Die meisten modernen Spielsysteme setzen heutzutage auf die Raumdeckung. Im Gegensatz zur Manndeckung, wo ein Akteur einen bestimmten Gegenspieler bewachen muss, wird die Abwehrarbeit auf die gesamte Mannschaft verteilt.

Eng machen und effektiver kontern

Durch zumeist ballorientiertes Verschieben soll der Raum für den Gegner besonders in gefährlichen Zonen eng gemacht werden. Passwege in die Tiefe werden im Kollektiv zugestellt, der ballführende Gegenspieler soll idealerweise in Überzahlsituationen unter Druck gesetzt werden, sodass auch ein individueller Durchbruch erschwert wird. Ein großer Vorteil der Raumdeckung gegenüber der Manndeckung ist zudem, dass nach Balleroberungen effektivere Konter möglich sind.

Deutschland als Nachzügler

In Deutschland setzte sich die ballorientierte Raumdeckung erst relativ spät durch, als in Ligen wie Italien, Spanien, Frankreich und England bereits die meisten Mannschaften von der reinen Manndeckung Abstand nahmen.

Rangnick als Vorreiter

Als Ralf Rangnick Ende der 90er-Jahre mit dem SSV Ulm in die 2. deutsche Bundesliga aufstieg und dort lange ungeschlagen blieb, wurde sein Spielsystem, das auf eine Abwehr-Viererkette und Raumdeckung setzte, noch als ungewöhnlich und innovativ angesehen. Freilich beschäftigten sich schon einige Zeit davor zahlreiche berühmte Trainer mit der Raumdeckung. Ernst Happel und Walerij Lobanowski gelten hier als große Vorreiter.

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