Ukraine-Krieg: Keine russischen Teams in EA Sports‘ FIFA-Reihe
Gesellschaft & Ethik 3.März.2022 Daniel Mandl
Der Krieg in der Ukraine veranlasst zahlreiche Sportler zu solidarischen Aktionen. Wir fassen regelmäßig zusammen, welche Spieler oder Vereine Partei ergreifen und welche Protestaktionen die Fußballwelt parat hat.
Bisher geschehen:
26.2.2022 – Polen weigert sich, Aeroflot und Gazprom werden gekündigt, drastische Fangesänge
27.2.2022 – Abramowitsch gibt Chelsea-Verwaltung ab, BVB will Schalke unterstützen
28.2.2022 – FIFA sorgt für Kopfschütteln, Boykott der Verbände wird drastischer
1.3.2022 – UEFA und FIFA sperren Russland, UEFA löst Gazprom-Vertrag auf
2.3.2022 – Internationale Spieler und Trainer verlassen nach und nach Russland
Die neuesten Entwicklungen kompakt zusammengefasst:
– Chelsea-Boss Roman Abramowitsch hofft den Verein um zwei Milliarden Euro verkaufen zu können. Das Geld würde in einen Fonds fließen, der die Kriegsopfer in der Ukraine unterstützt, wie der russische Oligarch gestern bekanntgab. Als Käufer ist der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss im Gespräch.
– Die Premier League erwägt in ihren „Owners and Directors Test“, der die Integrität der Klubeigentümer austesten soll, eine Menschenrechtskomponente miteinzubauen. Indes erklärte die englische Liga, dass am kommenden Wochenende unter dem Titel „Football Stands Together“ bei allen Spielen Solidarität mit der Ukraine bewiesen wird.
– Nachdem der ukrainische Innenverteidiger Yaroslav Rakitskiy für das Europa-League-Spiel gegen Betis Sevilla bereits nicht berücksichtigt und offenbar aus dem Kader gestrichen wurde, bat er seinen Klub Zenit St. Petersburg nun um eine Vertragsauflösung. Zenit stimmte dieser Anfrage zu.
– Wegen seiner Russland-Verbindungen wurde dem ehemaligen deutschen Kanzler Gerhard Schröder die Ehrenmitgliedschaft bei Borussia Dortmund entzogen.
– Polen steigt kampflos ins Playoff-Finale um die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2022 auf. Nach dem Aufschluss der Russen gilt dies nun als fix. Gegner ist der Sieger aus Tschechien gegen Schweden.
– Der FC Kopenhagen wird am Freitag mit einem #WeStandWithUkraine Trikot auflaufen. Die Trikots werden nach dem Spiel versteigert und kommen einem Hilfsfonds für ukrainische Kinder zugute.
– Nach harscher Kritik durch den ukrainischen Teamspieler Vitaliy Mykolenko (Everton) via Instagram, meldete sich der russische Stürmerstar und Teamkapitän Artem Dzyuba zu Wort. Er verurteilte „jede Art von Krieg“, betonte aber, kein politischer Mensch zu sein. Dzyuba kritisierte, dass die Sportler die Leidtragenden sind und der Hass der internationalen Community sich gegen die Falschen wendet.
– Der Everton FC beendet mit sofortiger Wirkung die Sponsoringpartnerschaften mit den russischen Unternehmen USM, Megafon und Yota.
– Der Exit internationaler Fußballer aus Russland geht weiter. Der FK Krasnodar muss gleich sieben Legionäre ziehen lassen, die auf der Auflösung ihrer Verträge bestanden. Hierbei handelt es sich um Grzegorz Krychowiak, Jhon Cordoba, Erik Botheim, Wanderson, Remy Cabela, Kaio und Viktor Claesson. Ein Trend zeichnet sich ab und auch bei anderen Klub könnten die Legionäre folgen, was eine massive Schwächung für die russische Liga nach sich ziehen könnte.
– EA Sports erklärte, dass das russische Nationalteam und alle russischen Klubs aus ihren 2022er-Spielen entfernt werden. Das betrifft FIFA 22, FIFA Mobile und FIFA Online. EA Sports prüft zudem weitere Maßnahmen, etwa verbannte Stadien oder Fangesänge.
A statement from EA SPORTS FIFA: pic.twitter.com/v3pZvpblgS
— EA SPORTS FIFA (@EASPORTSFIFA) March 2, 2022
– In einem emotionalen Statement wandte sich der ukrainische West-Ham-Star Andriy Yarmolenko an seine russischen Fußballerkollegen und rief dazu auf, ihren Status zu nutzen, um gegen den Krieg in der Ukraine aufzustehen.
„Now the time’s come to show your balls in real life.“
Former Borussia Dortmund and current West Ham United player Andriy Yarmolenko has called on Russia’s national footballers to publicly criticize the invasion of Ukraine. pic.twitter.com/4j0ScKAUtg
— DW Sports (@dw_sports) March 2, 2022
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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