Immer wieder werden Vereine wie Borussia Dortmund dafür kritisiert, nicht mit dem FC Bayern konkurrieren zu können. Das ist der falsche Ansatz.
Bei manchen Fußballthemen fühle ich mich wie der Journalist Peter Michael Lingens. Der ist unter anderem Experte für Wirtschaftsfragen und schreibt jede Woche eine Kolumne im Falter. Darin weißt er bei jeder Gelegenheit daraufhin, dass die Sparpolitik der EU, die ihr laut Lingens vor allem von Deutschland aufoktroyiert wurde, für zahlreiche Probleme verantwortlich ist. Trotzdem möchte niemand aktuell etwas an diesem System ändern. Soweit die komplexitätsreduzierte Kurzfassung.
Nun bin ich nicht so vermessen für mich in Anspruch zu nehmen, auch nur ansatzweise so gut zu schreiben oder argumentieren zu können wie Lingens. Dennoch verspüre auch ich einen Hang dazu, gewisse Problematiken im Fußball, vor allem in der deutschen Bundesliga, stets mit denselben Erklärungsmustern zu begegnen.
Es stößt mir dabei in schöner Regelmäßigkeit negativ auf, dass vornehmlich Borussia Dortmund für die fehlende Spannung im Meisterschaftskampf der Bundesliga verantwortlich gemacht wird. Um es gleich vorwegzunehmen: Es ist absolut legitim den BVB für seine sportlichen Leistungen im Einzelnen zu kritisieren. Und ja, ich kann auch noch in gewissem Maße nachvollziehen, Michael Zorc für die Personalplanung in den vergangenen Jahren zu kritisieren. Da ist sicher nicht alles gut gelaufen, alles fair enough.
Doch was den Dortmundern – oder auch RB Leipzig, wie Lothar Matthäus es zuletzt getan hat – meiner Meinung nach nicht vorzuwerfen ist, ist es, mit dem FC Bayern München regelmäßig über 34 Spieltage gesehen nicht mithalten zu können.
Es gibt im Fußball nun einmal einen Zusammenhang zwischen den Kosten, die für den Kader aufgewendet werden und dem sportlichen Erfolg. Geld schießt eben doch Tore. Das wissen wir nicht erst seit Kurzem. Und die Bayern haben davon eben um einiges mehr als der Rest der Bundesliga. Daher kann sich der FC Bayern bei seiner Personalplanung eine viel höhere Fehlerquote leisten als z.B. Borussia Dortmund. Der US-Amerikaner spricht hier vom „margin of error“.
Bei der Aufforderung an Vereine wie Borussia Dortmund oder RB Leipzig, doch gefälligst jedes Jahr aufs Neue fehlerfrei zu arbeiten und somit für ein spannenderes Rennen um die Meisterschaft zu sorgen, macht man es sich ziemlich leicht. Denn die Systemfrage wird dabei ausgespart.
Damit meine ich: Wie kann es sein, dass ein derart großer finanzieller Gap zwischen dem FC Bayern und dem Rest der Liga überhaupt entstehen konnte? Hätte da nicht vielleicht die DFL durch eine gerechtere Verteilung der Fernsehgelder schon früher eingreifen können? Könnte man nicht die Bayern zu mehr Solidarität mit der Liga zwingen? Ist es überhaupt gerecht, dass im Fußball einfach jeder für Gehälter so viel ausgeben kann, wie er will, ohne eine Form von konsequenter Reglementierung (looking at you Financial Fair Play)?
Das sind Fragen, die ins Grundsätzliche gehen. Fragen dieser Art werden nicht gern gestellt – weil sie meist nicht sexy sind und keine Klicks oder Einschaltquoten bringen. Dann lieber weiter populistisch auf Einzelne eindreschen. Macht einfach mehr Spaß. Nur, wenn der FC Bayern irgendwann die 25. Meisterschaft in Folge einfährt und sich niemand mehr für die Bundesliga interessiert, dann wird es wohl nicht ausreichen, einzelne Vereine zu kritisieren. Da würde mir Peter Michael Lingens vielleicht sogar zustimmen.
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