RB Leipzig fühlt sich aufgrund der Kritik an den Äußerungen bezüglich des Achtelfinalspiels gegen Spartak Moskau in der Europa League unfair behandelt – und reagiert trotzig. Das macht RB nicht gerade sympathischer.
Am Mittwoch hat sich RB Leipzig im Viertelfinale des DFB-Pokal mit 4:0 gegen Zweitligist Hannover 96 durchgesetzt und somit den Einzug in die Runde der letzten Vier geschafft. Viele Fußballfans dürfte es derzeit nicht geben, die den Sachsen diesen Erfolg gönnen.
Das liegt schon einmal prinzipiell an dem Konstrukt RB Leipzig, bei dem es vor allem darum geht, dass Dietrich Mateschitz möglichst viele seiner Brausegetränke verkauft. Der Sport ist dabei zunächst eher sekundär.
Beliebtheitspreise gewinnt man so schon einmal grundsätzlich nicht. Hinzu kommt, dass die Außenwirkung der Verantwortlichen in den letzten Tagen denkbar schlecht war, als es um das Thema Krieg in der Ukraine ging.
Hier noch einmal die Ausgangslage kurz erklärt: RB wäre im Achtelfinale der Europa League auf Spartak Moskau getroffen. Trotz der aktuellen politischen Lage in der Welt, hatte der „Verein“ (inwieweit das Konstrukt RB ein Verein im eigentlichen Sinne ist, sei einmal dahingestellt) angekündigt, das Spiel gegen den russischen Vertreter absolvieren zu wollen.
Während ein großer Teil der Sportwelt nach und nach erklärte, dass momentan an einen Wettkampf mit russischer Beteiligung nicht zu denken ist, konterkariert RB diese Solidaritätsbekundigungen durch das Vorhaben, gegen Spartak antreten zu wollen.
Das sorgte – zu Recht – für einen veritablen Shitstorm Richtung RB. Geschäftsführer Oliver Mintzlaff erklärte im Vorfeld des Spiels gegen Hannover unter Tränen, wie unfair sich sein Klub von der Öffentlichkeit behandelt fühlt. Während sich auf der einen Seite mit Schalke 04 ein finanziell angeschlagener Verein von seinem russischen Hauptsponsor trennt, wollte RB business as usual betreiben. Wen interessiert schon, was in der Welt gerade passiert. So zumindest die Außenwirkung. Für die verletzten Gefühle der RB-Verantwortlichen gab es dementsprechend wenig Mitleid.
Mit dem Ausschluss von russischen Mannschaften, hat die UEFA die Entscheidung von RB nun obsolet gemacht. Ein fader Beigeschmack bleibt. Vor allem auch deshalb, da bei RB offensichtlich wenig Einsicht herrscht. So erklärte Mintzlaff während der Partie gegen Hannover gegenüber Sky, es gebe für ich nichts, für das man sich entschuldigen müsste.
Es ist dieser Trotz von RB, der die ganze Sache irgendwie ungut macht. Trainer Dominico Tedesco zum Beispiel äußerte sich nach dem Hannover-Spiel auf das Thema angesprochen lapidar, wer Erfolg habe, sei eben unsympathisch. Das ist so nicht richtig; denn meistens sind es Unsympathler, die auch im Erfolg unsympathisch bleiben.
Auf die Frage, ob RB nun die Prämien für den automatischen Einzug ins Viertelfinale der Europa League spenden würde, sagte Mintzlaff: „Bei der Frage kann ich ein Stück weit nur mit dem Kopf schütteln. Jeder muss mal selber anfangen. Die Frage ist ja: Was spenden sie, was spende ich? Es ist immer einfach, über das Geld anderer Leute zu sprechen … Wir als Klub sind uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung nicht erst jetzt bewusst, sondern seit unserem Bestehen.“
Souverän geht anders, sympathisch definitiv auch. Zum Schluss fügte Mintzlaff noch hinzu: „Und das ist mir dann am Ende auch viel zu viel Symbolpolitik, dass dann fremde Leute von uns fordern, was wir zu spenden haben. Wir werden schon das Richtige tun.“ Genau daran jedoch, gibt es bei dem Konstrukt RB Leipzig und seinen Protagonisten erhebliche Zweifel.
Und wer jetzt immer noch glaubt, RB sei aufgrund des Erfolges vielen Menschen so unsympathisch, der will es wohl einfach nicht verstehen. Übrigens: Einen Titel hat RB Leipzig in seiner Vereinsgeschichte noch nicht gewonnen. Wollte ich zum Thema Erfolg nur noch einmal kurz erwähnt haben.
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