Der Krieg in der Ukraine zieht immer weitere Kreise im internationalen Fußball. Es gibt bereits einige konkrete Sanktionen gegen Russland und russische Unternehmen und... Ukraine-Krieg: Die Reaktionen aus der Fußballwelt

Der Krieg in der Ukraine zieht immer weitere Kreise im internationalen Fußball. Es gibt bereits einige konkrete Sanktionen gegen Russland und russische Unternehmen und auch zahlreiche Fans und Spieler melden sich zu Wort.

Eine kurze Zusammenfassung der letzten Entwicklungen:

– Das Champions League Finale wird dieses Jahr doch nicht in St.Petersburg, sondern im Stade de France in Paris stattfinden.

– Mehrere Klubs entfernen Gazprom von ihren Trikots, unter anderem Schalke 04 und die Young Violets Austria Wien

– Manchester United entzieht der russischen Luftfahrtgesellschaft Aeroflot die Sponsorenrechte

– Fedor Smolov sprach sich in den sozialen Netzwerken als erster russischer Spieler gegen einen Krieg in der Ukraine aus. Einige weitere folgten, auch in anderen Sportarten, wie etwa der Tennis-Star Andrej Rublew, der nach einem Spiel „no war please“ auf eine Field-Kamera schrieb.

– Oleksandr Zinchenko, ukrainischer Star von Manchester City reagierte etwas drastischer und wünschte dem russischen Machthaber Vladimir Putin den „langsamsten und qualvollsten Tod“

– Einige ukrainische Spieler sind für das kommende Matchwochenende nicht einsatzbereit – so bekam etwa West Hams Andriy Yarmolenko eine Pause. Atalantas Ruslan Malinovskiy wurde ebenfalls gefragt, ob er einsatzbereit wäre. Seine Eltern sind derzeit noch in der Ukraine.

– Der polnische Ex-Star Zbigniew Boniek, Vizepräsident der UEFA, sprach sich dafür aus, russische Klubs aus europäischen Bewerben auszuschließen. Dies sei aber ein langwieriger Prozess und benötige Zeit. Dennoch seien die bisherigen Maßnahmen nur der Beginn weitreichender Sanktionen.

– Auch die Tochter von Chelsea-Boss Roman Abramowitsch meldete sich über die sozialen Medien zu Wort und betonte, dass Putin diesen Krieg will, nicht das russische Volk. Es ist angesichts der Verbindungen ihres Vaters ein durchaus pikantes Statement.

– Beim Chelsea FC macht man sich indes bereit für einen möglichen Klubverkauf. Insider berichten, dass Roman Abramowitsch sich nach den neuesten Entwicklungen bei den Blues zurückziehen könnte.

– Mehrere Teams setzten bei ihren letzten Spielen mit „Stop War“-Bannern ein Zeichen gegen die russische Invasion

Im Fokus stehen zudem einige polnische Spieler. Die Polen treffen im Playoff um die WM-Teilnahme auf Russland und bereits seit vorgestern wurden Meldungen lauter, dass sich die Spieler weigern würden, gegen die russische Auswahl anzutreten. Nun wurde dies auch offiziell bekanntgegeben. Das Nichtantreten der Polen würde wohl zu einem 0:3 und dem Aufstieg der Russen führen, die danach gegen Schweden oder Tschechien spielen würden, dort aber mit derselben Situation konfrontiert wären. Es ist anzunehmen, dass Russland zuvor von der UEFA aus der Qualifikation ausgeschlossen wird, wie es Boniek bereits andeutete. Lewandowskis Tweet geht jedenfalls durch die Decke.

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Solidaritätsbekunden gibt es auch von einigen Vereinen, die ihr Stadion in den ukrainischen Farben einfärben. Beispielsweise das Wanda Metropolitano von Atlético Madrid, das an der Außenfassade in Gelb-Blau leuchtete und einen Schriftzug „Stop War“ zeigte. Noch imposanter sieht derzeit die Allianz Arena in München aus, die in den ukrainischen Nationalfarben leuchtet.

Zahlreiche Fans gaben zudem bei ihren letzten Spielen etwas drastischere Statements ab. In Polen gab es eine Szene mit absolutem Seltenheitswert. Die Fanszenen von Legia Warschau und Wisla Krakau, die eine lange, erbitterte Feindschaft „verbindet“ sangen zusammen gegen Vladimir Putin. Die Fangruppen brüllten zusammen „Ruska Kurwa“ – also „russische Hure“.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen