Nicht gänzlich überraschend schließt der börsennotierte Wett- und Glücksspielanbieter bet-at-home dieser Tage sein Online-Casino für Österreich. Damit folgt der mit einer maltesischen Lizenz operierende... Online-Glücksspiel: Bet-at-home folgt Tipico

Nicht gänzlich überraschend schließt der börsennotierte Wett- und Glücksspielanbieter bet-at-home dieser Tage sein Online-Casino für Österreich. Damit folgt der mit einer maltesischen Lizenz operierende Konzern dem Sportwetten-Riesen tipico, der bereits im Februar dieses Jahres sein Online-Casino-Angebot für Österreich einstellte.

Die Gründe sind die gleichen: Die Rechtslage in Österreich ist klar. In der Vergangenheit bestätigten bereits mehrfach unabhängige nationale und europäische Urteile die Rechtsmäßigkeit des heimischen Glücksspielmonopols. Demnach darf aktuell nur win2day als Inhaber einer heimischen Online-Glücksspiel-Lizenz Glücksspiele anbieten. Das wiederum führt dazu, dass heimische Spielerinnen und Spieler, die bei in Österreich nicht konzessionierten Glücksspielanbietern aufgrund fehlender Spielerschutzvorkehrungen viel Geld verloren haben, nun erfolgreich ihre Verluste einklagen. Im Falle von bet-at-home bedeutet das: Das diesjährige Jahresergebnis fällt wegen Rückstellungen für eben diese Klagen negativ aus. Wie das Unternehmen laut dem KURIER mitteilte, werden im Ergebnis des Geschäftsjahres 2021 Aufwendungen von 24,6 Millionen Euro im Zusammenhang mit österreichischen Kundenklagen berücksichtigt.

Nicht nur bet-at-home sieht sich mit einer Fülle an Klagen konfrontiert. Bereits im August verpflichtete der Oberste Gerichtshof den gibraltarischen Glücksspielanbieter bwin zur Rückzahlung von Verlusten in Höhe von über einer Million Euro an einen einzigen Spieler. Besonders der Wiener Prozessfinanzierer Advofin hat sich dem Thema Online Glücksspiel verschrieben und sich auf Klagen gegen Online Glücksspiel Anbieter ohne österreichische Lizenz spezialisiert.

Es ist also wohl nur eine Frage der Zeit, dass weitere bekannte Sportwetten-Anbieter wie bwin, Interwetten oder Mr Green in naher Zukunft ihr Online-Casino freiwillig schließen.

abseits.at Redaktion