfach auf dem Gehsteig errichtet wurde. Pluspunkte sammelten jedenfalls der in den rot-weißen Vereinsfarben mittels Tribünensitzen gestaltete Schriftzug „ZMAJ“ und das am Nebengebäude angebrachte Vereinswappen in Übergröße.

Zu Spielbeginn sorgte der Fanclub des BŠK Zmaj, die Red Dragons (an dieser Stelle muss auch erwähnt werden, dass das Wort „Zmaj“ in die deutsche Sprache übersetzt „Drache“ bedeutet.), mit Rauchfackeln und Papierschlangen für südländische Atmosphäre. Der Funke wollte aber noch nicht auf die auf dem Spielfeld befindlichen Akteure überspringen und so war der Bierverkäufer, der seine 0,25l-Becher in Windeseile an die Zuschauer verkaufte, der einzige Lichtblick in den ersten 45 Minuten.

Nach dem Seitenwechsel ging das bereits durch einen Platzverweis dezimierte Đakovo überraschend in Führung. Doch 17 Minuten vor dem Ende schaffte Blato den verdienten Ausgleich und belagerte bis zur 90.Minute vergeblich das Tor der Gäste. Diese wiederum fanden ihrerseits kurz vor dem Ende noch eine sehr gute Kontermöglichkeit vor. Da es aber bis zum Schlusspfiff keinem der beiden Teams gelang das Spiel zu entscheiden, ging es in die Verlängerung. Dort gab Đakovo die Devise aus, sich irgendwie ins Elfmeterschießen zu retten. Dieses Unterfangen war anfänglich sogar mehr als erfolgreich, doch in der 14. Minute der Nachspielzeit fiel der erlösende zweite Treffer für den BŠK Zmaj. Damit war auch Đakovos Widerstand endgültig gebrochen, sodass die Gastgeber in der zweiten Halbzeit der Verlängerung noch zwei weitere Tore nachlegen konnten. Mit dem Endergebnis von 4:1 kam BŠK Zmaj somit eine Runde weiter.

Mit dem Ende des Spiels hieß es auch schon wieder Abschied nehmen vom BŠK Zmaj, vom Städtchen Blato und der Insel Korčula. Somit was auch das Fußballprogramm des diesjährigen Sommerurlaubs beendet. Doch selbst wenn es diesmal quantitativ nicht so viele Spiele waren, überzeugten das Erlebte bei jeder einzelnen Partie. Damit man diese wirklich genießen kann, gilt in dieser Region besonders die Devise, dass man bei seinen Planungen auch ausreichend Zeit und Geduld mitberücksichtigt.

 

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Heffridge

Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.

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