Mit Manchester City und dem Chelsea FC stehen zwei von jeweils reichen Gönnern finanzierte Klubs im Finale der Champions League. Daran sollten wir uns... Kommentar: Ein Finale, das sich die Champions League verdient

Mit Manchester City und dem Chelsea FC stehen zwei von jeweils reichen Gönnern finanzierte Klubs im Finale der Champions League. Daran sollten wir uns gewöhnen.

Der gesamte Wettbewerb Champions League ist darauf ausgerichtet, die Reichen noch reicher zu machen. Die anstehende Reform der sogenannten Königsklasse wird daran nichts ändern, im Gegenteil.

Der status quo scheint auf Jahre zementiert; nur eine Handvoll Klubs hat die entsprechenden Möglichkeiten (sprich: das notwendige Geld) Jahr für Jahr unter die letzten Vier oder gar in das Finale vorzustoßen.

Aber selbst unter der Elite gibt es noch einmal Abstufungen zwischen reich und „superreich“. Letzteres trifft auf Vereine, wie Paris St. Germain und Manchester City zu. Es folgt der Chelsea FC, der bekanntlich seit Jahren von einem Milliardär aus Russland unterstützt wird.

Andere englische Vereine haben aufgrund der exorbitanten Fernsehgelder einen Vorteil gegenüber dem Rest von Europa. Der FC Bayern, Real Madrid oder der FC Barcelona – ich nenne sie den „Traditionsadel“ – können da auf Dauer wohl nicht mithalten.

Daher ist das anstehende Finale zwischen Manchester City und dem FC Chelsea vielleicht nur ein erster Vorgeschmack darauf, was uns in den nächsten Jahren in der Champions League blühen könnte: Vereine, deren Verluste von Gönnern kontinuierlich ausgeglichen werden, reißen die Dominanz an sich.

Diese Entwicklung ist weder neu, noch ist sie aufzuhalten. Ein Finale zwischen dem FC Porto und Ajax Amsterdam ist aufgrund der fehlenden finanziellen Möglichkeiten beider Vereine quasi unmöglich geworden. Entwirft man ein eher düsteres Zukunftsbild, dann könnte auch ein, sagen wir, Real Madrid gegen Bayern München lautendes Endspiel bald immer unwahrscheinlicher werden.

Denn schon heute ist es schwer vorstellbar, weder einen englischen Verein, noch Paris St. Germain im letzten Spiel der Champions League zu sehen. Seit seiner Einführung hat dieser Wettbewerb dafür gesorgt, dass sportlicher Erfolg und ein prall gefülltes Bankkonto nicht mehr voneinander zu trennen sind.

Momentan erleben wir die extremen Auswüchse dieser Entwicklung. Ein Finale zwischen Manchester City und dem FC Chelsea ist also genau das Spiel, das die Champions League verdient.

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