Im Rahmen einer groß angelegten Razzia gegen illegale Streams wird die englische Polizei in dieser Woche 1.000 Haushalte besuchen und den Bewohnern mitteilen, dass ihre Streaming-Aktivitäten vor Gericht enden können.
Nach der Zerschlagung eines illegalen Streaming-Dienstes fiel der englischen Polizei eine großen Datenbank mit Kunden in die Hände, die diese Streams nutzten um Premier-League-Spiele zu schauen. Nun will man an rund 1.000 Türen klopfen und gemeinsam mit den Anti-Piraterie-Ermittlern von FACT den Streamern einen Schreck einjagen. Die Hausbewohner werden aufgefordert ihre verbrecherischen Aktivitäten einzustellen, da ansonsten ernsthafte Konsequenzen drohen würden.
Diese Vorgehensweise wird laut dem Mirror von der Premier League und den Rechteinhabern Sky, BT Sport und Amazon unterstützt. Ein Cybercrime-Spezialist der West Mercia Polizei sagte stolz: „Wir sind in der Lage, modernste digitale Taktiken einzusetzen, um Personen, die gegen das Gesetz verstoßen, zu identifizieren und aufzuspüren, bevor wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnern Vollstreckungsmaßnahmen durchführen. Oft wird illegales Streaming zur Finanzierung der schweren organisierten Kriminalität genutzt, und die West Mercia Cybercrime Unit setzt sich dafür ein, diese kriminelle Einnahmequelle zu unterbinden und den Schaden, den organisierte Verbrechergruppen in unseren Gemeinden anrichten können, zu verringern.“
Ein anderer Polizist, Detective Chief Inspector Gary Robinson, sorgt sich zudem, dass die Streamer Viren auf ihren PCs bekommen: „Der Zugriff auf Filme, Fernsehserien und Live-Sportereignisse aus nicht autorisierten Quellen ist illegal, kann die Verbraucher Risiken wie Datendiebstahl und Malware aussetzen und zur Finanzierung organisierter krimineller Gruppen beitragen.“
Es gab einmal das Netflix für Sport
Wer lädt sich heute noch illegal mp3-Dateien seiner Lieblingssongs herunter? Zumindest ich kenne niemanden mehr. Dafür hat wirklich jeder in meinem Umfeld ein Abo bei Spotify. Die Kosten dafür belaufen sich auf 9.99€, bzw. wird es noch günstiger, wenn man sich das Duo- bzw. Family-Abo teilt.
Denselben Preis führte damals auch DAZN ein, als sich ein vermeintlich kleiner und sympathischer Player aufmachte den großen Konkurrenten wie Sky Feuer unterm Hintern zu machen. 10 Euro pro Monat inklusive unverkrampfter Kommentatoren, die frischen Wind in die Übertragungen brachten. Als wir DAZN vor dem Deutschland-Start 2016 in Berlin besuchten, klang das zu gut um wahr zu sein und wir drückten die Daumen, dass das „Netflix des Sports“ erfolgreich durchstarten würde.
Dass aus den 9.99€ irgendwann 14.99€ wurden, war noch verkraftbar. Als aber im Sommer 2022 der Preis verdoppelt wurde und ein Monatsabo 29.99€ bzw. ein Jahresabo 274.99€ kostete, hagelte es massive Kritik. Nicht nur von den Fans, auch die deutsche Verbraucherzentrale schaltete sich ein.
Wie reagierte DAZN? Der Streaming-Dienst erhöhte die Kosten ein weiteres Mal. Wer sich nicht für ein Jahr binden will und das gesamte DAZN-Programm sehen möchte, der muss nun sogar 39.99€ zahlen. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen strebt nun eine Sammelklage gegen DAZN an und teilte mit: „Die saftigen Preiserhöhungen bei DAZN seien für Sportfans nicht nur ärgerlich, sondern ohne Zustimmung auch rechtlich nicht zulässig.“
Auf Twitter nehmen es die User teils mit Humor:
Ich wie ich meinen Monatsbetrag für DAZN bezahle pic.twitter.com/SowUHdNCDr
— Philsator Platin (@phil_whc) January 10, 2023
Ich glaub Karl Ess ist der #DAZN Chef. pic.twitter.com/wQWrFd0qHh
— David (@David1893x) January 10, 2023
Bald ist es billiger nach Spanien und Italien zu fliegen und die Spiele im Stadion zu gucken, als bei #DAZN
— Julius (@Julius_CMP) January 10, 2023
Wann ist die Schmerzgrenze erreicht?
Bloomberg rechnete die aktuellen Kosten aus, die englische Fußballfans für Premier-League-Übertragungen bezahlen müssen.
Früher teilten sich Sky und BT Sport die Rechte an den Partien der höchsten englischen Spielklasse, mittlerweile nascht auch Amazon am Kuchen mit. Schließt man die günstigsten Abos bei den drei Anbietern ab, belaufen sich die Kosten auf mehr als 700 Pfund pro Jahr. Neben den Zusatzkosten für Amazon erhöhten sich beispielsweise auch die Kosten für das günstigste Sky-Paket in den letzten drei Jahren um stolze 78%.
Wer glaubt, dass er mit diesen drei Abos nun alle Spiele seiner Lieblingsmannschaft sehen kann, hat sich geschnitten. Im Zuge dieser Debatte meldeten sich zahlreiche Manchester-United-Fans und stellten konsterniert fest, dass sie trotz dieser drei Abos keine Möglichkeit hatten den 3:0-Sieg ihrer Mannschaft gegen Charlton Athletic im Viertelfinale des Carabao Cups zu sehen – außer per illegalem Stream.
Kurios ist zudem, dass es in den allermeisten Ländern einfachere und billigere Lösungen gibt, um legal die Spiele der Premier League zu schauen.
Wenn man will, dass die Leute Fußball auf legale Weise sehen, muss man einen Dienst anbieten, den die Produktpiraterie nicht schlagen kann. Spotify machte es vor.
Das Problem ist natürlich, dass das Fußballgeschäft mittlerweile unendlich aufgebläht ist. Premier-League-Stars verdienen zwischen 300.000 und 500.000 Pfund pro Woche und ein großer Teil dieser Gehälter stammt von den TV-Gelder. Schwer vorzustellen, dass es kurz- oder mittelfristig in eine andere Richtung gehen wird.
Irgendwann ist dann aber die Schmerzgrenze erreicht, bei der das Preis-Leistungsangebot so absurd ist, dass sogar die größten Fußballnarren nicht mehr mitziehen werden. Bei DAZN war das bei mir bereits im Sommer der Fall.
Stefan Karger
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