Marko Arnautovic sorgt wieder einmal für Schlagzeilen abseits des Platzes: Im Zuge einer Verkehrskontrolle in Wien-Floridsdorf ließ das Enfant terrible des österreichischen Nationalteams die... Pfosten der Woche (KW 25) – Marko Arnautovic

Marko Arnautovic sorgt wieder einmal für Schlagzeilen abseits des Platzes: Im Zuge einer Verkehrskontrolle in Wien-Floridsdorf ließ das Enfant terrible des österreichischen Nationalteams die beteiligten Polizisten wissen, wie er die gesellschaftliche Hackordnung und seine eigene Position darin einschätzt. 

Marko Arnautovic gilt vielerorts als wenig gebildeter, präpotenter Gockel, dem sein fußballerischer Erfolg zu Kopf gestiegen ist. Als er vergangene Woche in eine Verkehrskontrolle der Wiener Polizei geriet, bewies er auf beeindruckende Art und Weise das Gegenteil: Von den amtshandelnden Polizisten übelst schikaniert, wählt er anstelle milieubedingter Unmutsäußerungen ein geradezu klassisches Zitat der Weltliteratur, um seinen Standpunkt darzulegen und ließ als Draufgabe noch eine kostenlose Nachhilfestunde in angewandter Soziologie folgen:

“Lecken ’S mich am Arsch! […] Du hast mir gar nichts zu sagen. Ich verdiene so viel, ich kann dein Leben kaufen! Wenn du mich anzeigst, dann wirst du schon sehen. Ich bin etwas Höheres als du.“

Recht hat er. Wer schon bei Inter Mailand gespielt und die Champions League gewonnen hat, muss sich doch nicht von jedem dahergelaufenen Parksheriff schikanieren lassen. Zumal Arnautovic – wie er später sagte – auf dem Weg zu seiner schwangeren Frau war, der es angeblich nicht gut gegangen sei. Sagenhaftes Ego mit vernachlässigbarer intellektueller Zusatzausstattung mögen einige Unbelehrbare sagen, doch Arnautovic brachte auch sie zum Schweigen: Kaum 24 Stunden nach dem Vorfall entschuldigte er sich öffentlich via Ö3 und begründete sein Handeln wie folgt:

“Ich war gestresst, nicht jeder findet eine Routinekontrolle gut. […] Jeder weiß, dass meine Frau schwanger ist. Sie hat mich angerufen, ihr ging es nicht gut und ich wollte so schnell wie möglich zu ihr.“

Sollen Arnautovic in einem solchen außerordentlichen Notfall tatsächlich Verkehrsregeln oder gar pedantische Fragen eines übermotivierten Ordnungshüters wegen seiner in Italien ausgestellten Lenkerberechtigung kümmern? Und das, wo er nach eigener bescheidener Einschätzung in Sachen Wichtigkeit nur knapp vor dem Bundespräsidenten rangiert? Na eben. Darauf hätten die Beamten schon von selbst kommen können. Und von wegen mangelnde Demut – wer so gut Fußball spielt, steht automatisch über jeder Reinigungskraft, jedem Bauarbeiter und jedem Bürohengst und selbstverständlich auch über den Regeln, die für diese minderprivilegierten Versager gelten.

Arnautovic, der wegen eines Verkehrsdeliktes und aggressiven Verhaltens angezeigt wurde, bot dem betroffenen Beamten als Wiedergutmachung zwei VIP-Karten für das kommende Länderspiel gegen die Türkei an. Wenn er diese Linie konsequent beibehält, dürfte das Happel-Stadion Mitte August endlich wieder einmal ausverkauft sein.

(Lichtgestalt)

Lichtgestalt

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