TV-Check der Saison 2014/15 | Europacup
Fußball & Business 21.Juni.2015 OoK_PS 0
abseits.at wirft einen Blick auf die Mediendaten der vergangenen Herbstsaison. Im Zentrum der vierteiligen Serie stehen die Zuseherzahlen von Fußballübertragungen auf heimischen TV-Sendern. Es wird dokumentiert, an welchen Spielen und Bewerben die österreichischen Fernsehzuschauer besonders großes Interesse hatten. Alle Grafiken lassen sich durch Anklicken vergrößern.
Die im Folgenden präsentierten Daten beruhen auf Erhebungen der Arbeitsgemeinschaft Teletest (www.agtt.at). Am Teletest nehmen 1.605 österreichische Haushalte teil, die die Bevölkerung mit all ihren Facetten repräsentieren sollen. Die erhobenen Daten dieser ausgewählten (und regelmäßig wechselnden) Haushalte werden auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet, um das Sehverhalten aller Österreicherinnen und Österreicher abzubilden.
Mit der Reichweite (RW) wird in absoluten Zahlen beschrieben, wie viele Zuschauer sich eine bestimmte Sendung im Durchschnitt angesehen haben. Der Marktanteil (MA) gibt an, wie viel Prozent der zu diesem Zeitpunkt fernsehenden Bevölkerung dies waren. Ist kein Marktanteil angegeben, waren die Daten entweder nicht erhältlich oder sie entsprachen anderen Zielgruppen als jener des ORF, was keinen seriösen Vergleich erlauben würde.
Europacup – Qualifikation
Im Sommer 2014 wurden insgesamt 14 Qualifikationsspiele zur Champions
Die mit Abstand meistgesehene Paarung war das Rückspiel im Playoff zur Champions League zwischen Malmö und Salzburg. Im Schnitt sahen 545.000 Zuschauer die Partie auf Puls 4.
Der zweite Platz ging an das Rückspiel in der dritten Qualifikationsrunde zwischen Salzburg und Qarabag Agdam, das 494.000 ORF-Zuschauer verfolgten. Platz drei ging wiederum an Puls 4 und betraf mit 491.500 Zuschauern das Hinspiel zwischen Salzburg und Malmö.
In der Europa League erzielte das Playoff-Rückspiel zwischen Rapid Wien und HJK Helsinki mit 436.500 Zuschauern die besten Werte. Die Partie der dritten Qualifikationsrunde zwischen Zimbru Chisinau und Grödig, das Spiel mit den zweitmeisten Zuschauern, verfolgten lediglich 295.500 Personen. Die geringste Reichweite erzielte mit 145.500 Zuschauern das Gastspiel von St. Pölten bei Botev Plovdiv.
Champions League – Gruppenphase
Da Salzburg einmal mehr an der Qualifikation zur Gruppenphase scheiterte, übertrug Puls 4 ausschließlich Partien mit internationaler Beteiligung, die allesamt am Dienstag stattfanden.
Trotz des Fehlens einer österreichischen Mannschaft konnte Puls 4 gegenüber der Vorsaison, als die Wiener Austria in der Gruppenphase stand, leicht zulegen und verbesserte sich auf 323.583 Zuschauer, was ein Plus von 1,1 Prozent darstellt. Mit 395.500 Zuschauern erreichte der Last-Minute-Sieg von Manchester City gegen Bayern München den Bestwert.
Auch das ZDF übertrug sechs Begegnungen der Gruppenphase, die im Gegensatz zu den Puls-4-Spielen jedoch stets am Mittwoch stattfanden. Am meisten Österreicher (389.000) konnten sich für das Hinspiel zwischen Bayern und Manchester City erwärmen, während das Aufeinandertreffen von Leverkusen und Monaco mit 176.000 Zuschauern auf das geringste Interesse stieß.
Champions League – KO-Runde
Während das Achtelfinalhinspiel von Leverkusen gegen Atletico Madrid im ZDF lediglich 183.500 Personen verfolgten, erreichte das Endspiel zwischen Barcelona und Juventus Turin auf Puls 4 und im ZDF insgesamt 660.500 Zuschauer, wobei 339.500 davon auf den österreichischen Privatsender entfielen.
Damit war das Finale allerdings nicht die meistgesehene KO-Partie auf Puls 4, sondern dabei handelte es sich mit 434.500 Zuschauern um das Semifinale zwischen Real Madrid und Juventus Turin, das nicht im ZDF lief.
Das ZDF, das im Gegensatz zu Puls 4 ohne Aufpreis eine HD-Übertragung anbot, knackte gleich zwei Mal die magische Marke von einer halben Million österreichischer Zuschauer. Das Hinspiel im Halbfinale zwischen Barcelona und Bayern München brachte es auf stattliche 579.500 Seher, für das Rückspiel konnten sich eine Woche später 537.000 begeistern.
Durchschnittlich erreichte Puls 4 in den 15 Spielen des Champions-League-Hauptbewerbs 313.767 Zuschauer, das ist ein Minus von 24.067 gegenüber der Saison 2013/14 und ein Minus von 76.967 gegenüber 2012/13.
Im ZDF verfolgten im Mittel 305.467 österreichische Zuschauer die Königsklasse, was einen Zuwachs um 25.033 darstellt.
Nach drei Saisons bei Puls 4 wandern die Champions League-Rechte in der kommenden Spielzeit zurück zum ORF. Das erfolgreichste Spiel der Puls-4-Geschichte fand am 23. April 2013 statt, als sich zum Semifinale zwischen Bayern München und Barcelona 809.500 Zuschauer vor dem TV-Schirm einfanden.
In Deutschland behält hingegen das ZDF die Rechte.
Saison | Ø Puls 4 | Ø ZDF |
2012/13 | 390.733 | 302.000 |
2013/14 | 337.833 | 280.433 |
2014/15 | 313.767 | 305.467 |
Europa League – Gruppenphase
Waren in der Vorsaison sowohl Rapid Wien als auch Salzburg in der Gruppenphase der Europa League vertreten, traf das diesmal nur auf die Mozartstädter zu – ganz zum Missfallen des ORF, der somit lediglich eine Partie pro Spieltag übertrug.
Am meisten Zuschauer zog Salzburgs Sieg bei Celtic in seinen Bann, der erste volle Erfolg einer österreichischen Mannschaft auf schottischem Boden. 589.500 Zuschauer ließen sich dieses historische Spiel nicht entgehen. Dahinter folgt Salzburgs Heimsieg über Dinamo Zagreb (564.000) vor dem Auswärtserfolg der Mozartstädter bei Astra Giurgiu (503.000).
Diese drei Spiele stießen allesamt auf höheres Zuschauerinteresse als das meistgesehen Gruppenspiel der Vorsaison, das Rapid Wien gegen Genk lautete und 485.500 Fans vor den Bildschirm lockte. Das meistgesehene Spiel mit Salzburg-Beteiligung war in der letztjährigen Gruppenphase der Heimsieg gegen Standard Lüttich vor 460.000 Zuschauern.
Die sechs Spiele der Gruppenphase bescherten dem ORF durchschnittlich 481.083 Zuseher, was ein deutliches Plus gegenüber der Vorsaison darstellt, als bei den zwölf Partien 405.666 Fans einschalteten. Weil diesmal jedoch nur die halbe Spielanzahl übertragen wurde, fällt die Bilanz unter dem Strich wesentlich schlechter aus, was allerdings nicht der Performance des öffentlich-rechtlichen Senders, sondern den schwachen sportlichen Leistungen der heimischen Vereine in der Qualifikation geschuldet ist.
Europa League – KO-Runde
Das mit Abstand meiste Interesse in der KO-Phase zogen Salzburgs Sechzehntelfinalspiele gegen Villarreal mit 457.500 respektive 441.000 Zuschauern auf sich.
Nach dem Ausscheiden der Bullen zeigte sich dann einmal mehr das große Problem der Europa League. Der zweithöchste UEFA-Bewerb zieht beim TV-Publikum nur, wenn Vereine aus dem eigenen Land vertreten sind – ist dies nicht mehr der Fall, rasseln die Zuschauerzahlen merklich in den Keller.
So verfolgten das Endspiel zwischen Sevilla und Dnipro gerade einmal 395.000 Zuschauer, und das Viertelfinale zwischen der Fiorentina und Dynamo Kiew brachte es lediglich auf magere 181.500 Interessierte.
Verfolgt wurden die 15 Europa-League-Spiele im ORF von durchschnittlich 370.033 Zuschauern, was gegenüber den 21 Spielen der Vorsaison ein Minus von 64.419 darstellt.
Saison | Ø ORF1 |
2012/13 (15 Spiele) | 323.700 |
2013/14 (21 Spiele) | 434.452 |
2014/15 (15 Spiele) | 370.033 |
In den nächsten drei Saisons ist die Europa League bei Puls 4 zu sehen. Als Bestwert erzielte der ORF in der zurückliegenden, drei Spielzeiten umfassenden Rechteperiode 784.000 Zuschauer beim Achtelfinalrückspiel 2013/14 zwischen Salzburg und Basel.
OoK_PS, abseits.at
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