Der Freitagabend stand noch ganz im Zeichen des Aufstiegsduells der niederösterreichischen 1.Klasse Nordwest-Mitte, in welcher der Tabellenführer KSV Röschitz auf eigener Anlage vor 150... Groundhopper’s Diary | Mit dem Frühsommer zu Besuch beim Saisonfinale

Salzburg Landeswappen_abseits.atDer Freitagabend stand noch ganz im Zeichen des Aufstiegsduells der niederösterreichischen 1.Klasse Nordwest-Mitte, in welcher der Tabellenführer KSV Röschitz auf eigener Anlage vor 150 Zuschauern den SC Hadersdorf durch einen knappen 2:1-Heimsieg aus dem Titelrennen warf. Somit kann nur mehr St. Bernhard einen Aufstieg der Röschitzer in die Gebietsliga verhindern. Eines ist aber seit diesem Abend klar: Der diesjährige Aufsteiger kommt aus dem Bezirk Horn. Nach dem Spiel ging es dann gleich weiter in Richtung Westen, wo in Pöchlarn übernachtet wurde, denn am nächsten Tag war bereits zeitig in der Früh Tagwache. Das erste Tagesziel sollte nämlich im Salzburger Flachgau, genauer gesagt in Obertrum, liegen, wo bereits um 11.00 Uhr Ankick hätte sein sollen.

USK Obertrum – USK Hof 2:1 (1:1)

Dank eines Dorffestes war das Meisterschaftsheimspiel des USK Obertrum in der 2.Landesliga Nord gegen den USK Hof an diesem Wochenende auf den in Österreich doch ungewöhnlichen Termin an einem Samstagvormittag um 11.00 Uhr gelegt worden. Naja, 11.00 Uhr wurde dann aber auch nicht ganz eingehalten. Die Mannschaften waren zwar bereits zur geplanten Anstoßzeit zum Aufwärmen auf dem Rasen, aber der Schiedsrichter pfiff die Partie erst mit einiger Verspätung um 11.25 Uhr an. Ein Team machte von der Regel Gebrauch, dass man ohne Grund einen um 15 Minuten späteren Anpfiff einfordern darf. Am Platz munkelte man schon, dass der eine oder andere Kicker nach einer langen Nacht am Dorffest wohl verschlafen hatte.

Es schien so, als hätte das Publikum mit dieser Annahme Recht gehabt, denn die Gäste aus Hof starteten frischer und spritziger in diese Partie. Nach einem Foul im Strafraum der Obertrumer gab es folgerichtig einen Elfmeter für den USK Hof, den aber der Torhüter der Gastgeber entschärfen konnte. Doch Hof bewies nach diesem Fehlschuss Moral und ging in der 31.Minute verdient in Führung. Dies war ein Weckruf für Obertrum, das wenige Minuten später per Konter den Ausgleich erzielen konnte. In der zweiten Spielhälfte zollten die Spieler dann den um die Mittagszeit vorherrschenden warmen Temperaturen ihren Tribut, sodass das Spiel merkbar schwächer wurde. Obertrum hatte aber das bessere Ende für sich und erzielte in der Schlussphase den 2:1-Siegestreffer. Sehr zur Freude der rund 200 Besucher.

Der Sportplatz in Obertrum kann zwar mit keiner Tribüne aufwarten, dafür aber mit einigen netten Details, wie etwa der Brücke über den Mattigbach, die die Spieler nehmen müssen, um von den Kabinen den Platz erreichen zu können. Sehenswert sind natürlich auch der Panoramablick auf den Ortskern und der nur wenige Meter entfernte Obertrumer See.

SC Pfarrwerfen – SK Maishofen 3:0 (1:0)

Von der 2.Landesliga Nord ging es weiter in die 2.Landesliga Süd, dem südlichen Pendant dieser Salzburger Spielklasse. Das Ziel war der SC Pfarrwerfen, der ein Heimspiel gegen den SK Maishofen hatte. Neben dem Wechsel der Ligen war auch der Wechsel der Landschaften auffallend. Während der Flachgau nicht umsonst seinen Namen hat, dominieren im nördlichen Pongau die Berge. Das Tennengebirge und die Ausläufer des Steinernen Meeres sorgen für ein atemberaubendes Panorama auf dem Pfarrwerfener Sportplatz, der den Namen Sportimuscenter trägt. Aber nicht nur das Bergpanorama gibt es dort zu bestaunen, denn von der Seite gegenüber der Tribüne kann man sogar die sich in relativ naher Entfernung befindliche Burg Hohenenwerfen erblicken. Doch die meisten der 150 Besucher zogen den Schatten auf der Tribüne dem wunderschönen Ausblick vor. Das ist auch verständlich, wenn man dieses tolle Panorama sowieso rund um die Uhr zur Verfügung hat.

Das Spiel wurde sehr hart geführt und der Schiedsrichter hatte alle Hände voll zu tun, um die hitzigen Gemüter zu beruhigen. Die in der Tabelle besser platzierten Gastgeber hatten von Beginn an leichte Feldvorteile, sodass sie auch verdient mit einer 1:0-Führung in Pause gingen. Nach dem Seitenwechsel gab es auf dem Rasen ein ähnliches Spektakel wie in Obertrum zu sehen, denn beide Teams fanden ihren Meister in Frühsommersonne. Bei den Gästen aus dem Pinzgau schwanden die Kräfte die in der Schlussphase allerdings doch deutlich schneller als bei den Pfarrwerfenern, sodass sie zwei weitere Treffer hinnehmen mussten und dieses Spiel klar mit 0:3 verloren.

SV Friedburg – TSV Utzenaich 0:1 (0:0)

Für das letzte Spiel des Tages hatte man dann die Qual der Wahl. Den ums Eck liegenden Platz in Tenneck oder doch noch einen Landesligaspiel im Raum der Stadt Salzburg zu machen, wobei  ebenfalls noch die gemütlich Variante eines Spiels auf der Heimreise im oberösterreichischen Mondsee zur Verfügung stand. Die Alternative mit der Heimreise und einer früheren Ankunftszeit setze sich schließlich gegen das Salzburger Bergpanorama durch, doch Mondsee muss nach wie vor auf unseren Besuch warten. Unsere Wahl fiel nämlich auf den SV Friedburg, der oberösterreichischen Landesliga West spielt und für eine Anreise aus dem Osten nicht gerade günstig liegt.

Für den sich im oberen Mittelfeld befindlichen SV Friedburg ist die Saison quasi gelaufen und die letzten vier Ligapartien haben für sie den Stellenwert von Freundschaftsspielen. Ganz anders ist die Situation jedoch bei den Gästen, dem TSV Utzenaich. Das aus dem Innviertel stammende Team startete nach einem katastrophalen Herbst im Frühjahr eine tolle Aufholjagd. Es fehlen aber noch einige Punkte, um den Abstiegsplatz verlassen zu können, sodass man sich in dieser Saison wohl keine Niederlage mehr erlauben darf. 150 Besucher sahen auf dem Sportplatz in Friedburg, der offiziell Delikomat-Stadion heißt, eine erste Spielhälfte ohne viele Höhepunkte. Nach dem Seitenwechsel probierten die Gäste allerdings etwas mehr und kamen mit der Fortdauer der Partie vermehrt zu Chancen. Diese wurden allerdings allesamt stümperhaft vergeben, sodass der Trainer der Gäste in der 82.Minute Christoph Vogetseder aufs Feld schickte. Der Stürmer gab das in ihn gesetzte Vertrauen bereits drei Minuten später zurück, in dem er den erlösenden Siegestreffer für Utzenaich erzielte. Somit fehlen dem TSV nur mehr vier Punkte, um das rettende Ufer erreichen zu können.

Wir wünschen dem TSV natürlich alles Gute, dass dieses Ziel mit dem Saisonfinale noch erreicht wird. Sollte Utzenaich tatsächlich in der Landesliga West bleiben, dann wird es uns von in der Prioritätenliste für einen Besuch ganz nach oben gereiht. Apropos Prioritätenliste. Die wurde an diesem Tag durch die nicht besuchten Sportplätze vom SV Konkordiahütte Tenneck und der Union Mondsee erweitert.

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Heffridge

Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.

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