Das verlängerte Wochenende um den ersten Mai bot im österreichischen Unterhaus einige gute Möglichkeiten, um verschiedene Ziele in den Bundesländern anzufahren. Während die meisten Landesverbände nur einen Spieltag ansetzten, gab es in Vorarlberg einen Doppelspieltag. Da hierbei auch zahlreiche Spiele zeitversetzt angepfiffen wurden, war es nahezu eine persönliche Einladung, um sich mit der obersten Spielklasse des westlichsten Bundeslandes unserer Republik intensiv auseinanderzusetzen.
FC Nenzing – FC Bizau 1:3 (0:1)
Am Staatsfeiertag ging es noch bei Sonnenschein nach Nenzing. Dort hatte am Nachmittag auf dem heimischen Sportplatz Nagrand der FC Nenzing den Tabellenführer der Vorarlbergliga aus Bizau zu Gast. Vor 324 Besuchern spielten die Gastgeber eine annehmbare Partie, doch wider den Spielverlauf ging der FC Bizau kurz vor dem Seitenwechsel in Führung. Der zweite Treffer der Gäste war kurios, denn ein Klärungsversuchs der Nenzinger Abwehr traf einen Bizauer Stürmer, von dem der Ball ins Tor abprallte. Nenzing erzielte zwar kurz nach diesem Missgeschick den Anschlusstreffer, doch der FC Bizau erzielte in souveräner Manier den Treffer zum 3:1 und holte sich ungefährdet drei Punkte. Wer den Charme des Nenzinger Sportplatzes noch live miterleben möchte, der hat dafür noch eine Saison Zeit, denn ab Sommer 2015 übersiedelt der FC Nenzing in das, sich derzeit im Bau befindende, neue Stadion.
FC Rätia Bludenz – SC Admira Dornbirn 1946 2:4 (2:3)
Von Nenzing ging es weiter in das rund 10 Kilometer entfernte Bludenz. Dort traf im Nachzüglerduell der Vorarlbergliga im heimischen Stadion Unterstein der FC Rätia Bludenz auf den SC Admira Dornbirn. Vor 350 Besuchern entwickelte sich eine kurzweilige Partie, in der es nach 20 Minuten bereits 2:2 stand. Die Admira aus Dornbirn übernahm danach das Kommando und ging mit einer Führung von 3:2 in die Pause. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel sorgten die Dornbirner mit dem vierten Treffer in diesem Spiel im strömenden Regen für die Entscheidung. In weiterer Folge ließen die Gäste aber noch zahlreiche Hochkaräter aus. Bludenz bäumte sich erst in den Schlussminuten auf, konnte dabei aber ebenfalls keinen weiteren Torerfolg verbuchen. Während die Admira wieder auf den Klassenerhalt hoffen kann, kann Bludenz nun fix für die Landesliga planen. Eigentlich schade, dass man in diesem imposanten Stadion bald nur mehr fünftklassige Fußballspiele sehen kann.
FC Triesen Jugend – CB Surses Jugend 4:2 (1:0)
Nachdem der Freitag fußballfrei blieb, ging es am Samstag zur Mittagszeit ins Fürstentum Liechtenstein. Dort wurde in Triesen in ein Jugendspiel des Ostschweizer Fußballverbandes angepfiffen. Für mich die ideale Möglichkeit, um dem Titel „Fürstenhopper“ (= auf allen sieben Fußballplätzen in Liechtenstein ein Spiel gesehen zu haben) näher zu kommen, zumal dieser Platz bereits der Fünfte auf meiner Liste ist.
Rund fünfzig Zuschauer, die vorwiegend aus Elternteilen der Nachwuchskicker bestanden, kamen an diesem Tag auf die Sportanlage Blumenau. Wetter und Regen ließen sie aber in die Kantine verschwinden, sodass nur eine Handvoll Leute das Spiel im Freien verfolgte. Der FC Triesen konnte in der ersten Halbzeit gegen CB Surses in Führung gehen. Auch nach der Pause kam kein Zweifel am Sieg der Liechtensteiner auf, denn auch diese wurde gewonnen. Mit einem Endstand vom 4:2 mussten die Gäste aus dem Schweizerischen Graubünden die Heimreise ohne Punkte antreten.
FC Bizau – Rot-Weiß Rankweil 3:1 (1:0)
Am Nachmittag ging es weiter in Bregenzerwald. Bei Regen und Temperaturen um die 5°C gaben Haube und Winterjacke im Bergstadion zu Bizau ein Comeback. Auch wenn das Wetter besser hätte sein können, überzeugte das Bergstadion durch seine idyllische Lage. Mittlerweile hat man sogar die Tribüne renoviert, wodurch dem Aufstieg in die Regionalliga West nichts mehr im Wege stehen sollte. So wie es aussieht dürfte dem FC Bizau der Titel in der Vorarlbergliga jedenfalls nicht mehr zu nehmen sein.
Auf dem Weg zur Meisterschaft sollte der Mittelständler Rot-Weiß Rankweil kein Hindernis darstellen. Die Gäste begannen vor 250 Besucher zwar besser als der FC Bizau, jedoch war es den Gastgebern vorbehalten, den ersten Treffer zu erzielen. Nach dem Seitenwechsel sorgten die Bizauer mit zwei weiteren Treffern für die Entscheidung. Rankweil konnte mit dem Schlusspfiff zwar noch den verdienten Ehrentreffer erzielen, aber die Punkte blieben – wie bei nahezu allen Heimspielen in dieser Saison – im Bregenzerwald.
FC Egg – FC Rätia Bludenz 6:1 (5:0)
Vom Bergstadion in Bizau ging es innerhalb des Bregenzerwaldes direkt weiter zur Sportanlage Junkerau in Egg. Dass der FC Egg bis dato mit Abstand die meisten Tore in der Vorarlbergliga erzielt hat, stellte er im Spiel gegen den FC Rätia Bludenz sofort unter Beweis. Die 250 Zuschauer waren noch nicht einmal alle auf ihren Plätzen und schon stand es 2:0 für die Wälder. Bludenz war spielerisch total unterlegen, sodass Egg bis zum Pausenpfiff bereits auf 5:0 davonzog. Nach dem Seitenwechsel schalteten die Kicker aus der „Brauereigemeinde“ einen Gang zurück und Rätia konnte den Ehrentreffer erzielen. Einen weiteren Treffer der Gäste verhinderte die Querlatte. So blieb es dem FC Egg auch vorbehalten mit dem 6:1 den Schlusspunkt in dieser sehr einseitigen Partie zu setzen.
SC Admira Dornbirn 1946 – FC Andelsbuch 2:6 (1:3)
Am Sonntagvormittag empfing der Aufsteiger aus der Landesliga, der SC Admira Dornbirn, auf dem heimischen Sportplatz Rohrbach den Regionalligaabsteiger aus Andelsbuch. Dieses ungleiche Duell versprach aber Spannung, zumal Dornbirn in der Liga angekommen ist und eine kleine Siegesserie zu verbuchen hatte. Vor 350 Besuchern gingen die Gastgeber auch in Führung, doch individuelle Fehler des Abwehrverbandes ermöglichten den Gästen eine komfortable Pausenführung von 3:1. Die Wälder spielten auch nach dem Seitenwechsel in dieser Tonart weiter und trafen weitere drei Mal ins Tor der Messestädter. Auch das zwischenzeitliche 2:4 der Admira ließ den FC Andelsbuch unbeeindruckt.
FC Schaan U19 – USV Eschen/ Mauren U19 1:7 (1:3)
Am frühen Nachmittag ging es wieder nach Liechtenstein. Diesmal lockte das Stadion Rheinwiese mit einem Liechtensteinischen Duell in ostschweizerischen U19-Liga. Vor 50 Besuchern empfing der FC Schaan den USV Eschen/Mauren. Von Beginn an waren die Gäste klar dominierend und konnten diese Überlegenheit auch in der Anzahl der Tore umsetzen. Zur Pause stand es bereits 0:3 und nach dem Seitenwechsel wurden Schaan noch vier weitere Treffer von Eschen/Mauren eingeschenkt. Immerhin konnten die Gastgeber zumindest einmal den Torhüter der Gäste überwinden. Dennoch blieb das Ergebnis mit 1:7 mehr als deutlich.
Mit dem sechsten Platz von sieben möglichen in Liechtenstein, fehlt jetzt nur mehr der FC Triesenberg, um zum „Fürstenhopper“ gekrönt zu werden.
FC Röthis – FC Blau-Weiß Feldkirch 0:0
Zum Abschluss des Wochenendes in Vorarlberg kam es in der Vorarlbergliga zum Derby zwischen dem SC Röthis und dem FC Blau-Weiß Feldkirch. 300 Besucher kamen ins Stadion an der Ratz, das mit einer rustikalen Holztribüne überzeugen konnte. Überzeugen konnte auch die Gastronomie mit Spezialitäten direkt vom örtlichen Bauernhof. Auf dem Rasen waren die von Jeff Geiger trainierten Röthiser zwar feldüberlegen, jedoch verteidigte Feldkirch gut und ließ kaum Chancen zu. So war es spätestens Mitte der zweiten Halbzeit klar, dass dieses Spiel torlos enden würde. Im letzten Spiel des Wochenendes gab es somit das erste Unentschieden. Das magere 0:0 konnte die Bilanz von sechs neuen Grounds in der Vorarlbergliga aber nicht trüben.
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Heffridge
Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.
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