Anders als in den meisten west-, nord- und südeuropäischen Ländern war das von Herbert Chapman erfundene „W-M-System“ in den 1930er Jahren in Zentraleuropa noch nicht wirklich verbreitet. Das lag vor allem auch an den Triumphen des österreichischen „Wunderteams“, das mit der alten 2-3-5-Formation operierte und damit große Erfolge feiern konnte. So war die Ausgangslage der taktischen Überlegungen von Rappan das 2-3-5-System.

Zurückbeorderte „Läufer“

Während Chapman als ersten Schritt zur Stärkung der Defensive den zentralen Mittelfeldmann des 2-3-5-Systems  in die Innenverteidigung zog, holte Rappan stattdessen die beiden Läufer, die vormals auf den Halbpositionen des Mittelfelds agierten, in die Verteidigung zurück. Sie hatten fortan die Aufgabe, als Außenverteidiger die gegnerischen Flügelstürmer zu stoppen. Folgerichtig blieben die beiden im 2-3-5-System ohnehin vorhandenen Verteidiger im Zentrum der Abwehr. Zusätzlich beorderte Rappan seinen zentralen Mittelfeldmann weiter nach hinten, damit dieser vor der Abwehr absichern kann.

Heutzutage ein destruktiver Sechser

Im heutigen Fußball-Jargon würde man dessen Rolle wahrscheinlich als typischen „Sechser“ bezeichnen. Ein defensiver Mittelfeldspieler, also, der hauptsächlich für das Zerstören der gegnerischen Angriffe verantwortlich ist.

Wer sich weiter einlesen möchte, dem empfehlen wir den dritten Teil unserer Artikelserie über taktische Revolutionen

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