Mit Jahresbeginn hat Andreas Herzog den ÖFB verlassen und ist nunmehr als Assistent von US-Nationalcoach Jürgen Klinsmann tätig. Dass er aufgrund seiner Nichtberücksichtigung als heimischer Teamchef nach wie vor beleidigt ist, stellt Herzog in einem aktuellen Interview recht eindeutig unter Beweis.
Herbert Prohaskas Teamchef der Herzen hat nach verpasster EM-Qualifikation mit der heimischen U21 eine neue Aufgabe gefunden: beim US-Nationalteam ist er hauptsächlich für die Spielerbeobachtung in Europa zuständig. Nach dem historischen 1:0-Erfolg in Italien, den er auf der Trainerbank mitverfolgte und – geht es nach der Berichterstattung einiger heimischer Boulevardmedien – de facto im Alleingang zu verantworten hatte, nutzt Herzog ein Interview mit dem Sportportal laola1.at, um mit stolzgeschwellter Brust gegen die Kollegenschaft zu wettern:
„Der Fußball verändert sich schon ein wenig, aber es gibt jetzt eben Trainer, die alles sehr schön erklären können, rhetorisch modernste Ausdrücke verwenden, aber im Endeffekt ist der gleiche Sinn dahinter wie vor vierzig, zwanzig oder zehn Jahren. Nur die neue Trainer-Generation erfindet nun irgendwelche Fremdwörter, damit sie sich besser artikulieren und die Leute glauben, sie haben mehr Ahnung.“
Das sitzt. Nur weil einer drei zusammenhängende Sätze herausbringt, schwierige Worte wie „Pressing“, „Verschieben“ oder gar „One-Touch-Football“ verwendet und seine Ansichten nachvollziehbar argumentativ untermauern kann, ist er noch lange kein besserer Trainer. Natürlich machen Intelligenz und Rhetorik alleine keinen guten Coach aus, und Blender gibt es überall. Herzogs wehleidiges Geraunze setzt sich dann aber in einer entlarvenden Konkretisierung des soeben Gesagten fort:
„Früher hat man eben gesagt, man muss richtig attackieren und jetzt heißt es, gegen den Ball zu arbeiten. Das interessiert ja keinen.“
Und das ist schließlich auch das einzige, was sich in den letzten zehn, zwanzig oder vierzig Jahren im Fußball verändert hat. Schade, dass in Österreich wieder einmal niemand das konterrevolutionäre Potential erkannt hat, dass in Herzogs Misstrauen gegenüber neuen Entwicklungen liegt – was nicht zuletzt auch der eigentliche Grund für seinen Wechsel gewesen sein dürfte:
„Klinsmann hat mich dann einmal angerufen, nachdem er auch mitbekommen haben dürfte, dass ich zum dritten Mal als Teamchef nicht drangekommen bin.“
Der ÖFB sollte sich diese Worte jedenfalls zu Herzen nehmen und in Sachen Teamchefbestellung zur früheren Rekrutierungspolitik aus dem Kreise verdienter heimischer Ex-Kicker zurückkehren. Wenn Herzogs Beispiel Schule macht und sich andere Übergangene an seinen mutigen Schritt ins Ausland ein Beispiel nehmen, könnte dem heimischen Fußball widrigenfalls ein nicht zu verkraftender Aderlass an hochqualifiziertem Trainerpersonal drohen – in Barcelona reibt man sich ganz sicher schon die Hände.
(Lichtgestalt)
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