Gestern Abend schoss Cristiano Ronaldo die portugiesische Nationalmannschaft ins Halbfinale, nachdem er in der 79. Minute eine Moutinho-Flanke spektakulär per Kopf zum 1:0-Sieg verwandelte.... Cristiano Ronaldos größter Fan – wenn Tore schießen zur Nebensache wird

Gestern Abend schoss Cristiano Ronaldo die portugiesische Nationalmannschaft ins Halbfinale, nachdem er in der 79. Minute eine Moutinho-Flanke spektakulär per Kopf zum 1:0-Sieg verwandelte. Den Treffer des Real-Madrid-Stars bejubelten natürlich alle portugiesischen Fans – ein neunjähriger Junge namens Nuhazet wird sich über das Tor jedoch am meisten gefreut haben. Cristiano Ronaldo ist nämlich nicht nur sein Idol, sondern vielleicht auch sein Lebensretter.

Vor etwa sieben Jahren begann für den damals erst 21 Monate alten Nuhazet eine lange Leidensgeschichte. Die Ärzte fanden einen zehn Zentimeter großen Tumor in seinem Kopf, der operativ entfernt werden musste. Der damals knapp 2-jährige Jungen aus Las Palmas musste sich anschließend mehreren Chemotherapien  unterziehen, die jedoch leider nicht die gewünschten Resultate brachten. Es wurden immer wieder neue Tumore entdeckt, die aufgrund ihrer Lage durch Operationen nicht vollständig entfernt werden konnten.

Die Nachricht, die niemand hören will

Im März dieses Jahres klagte Nuhazet über starke Rückenschmerzen und die MRT-Bilder zeigten drei Metastasen an verschiedenen Punkten der Wirbelsäule. Sein behandelnder Arzt rief die Eltern zu sich und riet ihnen alle Behandlungen einzustellen, da es laut ihm keine Hoffnung auf Heilung gab. Die Eltern waren natürlich verzweifelt, folgten schlussendlich aber den Ratschlägen des Ärzteteams und bereiteten sich darauf vor, ihrem Sohn das restliche Leben so schön wie möglich zu gestalten. Nati, Nuhazets Cousin, gelang es über eine Organisation, die schwerkranken Kindern ihre Wünsche erfüllt, den Kontakt mit Real Madrid herzustellen, da der Junge ein großer Fan dieser Mannschaft ist, insbesondere von Cristiano Ronaldo.

Ein Treffen mit Folgen

Nuhazet und seine Familie wurden vor dem letzten Meisterschaftsspiel gegen Mallorca ins Mannschaftsquartier gebracht, wo der Junge auf Cristiano Ronaldo traf, der ihn freundlich begrüßte und ihm ein Tor versprach, das er ihm widmen würde. Die Familie sah die Partie zusammen mit Ronaldos Freundin Irina Shayk in ihrer VIP-Skybox und der Fußballspieler machte bereits in der 18. Minute sein Versprechen war, als er den Führungstreffer zum 1:0 erzielte. Am Ende feierte die Mannschaft nicht nur einen klaren 4:1-Sieg, sondern auch den spanischen Meistertitel. Nuhazet durfte mit dem Team mitfeiern und Ronaldo schenkte ihm sein Trikot. Das ist aber noch nicht das Ende der Geschichte.

Jorge Mendes und Florentino Pérez schalten sich ein

Cristiano Ronaldos Manager Jorge Mendes ist Portugals einflussreichster Spielervermittler, der neben dem Real-Madrid-Spieler Stars wie Falcao, Nani, Carvalho, Quaresma und sogar Mourinho und Scolari vertritt. Als er von Nuhazets Geschichte hörte, setzte er zusammen mit Real-Madrid-Präsident Florentino Pérez sämtliche Hebel in Bewegung. Die beiden ließen ihre Kontakte spielen und verlegten den Jungen ins Montepríncipe Krankenhaus, wo es Ärzte gab, die der Familie wieder Hoffnung geben konnten. Sie rieten ihnen zu einer neuen Therapie aus den USA, für die jedoch sehr teure Medikamente nötig wären, die speziell für Nuhazet zusammengestellt würden. Als Spielermanager Jorge Mendes und Cristiano Ronaldo davon hörten, zögerten sie keine Sekunde und erklärten sich bereit, die Kosten für die Therapie vollständig zu übernehmen, wobei jeder von ihnen die Hälfte zahlt. Es gibt natürlich keine hundertprozentige Heilungsgarantie, aber Nuhazet und seine Familie dürfen wieder Hoffnung haben, anstatt dass sie auf den Tod warten müssen. Cristiano Ronaldo wird in den Medien nicht selten als arrogant und egoistisch dargestellt, diese Geschichte zeigt ihn jedoch von einer komplett anderen Seite. Schön, dass manche Fußballer nicht vergessen, dass es wichtiger Dinge als Tore schießen gibt.

Wir wünschen dem kleinen Nuhazet, dass er mit der neuen Therapie seine schwere Krankheit endlich besiegen kann.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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