Bereits vor ein paar Tagen sorgten zwei französische Wissenschaftler für einen Eklat. Über ihren Vorschlag, einen vermeintlichen Impfstoff gegen das Corona-Virus zuerst in Afrika... „Ärzte oder Clowns“: Fußballer empören sich über französische Wissenschaftler

Bereits vor ein paar Tagen sorgten zwei französische Wissenschaftler für einen Eklat. Über ihren Vorschlag, einen vermeintlichen Impfstoff gegen das Corona-Virus zuerst in Afrika zu testen, empören sich nun auch viele Fußballer.

David Alaba ist eigentlich nicht für seine öffentlichen Ausbrüche bekannt. In Bezug auf die Äußerungen zweier französischer Wissenschaftler machte der Spieler vom FC Bayern aber eine Ausnahme. „Sind diese beiden Typen Ärzte oder Clowns? Diese Art von Rassismus hätte ich mir nie vorstellen können“, sagte Alaba via Twitter zu deren Idee, einen vermeintlichen Impfstoff in Afrika testen zu wollen.

Der Chefarzt am Pariser Cochin Krankenhaus, Jean-Paul Mira, fragte in einem auf dem französischen Fernsehsender LCI gezeigten Gespräch den Forscher Camille Locht, ob er eine Studie zu dem Impfstoff nicht in Afrika machen wolle. Denn dort gäbe es „keine Masken, keine Behandlungsmöglichkeiten und Wiederbelebungsmaßnahmen.“ Damit war Mira aber noch nicht fertig: „So wie es auch bei einigen Studien zu AIDS gemacht wurde. Bei Prostituierten kann man experimentieren, weil man weiß, dass sie besonders exponiert sind und sich nicht schützen.“ Die Replik von Forscher Locht daraufhin: „Sie haben recht, wir überlegen, eine parallele Studie in Afrika durchzuführen.“

„Es ist das Jahr 2020 in Frankreich, und wir betrachten immer noch Menschen aus Afrika als Versuchskaninchen“, so die Wissenschaftlerin, die den Videomitschnitt veröffentlichte. Das staatliche Institut Inserm, für das Locht an einem Impfstoff forscht, gab bekannt, die Aussagen des Mitarbeiters seien aus dem Kontext gerissen.

Wie dem auch sei – die Aussagen schlugen hohe Wellen und sorgten nicht nur bei David Alaba für einen Sturm der Entrüstung. Der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger nannte die Vorschläge der Wissenschaftler auf Twitter „eine Schande.“ Und weiter: „Das ist Rassismus auf aller höchstem Level. […] Als ob die Afrikaner irgendeine Tierart wären.“ Didier Drogba sagte, ebenfalls auf Twitter, das Afrika „kein Versuchslabor“ sei.

Mira erklärte vor seinen fragwürdigen Äußerungen, er wolle nun bewusst provozieren. Die Frage ist, ob das auf diese Art und Weise wirklich notwendig war. Zumal die Linie zwischen Provokation und Rassismus in diesem Fall doch ziemlich dünn ist.

Ral, abseits.at

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