Liverpools Stürmer Luis Suarez war kurz vor Weihnachten wegen wiederholter rassistischer Beleidigung eines Gegenspielers von der FA zu acht Spielen Sperre verdonnert worden; ein Urteil, dass in vielerlei Hinsicht für heftige Debatten gesorgt hatte. Vergangene Woche erhielt Suarez unerwartete Schützenhilfe: von seiner Mutter.
Sandra Diaz, stolze Erzeugerin des 24jährigen Angreifers, kann die Kritik an ihrem Sohn nicht nachvollziehen und verschaffte ihm in einem Interview mit der uruguayischen Zeitung “El Observador” dringend benötigte Rückendeckung:
“Wenn die Engländer sagen, Luis sei ein Rassist, kann ich darüber nur lachen. Ich kenne meinen Sohn, er hat einen guten Charakter. […] Ich denke, die Strafe wurde nicht wegen der Beleidigung verhängt. Liverpool war auf dem Weg nach oben, Luis spielte wirklich gut. Deshalb waren sie hinter ihm her.”
Dass Diaz ihren Sprössling für den allerbesten überhaupt hält, ist wenig aufregend, das trifft wohl auf die überwiegende Mehrheit aller Mütter zu. Origineller ist da schon die große Verschwörung, deren Beteiligte uns Diaz leider schuldig bleibt, die aber vermutlich FA, United, City, Chelsea und das beinahe allmächtige Everton angezettelt haben, um Suarez und Liverpool in Schach zu halten. Nicht gerade 9/11, aber auch ziemlich böse.
Diaz äussert weiters die Befürchtung, dunkelhäutige Spieler könnten die ganze Sache zum Anlass nehmen, sich bei künftigen Duellen an ihrem Sohn zu rächen – und das, obwohl Luis ihrer Ansicht nach nun wirklich keine Schuld trifft, denn schliesslich ist man in seiner Heimat derartige Animositäten nicht gewohnt:
“Wir sind anders als die Engländer, bei uns in Uruguay ist ‚Negro‘ keine Beleidigung. Luiz hat einen Freund, Pablo Caballero, mit dem er bei Nacional spielte, der ist schwarz. Er war sehr oft bei uns zu Hause und wir nannten ihn immer ‚Negro‘.”
Er kann kein Rassist sein, sein bester Freund ist schwarz – das klingt nach wenig intelligenzbegabter Dumpfbacke und legt den Schluss nahe, dass der Apfel offenbar tatsächlich nicht weit vom Stamm fällt. Denn relevant ist nicht, was das Wort möglicherweise oder auch nicht in Uruguay bedeutet – relevant ist, in welchem kulturellen Kontext und mit welcher Absicht das Wort tatsächlich gebraucht wurde. Der von Diaz‘ angesprochene Pablo Caballero, der derzeit bei Locarno in der Schweiz spielt, bestätigte ihre Aussagen übrigens umgehend:
“Wir sind gut befreundet und sprechen oft miteinander. […] In Uruguay ist es üblich, einen Schwarzen ‚Negro‘ zu nennen. Das hat sogar eine liebevolle Bedeutung.”
Selbst wenn dies der Wahrheit entspricht, wäre Suarez gut beraten, dunkelhäutige Gegenspieler künftig nicht mehr “Negro”, sondern wahlweise “Darling”, “Cutie” oder “Honey Bun” zu nennen. Und fallweise ist vielleicht sogar ein “Motherfucking Asshole” drin – ganz liebevoll, versteht sich.
(Lichtgestalt)
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