Chemnitzer FC setzt Zeichen gegen Rechtsextremismus: Vertrag von Spieler Daniel Frahn aufgelöst
Gesellschaft & Ethik 8.August.2019 Ral
Paukenschlag beim Chemnitzer FC: Der Drittligist löst den Vertrag von Kapitän Daniel Frahn auf. Ihm wird Nähe zu einer rechtsradikalen Fan-Organisation vorgeworfen.
„Support your local hools“ stand auf dem schwarzen T-Shirt, das Daniel Frahn vom Chemnitzer FC im vergangenen März auf dem Rasen hochhielt. Frahn hatte gerade gegen den VSG Altglienicke getroffen. Das Spiel in der Regionalliga Nordost war spektakulär – letztlich trennten sich die beiden Teams mit 4:4.
Die Begegnung machte jedoch aus einem anderen Grund Schlagzeilen. Der Chemnitzer FC hatte vor dem Anpfiff mit einer Schweigeminute einem verstorbenen Fan gedacht. Bei Thomas Haller handelte es sich jedoch nicht um irgendeinen Fan: Haller war einer der führenden Köpfe der lokalen Neonazi-Szene. Er gilt zudem als Gründer der Organisation „HooNaRa“, was auch nach seiner eigenen Aussage für „Hooligans-Nazis-Rassisten“ steht.
Der Erlös aus dem Verkauf der T-Shirts, von denen Frahn ein Exemplar so voller Stolz präsentierte, sollte der Finanzierung der Behandlung von Haller dienen, der an Krebs erkrankt war. Frahn stellte sich danach dumm; er wusste angeblich nicht, „dass dieses T-Shirt so tief in der Nazi-Szene verbreitet ist.“ Zwar distanzierte sich Frahn anschließendend von rechtsradikalem Gedankengut, nichtsdestotrotz wurde er für vier Spiele gesperrt und musste eine Geldstrafe von 3000 Euro zahlen.
„Seine Reue damals war eine Farce“ hieß es nun von Seiten des Chemnitzer FC, der die Auflösung von Frahns Vertrag bekanntgab. „Er konnte und wollte die Verantwortung als Spieler und Mannschaftskapitän im Fußballclub nicht umsetzen, denn dazu gehört eines mehr, als nur Tore zu schießen und sich bejubeln zu lassen: Haltung“, so die Stellungnahme des Vereins.
Was war passiert? Nach Informationen des Spiegels reiste Frahn mit Mitgliedern der Gruppierung „Kaotic Chemnitz“ in seinem Privat-PKW zum Drittliga-Spiel gegen den Halleschen FC und stand auch mit ihnen gemeinsam in der Kurve. Im sächsischen Verfassungsschutzbericht von 2017 wird die Gruppierung als rechtsextrem eingestuft, steht auf der Liste der extremistischen Organisationen.
„Es gibt null Toleranz für dieses Verhalten“, sagt Romy Polster, die stellvertretende Vorsitzende der Gesellschafterversammlung des Chemnitzer FC. „Wir wissen jetzt sicher, dass es die falsche Entscheidung war, ihn (sic!) nach seinen Unschuldsbeteuerungen seiner eigens zu verantwortenden Aktion am 9.3.2019 weiter das Vertrauen zu schenken.“ Das Statement schließt mit den Worten: „Daniel Frahn, für Sie ist beim Chemnitzer FC kein Platz mehr.“
Mit der Vertragsauflösung setzt der Chemnitzer FC ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus. Auch gegen den von innerhalb des Vereins. Dennoch wartet auf die Sachsen noch ein harter Kampf gegen die eigenen Dämonen. Weiterhin gibt es, nicht nur in Chemnitz, viele Probleme mit rechtsradikalen Fan-Gruppierungen. Der Fall Daniel Frahn kann nur ein erster Schritt sein.
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