TV-Reichweiten zur WM 2022 Qualifikation: England, Polen & Griechenland
Fankurve 23.November.2021 Christoph Trompeter
Im Nachgang der Qualifikationsspiele blicken wir in einer mehrteiligen Serie auf die Reichweiten, welche die einzelnen Spiele der jeweiligen Nationalmannschaft in verschiedenen europäischen Ländern im nationalen Fernsehen erzielten. Im Fokus des fünften Teils stehen England, Polen und Griechenland.
Bedacht werden muss, dass England eine Stunde hinter der mitteleuropäischen Zeit liegt und die Spiele somit eine Stunde früher als zur angegebenen Zeit waren. Außerdem beziehen sich die Werte nicht nur auf das Spiel, sondern die gesamte Übertragung inklusive Vor- und Nachberichterstattung, weshalb sie angesichts der Einwohnerzahl des Landes etwas niedrig erscheinen. Alle Spiele wurden auf dem führenden Privatsender des Vereinigten Königreichs, ITV, übertragen.
Zwei Spiele (Hinspiele gegen Albanien und Andorra) fanden zwar bereits um 18:00 Uhr statt, allerdings war das Spiel mit der niedrigsten Reichweite das Rückspiel gegen Andorra, welches an einem Samstag um 20:45 Uhr ausgetragen wurde. Als Grund dafür ist das attraktivere Freizeitprogramm an diesem Termin anzuführen, was zu einer geringen TV-Nutzung am Samstagabend führt. Der Freitag- und der Samstagabend sind nämlich die Abende der Woche mit der geringsten TV-Nutzung. Wenig überraschend lockten die vermeintlich stärksten Gruppengegner, Polen und Ungarn, die meisten Zuschauer an, wobei das Rückspiel in Polen am sechsten Spieltag noch einmal etwas heraussticht angesichts der größten Reichweite der gesamten Qualifikation. Endgültig sicher hatte England Platz 1 erst nach dem letzten Spiel, sodass die Spannungserwartung nicht so entscheidend für die TV-Zuschauer war, wobei das vorentscheidende Spiel am vorletzten Spieltag gegen Albanien stattfand. Nach diesem hätte Polen nur noch theoretisch England überholen können.
Alle Spiele wurden vom polnischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen TVP (Telewizja Polska) übertragen, und zwar auf bis zu zwei Sendern parallel. Neben den Hauptkanälen TVP1 und TVP2 ist dies der spezifische Sportsender TVP Sport. TVP1 ist der polnische Sender mit dem größten Marktanteil, TVP2 jener hinter TVP1 und Polsat mit dem drittgrößten.
Nur das Spiel gegen San Marino lief auf TVP2, alle restlichen neun Spiele auf TVP1 und TVP Sport, weshalb das angesprochene Spiel auch die geringste Reichweite der gesamten Qualifikation erzielte. Alle Spiele fanden um 20:45 Uhr statt. Das Rückspiel gegen England erzielte den höchsten Wert, das Hinspiel allerdings nicht den zweithöchsten, sondern das Auswärtsspiel in Albanien am 8. Spieltag. Hier ging es für Polen entscheidend darum, sich von einem direkten Konkurrenten auf Platz 2 abzusetzen. Das Hinspiel gegen Albanien rief dagegen nur geringes Interesse hervor, weil das Tabellenbild nach nur drei Spielen noch nicht so klar war. Vor dem letzten Spiel gegen Ungarn hatte Polen Platz 2 schon sicher, sodass es keinen entscheidenden Charakter mehr für dieses Spiel gab, was sich dann auch in der nur sechsthöchsten Reichweite zeigte. Vermutlich bedingt einerseits durch die Unattraktivität der Gegner, vermutlich andererseits durch den unbeliebten TV-Termin am Freitag- und Samstagabend generierten die Rückspiele gegen San Marino und Andorra niedrige Werte.
Bedacht werden muss, dass Griechenland eine Stunde vor der mitteleuropäischen Zeit liegt und die Spiele somit eine Stunde später als zur angegebenen Zeit waren. Alle Spiele wurden vom Privatsender Open TV ausgestrahlt. Dieser gilt als einer der größten Privatsender Griechenlands und gehört dem Mehrheitsbesitzer von PAOK, Ivan Savvidis.
Nur da Spiel gegen Georgien am fünften Spieltag wurde bereits um 18:00 Uhr ausgetragen. Es erzielte jedoch trotz der frühen Anstoßzeit nicht die geringste Reichweite, denn das bedeutungslose Spiel am letzten Spieltag gegen Kosovo, bei dem Griechenland keine Chance mehr auf Platz 2 hatte, rief noch geringeres Interesse hervor. Zwar generierte das Hinspiel gegen Spanien am ersten Spieltag die größte Zuschauerzahl, aber das Rückspiel am vorletzten Spieltag reiht sich an fünfter Stelle ein. Griechenland hätte gewinnen müssen, um noch eine Chance auf Platz 2 zu haben, was viele wohl im Vorfeld als aussichtslos erachteten und gar nicht erst einschalteten. Des Weiteren kamen die beiden Spiele gegen den zweitattraktivsten Gegner Schweden folgerichtig auf die zweit- und dritthöchsten Werte.
Christoph Trompeter
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