Die erste Saison der vierjährigen TV-Rechteperiode 2021-2025 liefert in Bezug auf die Verteilung der insgesamt 306 Spiele über das Wochenende und zwischen Sky und... Anstoßzeitenanalyse zur deutschen Bundesliga 2021/22

Die erste Saison der vierjährigen TV-Rechteperiode 2021-2025 liefert in Bezug auf die Verteilung der insgesamt 306 Spiele über das Wochenende und zwischen Sky und DAZN einige interessante Erkenntnisse.

Sky besitzt die Rechte für alle Spiele am Samstag (in der Regel fünf parallel um 15:30 Uhr und das Topspiel des Spieltags um 18:30 Uhr). DAZN zeigt das Freitagsspiel um 20:30 Uhr sowie die beiden Sonntagsspiele um 15:30 und 17:30 Uhr. Dazu darf Sky alle neun Spiele der einen englischen Woche (Spiele am Dienstag und Mittwoch) zeigen und DAZN zehn zusätzliche Sonntagsspiele um 19:30 Uhr.

Neu ist seit dieser Saison, dass auch der 33. Spieltag als Regelspieltag mit gestaffelten Anstoßzeiten ausgetragen wird, nur am 34. Spieltag finden alle Partien zeitgleich statt. Vorher galt letztgenannte Regelung für die letzten beiden Spieltage.

Außerplanmäßig waren folgende Ansetzungen:
Wegen der Teilnahme an den Halbfinals der Europa League und dem Verbot von Fußballspielen am 1. Mai (einem Sonntag) wurden die Spiele Gladbach – Leipzig und Leverkusen – Frankfurt auf einem Montagabend um 20:30 Uhr (2. Mai) gelegt. Bedingt durch Corona kam es weiterhin zu Spielverschiebungen, sodass Mainz – Dortmund (16. März; 25. Spieltag) und Augsburg – Mainz (6. April; 26. Spieltag) an einem Mittwoch um 18:30 Uhr nachgeholt wurden. Zudem fanden elf Spiele am Sonntag um 19:30 Uhr statt und nicht wie vorgesehen nur zehn, weil an einem Spieltag (26. Spieltag) bedingt durch zwischenzeitlich vier deutsche Teilnehmer an der Europa League vier Sonntagsspiele ausgetragen werden mussten. Dafür entfiel an diesem Spieltag das Freitagsspiel, sodass DAZN im Endeffekt kein Spiel mehr zeigen konnte.


Die Verteilung ist am Freitag relativ ausgeglichen und es ist keine Tendenz zu Clubs mit vielen oder wenigen Fans auszumachen. Leverkusen und Frankfurt haben wegen der Teilnahme an der Europa League wenige Spiele am Freitag ausgetragen (nur je eins).

Am traditionellen Termin am Samstag um 15:30 Uhr finden immer noch die meisten Spiele statt, nämlich gewöhnlich fünf parallel. Dadurch platziert man hier eher unbeliebte Clubs bzw. nicht so massenattraktive Partien. Umgekehrt gilt natürlich: Wer hier wenige Spiele zu absolvieren hat, gilt als attraktiv, weil alle anderen Termine in der Regel Einzelslots sind und somit durch keine parallelen Begegnungen Aufmerksamkeit abhandenkommt.
Natürlich gibt es auch noch den Faktor Champions League und damit den Wunsch einer möglichst ausgeglichenen Verteilung am Freitag und Samstagabend, sodass vor UEFA-Wochen die Teilnehmer an diesem Wettbewerb möglichst nicht sonntags spielen sollen, um eine längere Regenerationszeit zu haben. So sind mit den CL-Teilnehmern Bayern, Leipzig, und Dortmund diese hier nicht allzu häufig angesetzt worden, wohingegen Wolfsburg als weiterer CL-Teilnehmer deutlich mehr Spiele zu dieser Anstoßzeit bekam, sogar die drittmeisten. Frankfurt musste wegen der vielen Spiele in der Europa League häufig sonntags ran und spielte kaum am Samstag um 15:30 Uhr.
Ferner wird hier die Beliebtheit von Gladbach, Köln und Stuttgart deutlich, waren diese doch ohne internationale Verpflichtung und haben trotzdem sehr wenige Spiele an diesem Termin.

Hier existiert seit Start der Saison 2017/18 die Beschränkung, die maximal acht Spiele jedes Clubs erlaubt. Die Verteilung der Heim- und Auswärtsspiele ist dabei egal. Vormals waren es nur sechs Spiele für jeden Club (3x Heim- und 3x Auswärtsspiele). Da dieser Termin als sogenanntes „Topspiel“ vermarktet wird, wundert es nicht, dass Fürth und Augsburg gar nicht angesetzt wurden. Für Augsburg war es schon die fünfte Saison in Folge ohne Topspielbeteiligung, Freiburg bekam nach vier Spielzeiten wieder mal ein Spiel zu diesem Termin. An der Spitze sind natürlich „die üblichen Verdächtigen“.

Vergleicht man die beiden Sonntagstermine, fällt auf, dass die Topclubs eher zum späteren Termin um 17:30 Uhr gefordert waren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass später am Tag mehr Leute fernsehen. Frankfurt ist wegen der vielen Spiele in der Europa League in beiden Wertungen vorne zu finden.


Die neu eingeführte Anstoßzeit ist auf zehn Spiele begrenzt und dient der Entlastung der Teilnehmer an der Europa League. So sind auch meistens diese hier gefordert gewesen (in dem Fall Leipzig und Frankfurt).

 


Sky durfte 200 Spiele zeigen, DAZN 106. Eine Tendenz lässt sich insofern ausmachen, dass die Teilnehmer an der Europa League bzw. Europa Conference League häufig sonntags spielen mussten und deshalb häufiger bei DAZN zu sehen waren.


Abschließend die Gesamtwertungen der Samstags- und Sonntagsspiele:



Christoph Trompeter

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