In der vergangenen Saison lieferte sicher der SCU Gars am Kamp in der niederösterreichischen 1.Klasse Nordwest-Mitte ein packendes Duell um den Meistertitel mit dem SC Traismauer, bei dem der Favorit aus Traismauer erst in der letzten Runde dieses spannende Rennen für sich entscheiden konnte. Dadurch dürfte man in dieser Saison in der sechstklassigen Gebietsliga Nordwest/Waldviertel auf Punktejagd gehen. Der SCU Gars/Kamp blieb in der 1.Klasse Nordwest-Mitte zurück, ging aber als Favorit um den Aufstieg in die diesjährige Meisterschaft. Dieser Favoritenrolle wurden die Garser mehr als gerecht, doch mit dem SC Mautern, der als Aufsteiger aus der 2.Klasse Wachau in diese Spielklasse kam, hatte man einen unerwartet starken Widersacher im Kampf um den Meistertitel. Da beide Mannschaften zuletzt in aller Regelmäßigkeit voll punkteten, war im Frühjahr bald klar, dass das direkte Duell drei Runden vor dem Saisonende wohl die Entscheidung im Kampf um den Aufstieg bringen wird.
SCU Gars/Kamp – SC Mautern 2:1 (1:0)
Die Ausgangslage war einfach. Gars hat vor dem Heimspiel gegen Mautern drei Punkte Vorsprung, allerdings das schlechtere Torverhältnis. Ein Heimsieg ist quasi der Aufstieg für Gars, aber auch ein Unentschieden ist wohl genug, um den Aufstieg in den letzten beiden Runden nicht mehr zu verspielen, allerdings bringt ein Auswärtssieg den SC Mautern in der „Pole Position“ um einen Platz in der Gebietsliga in der Saison 2019/20.
Schon eine halbe Stunde sind Parkplätze um die Kurt Docekal Arena rar. Kommt man etwas später muss man sogar am Rande von Feldwegen außerhalb des Ortsgebietes sein Auto abstellen. Einige Autofahrer wollten aber diesen Fußmarsch nicht auf sich nehmen und parkten ihr Auto auf dem Gehsteig direkt gegenüber vom Sportplatz. Da dies gegen die StVO verstößt, ist die Polizei zur Stelle und verteilt einige Strafmandate, die allerdings mit 25,- Euro dann doch gnädig ausfallen.
Ein guter Besuch war heute garantiert, jedoch blieb man mit 435 Zuschauern doch ein wenig unter den Erwartungen. Der Grund hierfür ist allerdings auch schnell ausfindig gemacht, denn im nur rund zehn Kilometer entfernten Horn kann die WSG Wattens zeitgleich den Aufstieg in die Bundesliga fixieren. Da sich dies 600 potentielle Besucher dieses Spitzenspiels in Gars nicht entgehen lassen, ist eine bessere Zuschauerzahl hier heute nicht möglich. Dennoch ist die Arena mehr als gut besucht und wer weiß, wann man hier wieder einmal so viele Zuschauer begrüßen kann.
Aber es sind nicht nur die Fans aus Gars und Mautern, die heute hier sind. Abordnungen aus St. Leonhard am Hornerwald, Straning und von Eintracht Pulkautal geben sich hier zu erkennen. Insbesondere die Pulkautaler setzen eine Duftnote, zumal sie sich mit ihren Liegestühlen und einem Eintracht Pulkautal Transparent auf den letzten freien Plätzen der Hangseite gemütlich machen. Die meisten von ihnen genießen die wärmende Abendsonne „oben ohne“. Nur einer nicht und der wird natürlich promt von den anderen aufgefordert, sein T-Shirt auszuziehen. Er verweigert allerdings mit der Begründung „do is zuvü Bauch und zweng Muskln!“
Auf dem Rasen gehört Mautern zwar die Anfangsphase, aber die Gastgeber aus Gars sind eiskalt und gehen mit ihrer ersten gefährlichen Aktion in der 17.Minute durch Angenbauer in Führung. Die Pulkautaler sind aber dennoch von der Stimmung auf dem Platz etwas enttäuscht und so meint einer von ihnen: „Mir geht do des 2.Klasse Flair o! Do schreit jo goa kana wos eine!“ Kaum sind diese Worte gefallen, ändert sich dies, denn Mautern reklamiert wohl zu Recht einen Elfmeter. Doch der Schiedsrichter lässt nach einer ungestümen Attacke eines Garser Verteidigers im Strafraum seine Pfeife stumm und somit ist er ab nun der Buhmann für die Mauterner, falls diese heute nicht gewinnen sollten.
Die neutralen Besucher sind sich aber nicht sicher, wie das Spiel weitergehen soll. So wird über den weiteren Spielverlauf diskutiert. – „Foit boid da Ausgleich, donn wird des a haße Partie!“ -„Ah geh, bevoa dea foit, foit eha no das 2:0!“ hört man es im Publikum. Nach dem Seitenwechsel scheint es so, als sollte der Prophezeier des Ausgleichs Recht behalten, denn Mautern kontrolliert von nun das Spiel und ist oftmals vor dem Tor der Gastgeber. Allerdings sind zwingende Chancen dennoch selten und meistens werden im Ansatz gut aufgebaute Spielzüge einfach echt schlecht zu Ende gebracht.
Nun läuft den Gästen schön langsam die Zeit davon und das macht die Partie etwas ruppiger. Auf beiden Seiten gibt es jetzt einen Kampf um jeden Ball und ein hartes Einsteigen. Nach einem Foul eines Mauterner Spielers meinen die schon etwas angeheiterten Jungs aus dem Pulkautal: „Des is oiwei da Ochta! Des woa scho sei zehntes Foul! Wia hom mitgschriebn!“ Die sich daneben befindlichen Fans aus St. Leonhard schmunzeln und meinen: „Diese Pulkautaler san echt neutral! Die hölfn zu olln!“ So jubeln sie natürlich auch, als Mautern in der 87.Minute nach einem Eckball durch Stamminger den hochverdienten Ausglich erzielt.
Ein Punkt ist aber wohl für Mautern zu wenig und so drücken sie weiter auf einen zweiten Treffer. Ein Besucher ist sicher aber sicher, dass kein weiterer Treffer mehr fällt und so meint er: „Do kennan die Garser immahin in da letzen Runde gegen Hadersdorf den Masta fixiern!“ Es ist bereits die fünfte Minute der Nachspielzeit angebrochen, als Gars nochmals einen Eckball hat. Zur Überraschung aller Besucher zappelt der Ball im Netz und Torschütze Zach wird unter einer Jubeltraube der Garser Spieler begraben. Die meisten Zuschauer realisieren anfangs gar nicht, dass dies wohl die Meisterschaft für Gars bedeutet.
Einige Augenblicke später ist dann Schluss in Gars. Die Mauterner erweisen sich als schlechte Verlierer und suchen die Schuld der Niederlage ausschließlich beim Schiedsrichter. Dieser zeigt beim Abgang Reisinger noch Gelb-Rot, ehe er wie die Mauterner in der Kabine verschwindet. Die Spieler des SCU Gars feiern noch mit dem heimischen Publikum diese drei Punkte und wohl auch schon ein wenig den unmittelbar bevorstehenden Aufstieg in die Gebietsliga.
Mautern ist diesmal in der Situation, wie es Gars in der Vorsaison war. Kurz vor dem Ziel zu scheitern ist zwar niemals angenehm, aber am Beispiel der Garser sieht man auch gut, dass sich dieses Blatt auch nur wenige Monate später ändern und man mit etwas Verspätung dann doch noch den Aufstieg feiern kann. Der Garser Aufstieg ist übrigens auch ganz im Sinne des SV Bergern, der in der kommenden Saison wieder ein Derby gegen den SC Mautern haben wird.
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Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.
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