Die Fußballweltmeisterschaft in Russland ist noch nicht einmal zu Ende gewesen, da haben in Bayern schon einige Vereine das erste Pflichtspiel in ihren Beinen.... Groundhopper´s Diary: Der Frühstart in Bayern

Die Fußballweltmeisterschaft in Russland ist noch nicht einmal zu Ende gewesen, da haben in Bayern schon einige Vereine das erste Pflichtspiel in ihren Beinen. Nachdem am Donnerstag der SC Eichstätt gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München in einem Spiel der Regionalliga Bayern die Saison eröffnete und am Freitag ebenfalls Partien von der viertklassigen Regionalliga Bayern, über die fünftklassige und zweigeteilte Bayernliga bis zu den sechstklassigen Staffeln der Landesligen auf dem Programm standen, begaben wir uns am Samstag in den benachbarten Freistaat und wohnten zwei Spielen der Auftaktrunde bei. Nach der Regionalligapartie im Rosenheimer Jahnstadion ging es weiter nach Wasserburg am Inn, wo der beheimatete TSV 1880 Wasserburg seine Premiere in der Landesliga Südost gab.

TSV 1860 Rosenheim – VfR Garching 3:2 (1:2)

Nachdem am Vorabend noch der Platz in Gansbach bei einem Testspiel besucht werden konnte, starte für uns am Samstag die Pflichtspielsaison 2018/19. Noch bevor sich Belgien und England den dritten Platz bei der WM in Russland ausspielten, sollten wir bereits das erste Spiel der noch jungfräulichen Saison gesehen haben.

Da es in Österreich erst am nächsten Wochenende mit der ersten Runde im ÖFB-Cup sowie in einigen Bundesländern mit den regionalen Cupbewerben losgeht, machen sich Alex, Martin und ich auf den Weg ins benachbarte Bayern, wo einige Ligen bereits an diesem Wochenende loslegen.

Die erste Station an diesem Tag sollte in Rosenheim sein, wo der TSV 1860 Rosenheim im heimischen Jahnstadion in einem Spiel der viertklassigen Regionalliga Bayern auf den VfR Garching trifft. Bei sommerlichen Temperaturen erreichen wir die oberbayerische Hochschulstadt trotz dichtem Urlaubsverkehrs zeitgerecht. Wir hätten sogar noch zehn Minuten mehr Zeit gehabt, den der Bus der Garchinger steckte im Stau und so wurde die Partie etwas später angepfiffen.

Nach einer Trauerminute für Edvin Hodzic, der unter der Woche plötzlich verstarb und beim Ligakonkurrenten aus Schalding-Heining unter Vertrag stand, legten die Gastgeber mit hohem Tempo los und hatten gleich in der Anfangsphase die erste Gelegenheit. Auch wenn Rosenheim danach noch einen Stangenschuss verbuchen konnte, war der Führungstreffer der Garchinger in der 16. Minute aber nicht unverdient.

Nach einem Eckball konnten die Gastgeber in der 37. Minute ausgleichen, aber Kollmann sorgte mit seinem zweiten Treffer an diesem Nachmittag noch vor der Pause für die erneute Führung der Gäste, die nördlich von München beheimatet sind.

Nach dem Seitenwechsel verflacht dieser Partie vor den 360 Zuschauern. Wir besuchen daher den Bierstand und einige Mitfahrer investieren bei den hübschen Damen im Fanshop in Mehlspeisen, die augenblicklich auf der schattigen Tribüne verzehrt werden.

Wir befinden uns zwecks Aufnahmen am Balkon des Clubhauses, als der TSV 1860 in der 82. Minute den Ausgleich erzielt. Nachdem alle Bilder im Kasten sind, begeben wir uns Richtung Ausgang. Das Spiel ist schon in der letzten Minute der Nachspielzeit als ich den Platz verlassen möchte. Hier bewahren mich meine Mitfahrer vor diesem Fehler, denn mit der letzten Aktion fällt nach einem Eckball per Kopf der Siegestreffer für die Hausherren durch Lenz.

Rosenheim sichert sich in einem unterhaltsamen Spiel zum Saisonauftakt gegen den Vorjahresvierten aus Garching doch überraschend drei Punkte.

 

TSV 1880 Wasserburg – TSV Kastl 4:1 (2:1)

Von Rosenheim ging es 30 Kilometer Richtung Norden, wo sich dies Stadt Wasserburg am Inn befindet. Der TSV 1880 Wasserburg hat in den letzten vier Saison ebenso viele Aufstiege zu verzeichnen gehabt, sodass man mittlerweile in der sechstklassigen Landesliga Südost angekommen ist.

Wir erreichen das Badriastadion zeitgerecht und müssen feststellen, dass man dort nur zu einem Musikfestival kommt, denn Fußball wird nämlich in der Altstadt gespielt. Somit ging es wieder zurück ins Zentrum der Stadt, wo im Stadion in der Landwehrstraße bereits 350 Besucher dem Spiel gegen den TSV Kastl folgten.

Wir sind gerade auf dem Weg zum Eingang, als wir den ersten Torjubel vernehmen. Es ist erst die vierte Spielminute, aber der TSV 1880 Wasserburg liegt durch einen Treffer von Dominik Haas bereits in Führung.

Der Sportplatz ist eher einfacherer Natur und hat nur an einer Längsseite zweireihige Betonstufentribüne. Das Herzstück ist im jedem Fall das neu errichtete Vereinsgebäude, in dem im ersten Stock die Kabinen und im Erdgeschoß das Vereinsheim samt Kantine untergebracht ist.

Da dieses Spiel das einzige ist, das in Bayern um 18.00 Uhr angesetzt ist und sich andere Ligen noch in der Sommerpause befinden, ist auch die Anzahl der Groundhopper in Wasserburg beachtlich. Zu unserer Überraschung treffen wir auch unerwartet auf onkelandy, den wir auch am Vortag in Gansbach gesehen haben. Er ist heute aus Oberösterreich angereist und war vor dieser Begegnung bei einem Spiel zweier Ligakonkurrenten in Töging.

Auf dem Rasen haben nun die Gäste aus Kastl ihre beste Phase. Dem Team, das nahe der österreichischen Grenze im Raum Burghausen beheimatet ist, gelingt in der 18. Minute auch der Ausgleich. Doch kurz vor der Pause erzielt Dominik Haas mit seinem zweiten Treffer die erneute Führung für Wasserburg.

In der Halbzeit geht es dann zur Ausschank. Dass Bayern ein Bierparadies ist, ist hinlänglich bekannt, aber dass es auch am Sportplatz auf diesem Sektor etwas Neues zu entdecken gibt, beweist das heutige Spiel. Ein Flasche des Exportbiers „Bräu am Moos“ werde ich wohl auch nicht mehr so bald zu Gesicht bekommen, geschweige denn es wieder einmal trinken.

Im kurz nach der Pause einsetzenden Regen entscheidet Wasserburg dann diese Partie. Matthias Haas trifft zuerst in der 48. Minute vom Elfmeterpunkt und acht Minuten später noch ein weiteres Mal aus dem Spiel.

Durch diesen Sieg ist Wasserburg gleich nach der ersten Runde wieder an der Tabellenspitze. Es ist durchaus ein gewohntes Bild für den TSV 1880 und es ist spannend, ob die Reise nach der Saison gleich weiter in die Bayernliga Süd führt. Vielleicht sieht man Wasserburg dann auswärts, denn der frühe Saisonstaat beim Nachbarn lädt quasi zu einem jährlichen Besuch in Bayern ein.

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Heffridge

Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.

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