Nachhaltigkeit im Fußball: Brentford und Fortuna Düsseldorf wollen Zeichen setzen
Gesellschaft & Ethik 4.Dezember.2021 Ral
Die Klimakrise ist in Zeiten der Corona-Pandemie in den Hintergrund geraten. Dabei handelt es sich bei dem Thema um etwas, das unser Leben in den nächsten Jahren bestimmen und – so der Konsens in der Wissenschaft – verändern wird. Es gilt die Erderwärmung zumindest in einem Maße zu beschränken, dass alle Menschen weiterhin auf dem Planeten leben können. Diese Herausforderung betrifft die gesamte Menschheit, damit alle Schichten, alle Länder und somit – natürlich – auch den Sport. Denn besonders nachhaltig hat dieser in den letzten Jahrzehnten ebenfalls nicht gehandelt. Mittlerweile jedoch findet langsam ein Umdenken statt. Wir wollen in diesem Rahmen regelmäßig aufzeigen, welche Maßnahmen der Fußball ergreift, um nachhaltiger zu agieren. Immer auch mit einem kritischen Blick darauf, ob diese wirklich sinnvoll und, eben, nachhaltig sind. Dieses Mal dabei: der FC Brentford aus der Premier League und Fortuna Düsseldorf aus der zweiten deutschen Bundesliga.
Trikots und Nachhaltigkeit
Es ist im überkommerzialisierten Profifußball mittlerweile gang und gäbe, dass die Klubs jede Saison zumindest ein neues Trikot präsentieren. Das Ziel dahinter ist klar: möglichst viele Einnahmen im Bereich Merchandise zu erzielen. Durch dieses Vorgehen wird nicht nur den Fans jedes Jahr aufs Neue Geld aus der Tasche gezogen, besonders nachhaltig ist es ebenfalls nicht. Denn dadurch wird einiges an Müll produziert. Der FC Brentford aus der englischen Premier League möchte daher nun einen etwas anderen Weg gehen und das Vereinstrikot zumindest noch ein weiteres Jahr verwenden.
„Fans haben uns gesagt, dass sie ein Trikot für zwei Spielzeiten bevorzugen würden, weil man dadurch Geld spart“, sagte Klubboss Jon Varney. Wir glauben auch, dass Fußball für unsere Fans erschwinglich sein muss und sind uns bewusst, dass der Fußball mehr auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein muss.“ Der Verein versucht damit „einen Schritt in die richtige Richtung“ zu tun.
Die Idee wirkt auf den ersten Blick ja ganz nett. Jedoch wird Brentford nächste Saison zwar kein neues Heimtrikot präsentieren, dafür aber einen neuen Auswärtsdress sowie einen dritten Trikotsatz, was die eigentliche Intention dann doch etwas konterkariert
Ein gutes Beispiel in Sachen nachhaltiger Trikots gibt dagegen ausgerechnet der VfL Wolfsburg, ein Verein, der quasi das Firmenteam des deutschen Autobauers Volkswagen ist. Die Wölfe setzen nämlich auf ein Jersey, das aus recyceltem Müll hergestellt wurde. Laut dem deutschen Bundesligisten besteht das Trikot zu 100 Prozent aus Polyestergewebe, welches aus recycelten Plastikflaschen gewonnen wird.
Fortuna Düsseldorf gründet Nachhaltigkeitsbeirat
Der deutsche Zweitligist Fortuna Düsseldorf setzt das Thema Nachhaltigkeit nun auch weiter oben auf die Agenda und hat dazu einen Nachhaltigkeitsbeirat gegründet. Dieser hat bereits seine erste Sitzung hinter sich und besteht aus sieben Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammen.
„Nachhaltigkeit ist weit mehr als ein Trend. Sie ist vielmehr eine neue und notwendige Ausrichtung unserer Gesellschaft“, sagte Fortunas Vorstandsvorsitzender Thomas Röttgermann. Wie der Verein weiter angab, ist es das Ziel des Beirats, die eigene Nachhaltigkeitsarbeit durch verschiedene Perspektiven und Vorschläge auf ein breites Fundament zu stellen.
Bleibt zu hoffen, dass es sich bei dem Beirat nicht um eine reine Alibiveranstaltung handelt, der eben nicht nur aus Gründen eines „Trends“ ins Leben gerufen wurde, sondern wirklich etwas bewirkt.
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