Kommentar | Warum Fußball?
Kommentar 2.April.2016 Harald Heeberger 0
Nein, der Titel dieses Kommentars bezieht sich nicht auf die Aussage meiner Frau, wenn der heimatliche Fernseher sich dem runden Leder widmen soll. Es ist eine Frage, welche sich wohl viele Fans in verzweifelten Stunden schon gestellt haben. Doch wie ist diese zu beantworten?
Es fing als kleines Kind an, als die Beobachtung der Bundesliga-Zusammenfassungen noch Samstag frühabends zelebriert wurde und das Herz des Vaters höher schlug. Es drehte sich beim kleinen Sprössling hingegen darum, wer nun „Gut“ und wer „Böse“ ist. Diese kindliche Einstellung zur Welt wurde durch Kinderserien und Grimms Märchen geprägt. Es gibt abseits des eigenen Vereins und dessen Erzrivalen aber keine Differenzierungen zwischen Gut und Böse. Die Gladiatoren des Rasens übten trotzdem einen Zauber aus. Ist es das simple Grundregelwerk? Sind es die Zuseher auf den Rängen, welche dem Fußball wohl eine Wichtigkeit eingestehen? Man weiß es nicht, aber der Grundstein zum Fantum wurde in mir gesät.
Es war auch die glorreiche, weil günstige Zeit von Toto-Länderspielen, als man pro Tipp eine Eintrittskarte für ein Match einmal im Jahr bekam. Meine Einführungspartie war gegen Wales. Zwar war mir damals dieses Land unbekannt, doch es musste wichtig sein, wenn wir dafür extra ins Praterstadion aufbrechen würden. Ausgestattet mit Knackwürsten und einem Gratis-Toto-Schal, welche immer noch in den Stadien zu finden sind, trat Happels Elf auf den Rasen. In Erinnerung ist mir noch, dass ein Spieler „Baur“ hieß und ich mich fragte, wo denn wohl das „e“ in seinem Namen geblieben ist. Ich bilde mir ein, dass er sogar ein Tor schoss und das Stadion in Glückseligkeit versank, sofern eine für heute bescheiden anmaßende Menge an Besuchern lautstark versinken kann. Die Sozialisation und Verbindung mit dem Fußball fand also durch den Vater statt. Doch wie konnte man nach einer glorreichen Freundschaftspartie gegen ein Land, welches man nicht kennt und mit Spielern, welche Buchstaben verloren haben, nicht Feuer und Flamme sein? Das Matchprogramm samt Eintrittskarte wurde als Schatz betrachtet und der Toto-Schal wurde ein treuer Begleiter.
Interessanterweise wurde ich zuerst ein Fan des Nationalteams, bevor ein Verein mein junges Herz eroberte. Doch als dieser auf den Plan trat, war es vollends um mich geschehen und das nunmehrige Happel-Stadion wurde ein Zuhause während epischen Partien der 1995/96er Mannschaft des SK Rapid Wien. Hier war der Bruder schuld, welcher Mitleid mit seinem kleinen Bruder hatte und ihn zu einer nicht vielversprechenden Partie gegen Sporting Lissabon mitnahm. Hier bahnte sich eine weitere Obsession an: die Tradition des aktuellen Match-Schals, welche bis heute hochgehalten wird. Wieder im Happel-Stadion, wieder Spieler die man nicht kennt, aber diesmal auf Seiten der Portugiesen. Eine Zeit lang dachte ich, Spiele werden nur bei Regenwetter und kalten Temperaturen ausgetragen, da ich es im Stadion nicht anders erlebte bisher. Aber so sollte es sein und es war gut so, denn diese Umstände beherbergten eine weitere Partie, welche das Herz für immer an Grün-Weiß vergeben hatte. Kühbauer. Stumpf. Jancker. Helden auf Lebenszeit und der geneigte Leser weiß diese drei Namen neben dem legendären Rockstar-ähnlichen Trifon Ivanov sowie dem trockenen Michael Konsel ob ihrer Signifikanz in diesem Spiel einzuschätzen. Aufstieg, Moskau, Rotterdam, PSG. Diese Vereine und Sturm Graz, welches im entscheidenden Spiel um die Meisterschaft wiederum im Happel-Stadion besiegt wurde prägten die Saison der Grünen.
Wie konnte man da widerstehen? Wer hätte das Herz gehabt, sich jemals wieder von ihnen abzuwenden?
Aufgrund prägender, magischer Momente eines Kindes möchte man fragen: Wieso NICHT Fußball?
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Harald Heeberger
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