Die Vermarktungserlöse des Profi-Fußballs steigen immer weiter. Dies hängt nicht zuletzt mit der Neuvergabe der TV-Rechte u.a. in der Fußballbundesliga zusammen. Doch auch abseits der TV-Vermarktung steckt noch Potential in Sachen Vermarktung.
Dieser Artikel wirft einen Blick auf drei aktuelle Trends in der digitalen Vermarktung des Fußball-Sports, die die Erlössummen weiter steigen lassen werden.
Wearables
Wearables sind Computertechnologien, die am Körper oder am Kopf getragen werden. Sie nehmen jede Bewegung wahr, messen Körperfunktionen und senden diese Informationen an digitale Endgeräte. Kombiniert mit in den Trikots integrierten Kameras eröffnen sie bei der Übertragung von Fußballspielen ganz neue Möglichkeiten.
Neben den zahlreichen vorhandenen Kamera-Positionen kommt so die Perspektive verschiedener Spieler hinzu. Außerdem können Wearables Live-Angaben zu Puls- und Herzfrequenz anzeigen.
In Verbindung mit Datenbrillen sind diese Daten nicht nur für den Zuschauer vor dem TV-Gerät verfügbar, sondern auch für den Fan direkt im Stadion verfügbar.
Das hierdurch entstehende Vermarktungspotential sorgt bereits jetzt für Kämpfe um die Vermarktungsrechte zwischen Ligen, Vereinen, TV-Anbietern und Internetgiganten.
Superstars
In Sachen Superstars ist eine Entwicklung zu beobachten, die zeigt, dass wenige Spieler wie Messi oder Cristiano Ronaldo das Potenzial der meisten und wichtigsten Vermarktungsmöglichkeiten abdecken. Hierdurch entsteht das Phänomen des „Winner-take-all-markets“. Die großen Marken und Unternehmen fokussieren sich – mit erheblichem Aufwand – auf solche Megastars. Für die große Masse der übrigen Spieler bleibt nur der umsatzmäßig erheblich kleinere Rest.
Bezüglich der Superstars respektive des Heldentums zeichnet sich jedoch noch ein zweiter Trend ab. Nicht nur Profi-Fußballer erreichen den Status des Stars sondern auch Amateur-Spieler, wie zum Beispiel der Niederländer Bas van Velzen. Er hat rund 130.000 Abonnenten auf seinem Youtube-Kanal, auf dem er die User mit seiner speziellen Freistoß-Technik begeistert. Aber auch über die Video-Plattform hinaus wurde van Velzen in zahlreichen Zeitungsberichten in ganz Europa und auch in Fernsehauftritten Aufmerksamkeit entgegen gebracht. Und das Ganze ohne jemals ein Profi-Spiel bestritten zu haben.
E-Sports
Eine weitere Möglichkeit ohne Profi-Erfahrung zum Star zu werden bietet die virtuelle Welt. Es ist nicht einmal von Nöten sich die Schuhe dafür zu schnüren.
Bei E-Sports geht es um das wettbewerbsorientierte Spielen von Computer-Games. Mittlerweile füllen die E-Gamer ganze Hallen. Waren es 2012 weltweit noch etwa 58 Millionen sogenannte E-Sport-Enthusiasten, sind es 2016 schon knapp 100 Millionen und für 2017 werden 145 Millionen prognostiziert. Wobei diese Prognose nicht einmal mit einbezieht. Dieses Jahr soll laut einer Studie der Marktforschungsgruppe Newzoo der Markt ein Volumen von über 460 Millionen US-Dollar erreichen. Damit gehört E-Sports zu einem der wichtigsten Trends der nächsten Jahre. Als erster deutscher Profifußball-Club hat der VfL Wolfsburg auf diese Entwicklung reagiert und zwei professionelle FIFA-Spieler verpflichtet.
Florian Ingwersen, abseits.at
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