Jahreswechsel bringen viele, objektiv gesehen eigenartige, Traditionen mit sich. Sündteure Raketen werden gen Himmel geschickt, Knaller aller Art betäuben die Trommelfelle der Zeitgenossen. Blei... Was wir uns für 2012 für Fußballösterreich wünschen…

Jahreswechsel bringen viele, objektiv gesehen eigenartige, Traditionen mit sich. Sündteure Raketen werden gen Himmel geschickt, Knaller aller Art betäuben die Trommelfelle der Zeitgenossen. Blei und Tränen werden vergossen, Alkohol betäubt die Gehirne der Mitbürger. Und es werden Pläne fürs neue Jahr geschmiedet, Vorsätze werden formuliert. Abseits.at schließt sich zumindest diesem Ritus an und schreibt den Wunschzettel für das neue Jahr.

 

23. Februar 2012

Salzburg steht im Achtelfinale!

Nach einem harten Kampf konnte die Salzburger Mannschaft, dessen Österreicheranteil so hoch ist, dass man sofort weiß, dass es sich um ein rot-weiß-rotes Team handelt, doch noch die ukrainische Mannschaft, die nebenbei bemerkt gar nicht so ukrainisch ist, von Metalist Kharkiv in die Knie zwingen! Nach dem Hinspiel (0:3) in Salzburg, bei dem Petri Pasanen mit drei unglaublichen Patzern schon für das scheinbare Aus der Bullen gesorgt hatte, setzten die Salzburger im ukrainischen Februar, welcher glücklicherweise der mildeste seit 100 Jahren ist, alles auf eine Karte. Und es glückte das Husarenstück! Nachdem die Bullen wie die Feuerwehr loslegten und schnell mit 2:0 in Führung lagen, plätscherte das Spiel lange dahin. Nach 70 Minuten traf Jakob Jantscher nach schöner Kombination dann zum 3:0. In Minute 93, als beim Stand von 3:0 für die Salzburger alles mit einer Verlängerung rechnete, fasste sich Martin Hinteregger aus 45 Metern ein Herz und traf unhaltbar für den Tormann unter die Latte. Obwohl die ukrainischen Fans anschließend Steine, Feuerzeuge und Orangen (warum erzählen wir das eigentlich an dieser Stelle?) auf ORF-Kommentatoren warfen, wurde kurz danach abgepfiffen, Salzburg war weiter. Mit Jakob Jantscher, Martin Hinteregger, Christoph Leitgeb, Andreas Ulmer, Stefan Hierländer, Fränky Schiemer, Georg Teigl und Daniel Offenbacher setzte Ricardo Moniz gleich acht Österreicher ein – ein neuer Rekord in der noch jungen Salzburger Vereinsgeschichte. Nun wartet im Achtelfinale Olympiakos – ein machbares Los!

 

13. März 2012

Endlich! Die FIFA reformiert das Regelwerk

Danke, Sepp! Viele hatten es gar nicht mehr für möglich gehalten, jetzt ist es doch passiert. Beim internationalen FIFA-Kongress in Genf bestätigte FIFA-Präsident Sepp Blatter, dass das Regelwerk komplett überarbeitet wird. Das Gremium entschied sich dazu, vor allem in vielen, seit Jahren umstrittenen Regeldetails Änderungen vorzunehmen. So dürfen sich ab jetzt Spieler wieder über erzielte Tore freuen, indem sie sich ihres Trikots entledigen, ohne dafür eine gelbe Karte zu sehen. Die Torkamera wird bei der EM 2012 ihre Premiere feiern und ab diesem Zeitpunkt bei jedem Großereignis der FIFA zum Einsatz kommen. Die UEFA kündigte bereits an, für internationale Bewerbe nachzuziehen. In nationalen Bewerben soll es allerdings dem Verband weiterhin freistehen, die neue Technologie in der höchsten Spielklasse einzusetzen. Dagegen werden Torrichter, deren Daseinsberechtigung bisher sowieso niemandem wirklich geläufig war, ersatzlos gestrichen. „Die Änderungen im Regelwerk geschehen zum Wohle des Fußballs. Sie setzen meinem fantastischen Lebenswerk die Krone auf“, so Blatter, der nach der zweistündigen Sitzung bereits leicht beschwipst zu sein schien. Nebenbei präsentierte die FIFA gemeinsam mit der UEFA ein bereits angelaufenes Projekt zur internationalen Fairness. Demnach dürfen Vereine nicht mehr Geld für Neueinkäufe ausgeben, als sie einnehmen. Auch Scheinver- und Einkäufe werden ab jetzt bei dieser Regelung berücksichtigt. Die Organisationen wollen somit wieder etwas mehr Fairness in den internationalen Wettbewerb bringen, nachdem Real Madrid sein Stadion zum achten Mal der Stadt Madrid um eine Milliarde Euro verkauft und es um zwei Euro wieder erworben hatte.

 

5. April 2012

Österreichs Meister ab nächster Saison in der Champions League!

Lange mussten wir darauf warten, jetzt ist es Wirklichkeit: Nach dem Halbfinaleinzug der Bullen aus Salzburg in der Europa League steht Österreich ab der nächsten Saison ein Fixplatz in der Gruppenphase der Champions League zu! Eine historische Entwicklung für den rot-weiß-roten Fußball, der nun die seit Jahren nach oben zeigende Tendenz bestätigen konnte. Obwohl die Austria aus Wien und Sturm Graz bereits nach der Gruppenphase die Segel streichen mussten, gelang es der jungen österreichischen Truppe von Ricardo Moniz, bis ins Halbfinale vorzudringen und den Fixplatz in der Champions League zu erreichen. Auch aus der Akademie der Bullen kommen immer mehr Spieler, die in Österreichs mittlerweile sehr starker Bundesliga Anschluss finden. Die Liga, das Nationalteam und der gesamte österreichische Fußball scheinen sich also derzeit auf einem Höhenflug zu befinden. Österreich überholt damit Dänemark und kann ab nächstem Jahr nicht nur fünf Vertreter in den Europacup schicken, sondern auch mit einer Mannschaft fix in der Gruppenphase der Königsklasse rechnen. Und dort ist unseren Vereinen alles zuzutrauen! Egal, welcher Verein schlussendlich das Rennen zu den blauen Sternen macht – wir freuen uns bereits wieder auf Fußball der Königsklasse in Österreich!

 

11. September 2012

Vergesst Cordoba! Wir fahren nach Brasilien!

Ekstase. Pure Ekstase. Menschen, die einander noch nie zuvor gesehen haben, liegen sich in den Armen, gestandene Männer wischen sich die Tränen aus dem Gesicht, die ihnen zuvor über die Wangen liefen. Frauen laufen aus den Häusern auf die Straße und beginnen zu tanzen. Der Verkehr in der Innenstadt kommt zum Erliegen, weil die Ringstraße kurzerhand zur Partymeile umfunktioniert wurde. Die Polizei schreitet nicht ein, sondern feiert einfach mit. 34 Jahre mussten wir darauf warten – doch jetzt ist es vollbracht! Österreich schlug Deutschland, den frisch gebackenen Europameister, zum Auftakt der WM-Qualifikation im Happel-Stadion mit 1:0. Doch alles der Reihe nach. Es sah gar nicht gut aus für die Österreicher. Bereits nach zehn Minuten gab es nach einem Foul von Pogatetz Elfmeter für die Deutschen. Manch ein Fan verspürte ein seltsames Deja-Vu und fühlte sich in den Sommer 2008 erinnert. Doch Heinz Lindner, der erstmals in seinem Leben das österreichische Tor hüten durfte, parierte den Schweinsteiger-Elfmeter und entfachte somit ein Feuer, das die gesamte rot-weiß-rote Elf erreichte. Chance um Chance spielten sich die Österreicher heraus, doch es wollte einfach nicht klappen. In Minute 91, Sekunden nachdem Mario Gomez freistehend aus zwei Metern vergab (auch hier glaubten viele, das schon einmal erlebt zu haben), schnappte sich der eine Minute zuvor eingewechselte Arnautovic den Ball, überspielte zwei Deutsche und traf mit einem Schlenzer genau ins Kreuzeck. Arnautovic freute sich danach besonders über sein Tor: „Is normal, weißt du. Ich hab schon vorher gesagt, ich mach´ ein Tor, Bruder.“ Die Bild-Zeitung reagierte auf ihre Weise auf das Tor und die Niederlage: „Unser Armageddon ist ihr neues Cordoba. Unsere Deppen lassen sich von einem Astronaut abschießen.“ Nach dem Schlusspfiff brachen alle Dämme, die Zuschauer kamen aufs Feld und feierten ihre Helden stundenlang. Nicht zu sehen waren Herbert Prohaska und Hans Krankl. Man munkelt, sie hätten bereits eine Untersuchung wegen Bestechung der deutschen Spieler eingeleitet.

 

14. Dezember 2012

Das gab´s noch nie: weder schwere Verletzungen, noch Ausschreitungen in der Bundesliga

Unglaublich, aber wahr: Seit die Bundesliga-Saison im Juli 2012 begann, passierte keinem einzigen Spieler der österreichischen Bundesliga eine ernsthaft schwere Verletzung. Zerrungen, Prellungen, Platzwunden oder Verhärtungen – ja, die gab es zuhauf. Aber keine Bänderrisse, keine Knochenbrüche, keine langwierigen Blessuren. Ein Segen, nachdem in den letzten Jahren Kreuzbandrisse an der Tagesordnung standen und Knochen brachen wie Butterkekse in der Werbung. Die Hinrunde lieferte viele spannende und mitreißende Spiele, aber zum Glück keine Horrorgeschichten über schwere Verletzungen. Und das ist gut so! Hoffen wir, dass die fantastische Serie auch so weiter geht, denn: Am schönsten ist Fußball, wenn er ohne böse Fouls und schwere Verletzungen auskommt. Eine zusätzliche Zutat für die perfekte Hinrunde lieferten die Fans. In keiner der 18 Runden gab es Ausschreitungen zu vermelden. Ob es das Wiener Derby, Salzburgs Gastspiel in Innsbruck oder Sturms Auftritte bei den schärfsten Rivalen waren – alles, worüber Journalisten berichten konnten, waren die Spiele und die gute Stimmung, die in den Stadien währenddessen herrschte. So entwickelt sich der österreichische Fußball genau in die richtige Richtung – hoffen wir, dass es lange so bleibt!

 

22. Dezember 2012

Die Welt steht noch!

Entgegen allen Befürchtungen der Maya steht sie Welt auch heute noch. Was für ein Glück! Auch abseits.at hat sich bereits für den unwahrscheinlichen Fall gewappnet und erscheint auch morgen wieder mit frischen Geschichten und aktuellen Artikeln!

 

Lieber Leser, vielleicht haben wir mit unserem nicht ganz ernst gemeinten Wunschzettel für das neue Jahr das eine oder andere Lächeln aufs Gesicht zaubern können. Wenn nicht, seien sie uns nicht zu böse – es gibt ja noch immer ein nächstes Jahr 😉

Archimedes, abseits.at

Archimedes

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