Der amerikanische Unternehmer, Pokerspieler und Buchautor David Sklansky zeigte in einem seiner Bücher auf, dass bei der Bestrafung von kriminellen Delikten oft unlogisch und ungerecht vorgegangen wird. Die Justiz vergisst auf einen wichtigen Faktor, durch den manche Verbrechen lohnenswert werden können.
Im Prinzip kann sich jeder Mensch leicht ausrechnen, ob es sich für ihn auszahlt ein Verbrechen zu begehen. Nehmen wir an sie befinden sich in Geldnot, haben keine moralischen Skrupel und möchten wissen, ob es sich lohnt die Bank um die Ecke zu überfallen. Finden sie heraus wie viel Beute im Durchschnitt bei einem Banküberfall zu erwarten ist, wie hoch die Chance ist, dass die Polizei sie erwischen wird und wie lange die durchschnittliche, zu erwartende Strafe ist. Danach müssen sie lediglich festlegen, um wie viel ihnen ein Monat in Freiheit mehr wert ist, als hinter schwedischen Gardinen.
EN KLEINES RECHENBEISPIEL
In Österreich liegt die Aufklärungsquote bei Banküberfällen bei 50% und die Täter erbeuten im Durchschnitt nur 25.000€. Die Haftstrafe liegt zwischen einem und fünfzehn Jahren. Da sie wahrscheinlich Ersttäter sind, nehmen wir an, dass sie fünf Jahre bekommen werden. Ein Monat in Freiheit wäre für mich mindestens um 5.000€ wertvoller als ein Monat in Haft, diese Zahl müssen sie jedoch für sich selbst festlegen. In meinem Fall würde das heißen, dass sich ein Bankraub nur dann auszahlen würde, den moralischen Aspekt lassen wir bitte ganz beiseite, wenn ich mit einer Haftstrafe von vier Monaten rechnen müsste. Selbst wenn ihnen ein Monat in Freiheit nur um 1000€ lieber ist, als ein Monat in Haft, müssten sie mehr als doppelt so viel erbeuten wie der Durchschnittsräuber, um dieses Verbrechen ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Banküberfälle zahlen sich also fast nur dann aus, wenn sie lieber im Gefängnis, als zu Hause sind!
UND WAS HAT DAS BITTE MIT FUSSBALL ZU TUN?
Gute Frage! Der Vorschlag von David Sklansky lautet, dass man bei der Höhe der Haft- bzw. Geldstrafe berücksichtigt, wie wahrscheinlich es ist, dass der Täter erwischt wird. Dieser Faktor, der letztendlich darüber entscheidet, ob sich ein Verbrechen auszahlt, wird in keiner mir bekannten Rechtsordnung entsprechend gewürdigt. Wenn ein Fußballprofi von der Wettmafia Geld bekommt, um ein Spiel zu manipulieren, dann hat er sehr gute Chancen, dass er nicht erwischt wird, es sei denn er stellt sich extrem blöd an. Zum jetzigen Zeitpunkt steht noch nicht fest, ob Edin Salkic in einen Wettbetrug verwickelt ist, oder ob er wirklich nur einen Blackout hatte. Sollte er aber eine Manipulationsabsicht gehabt haben, dann wäre es unauffälliger gewesen, einen Gegenspieler im eigenen Strafraum bei einer Standardsituation niederzureißen, als ein solch offensichtliches Handspiel zu begehen. In den meisten Fällen wird eine Manipulation nur schwer nachzuweisen sein, weshalb die Aufklärungsquote sehr gering ist. Laut David Sklansky müsste daher die Strafe umso höher sein, um Menschen mit kriminellen Energien einen Anreiz zu geben, diese Tat doch nicht auszuführen. Leider ist aber das Gegenteil der Fall, denn selbst wenn ein Spieler erwischt wird, dann hat er bis auf eine angeknackste Reputation nicht sehr viel zu befürchten, wie der Fall von Joseph Mensah zeigt. Der ehemalige Mittelfeldspieler von Rot-Weiß-Essen nahm Bestechungsgeld an und versprach eine Partie zu manipulieren. Vor dem Spiel flog jedoch alles auf und der Fußballer wurde zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 50€ verurteilt. Selbst große Wettpaten, die seit Jahren Spiele manipulieren, haben gute Chancen auf einen kürzeren Gefängnisaufenthalt, als sie, sollten sie sich doch entschlossen haben einen Bankraub zu begehen.
Es darf kein Spieler zum Handkuss kommen, wenn man ihm nicht ohne Zweifel eine Verbindung zur Wettmafia nachweisen kann. Wenn es aber bewiesen ist, dass der Spieler den Ausgang einer Partie manipulieren wollte, dann sollte er nur noch in seiner Freizeit kicken dürfen – und zwar im Gefängnishof!
Stefan Karger – www.abseits.at
Stefan Karger
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