Katar: Erneut norwegischer Journalist festgenommen
Gesellschaft & Ethik 30.November.2021 Ral
Nachdem bereits in der letzten Woche zwei norwegische Journalisten während ihrer Arbeit in Katar festgenommen wurden, bestätigte zuletzt ein weiterer Journalist aus dem skandinavischen Land seine Inhaftierung durch die dortige Polizei. Die Vergabe der Weltmeisterschaft an ein Land wie Katar bleibt ein großer Skandal.
Selten war der Austragungsort einer Weltmeisterschaft so umstritten, wie der Wüstenstaat Katar. Dies hat vor allem auch damit zu tun, wie ausländische Arbeiter vor Ort behandelt werden. Internationale Institutionen und Medien haben im Laufe der Jahre aufgedeckt, dass die Menschen, die ihre Arbeitskraft unter anderem für den Bau der Spielstätten zur Verfügung stellen, mitunter wie moderne Sklaven leben.
Berichte darüber, wie Arbeiter zu Tode kommen und über die widrigen Umstände, unter denen sie ihr Dasein fristen, hat Katar einiges an schlechter Presse beschert. Immer wieder ist sogar von Boykott der WM 2022 die Rede. Kein Wunder also, dass unabhängige Journalisten nicht besonders gerne gesehen sind und versucht wird, ihre aufklärende Arbeit zu unterbinden oder zumindest zu erschweren.
Passend dazu auch die Nachricht aus der vergangenen Woche, zwei norwegische Journalisten seien in Katar festgenommen worden. 32 Stunden hielten die Beamten sie fest, Filmmaterial aus einem Arbeitsmigrantenlager wurde vernichtet. Die offizielle Begründung: sie hätten „Privateigentum betreten und ohne Genehmigung gefilmt.“ Beide sind mittlerweile wieder in ihrer Heimat.
Nun bestätigte ein weiterer norwegischer Journalist, inhaftiert worden zu sein. Havard Melnaes recherchierte ebenfalls zur WM in Katar und wurde nach eigener Aussage aufgrund eines Wortgefechtes mit einem anderen Mann letzten Donnerstag für 24 Stunden festgenommen.
Melnaes gab gegenüber der Zeitung Verdens Gang an, er habe einen Mann beobachtet, der zwei Hotelangestellte beschimpfte und diesen zur Rede gestellt. Nach einer verbalen Auseinandersetzung habe der Mann die Polizei gerufen, die Melnaes anschließend festnahm. Eine Anklage wurde jedoch nicht erhoben, sein Equipment durfte er zudem behalten. Melnaes ist weiterhin in Katar und geht seiner Arbeit nach.
Die norwegische Nationalmannschaft hatte im Frühjahr dieses Jahres, während einiger WM-Qualifikationsspiele auf die Menschenrechtsverletzungen seitens Katars aufmerksam gemacht, sich aber letztendlich gegen einen Boykott des Turniers entschieden. Die norwegische Fußballbasis brachten diesen zuvor ins Spiel.
Nach der Festnahme der beiden Journalisten aus Norwegen hatten fünf nordeuropäische Verbände (Dänemark, Schweden, Island, Finnland und die Färöer) die FIFA zum Handeln aufgefordert. Die Pressefreiheit sei unter diesen Umständen nicht gegeben. Der Präsident des finnischen Fußballverbandes, Ari Lahti, sagte dem norwegischen Rundfunk: „Wir hatten gehofft, dass die FIFA stärker reagiert.“
Wenn es um das Eintreten für Transparenz und das Einhalten von Pressefreiheit geht, war es jedoch erwartbar, dass sich die FIFA zurückhält. Die Vergabe der Weltmeisterschaft an ein Land wie Katar bleibt einer der größten Skandale in der Geschichte des Fußballs. Gianni Infantino, der Präsident der FIFA, bleibt bei seiner Erzählung, vieles in Sachen Menschenrechte hätte sich in Katar zum Besseren gewendet. Die Verhaftung von Journalisten spricht nicht unbedingt dafür.
Ral, abseits.at
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