Wenige Tage nach dem vieldiskutierten „Kreaturen“-Sager in Richtung der heimischen Schiedsrichter hat sich Didi Kühbauer Mitte der Woche via Presseaussendung für seine Wortwahl entschuldigt.... Pfosten der Woche (KW 39) – Didi Kühbauer

Wenige Tage nach dem vieldiskutierten „Kreaturen“-Sager in Richtung der heimischen Schiedsrichter hat sich Didi Kühbauer Mitte der Woche via Presseaussendung für seine Wortwahl entschuldigt. Von echter Reue oder Einsicht ist der Admira-Trainer aber offensichtlich weit entfernt.

1.000 Euro Strafe und einen Gesprächstermin bei der Ethikkommission: im Grunde ist Didi Kühbauer seitens der Liga noch recht günstig weggekommen. Die Medien gingen mit ihm allerdings weniger schonend ins Gericht, weshalb sich Klub und Trainer zu einer Entschuldigung genötigt sahen; und so ließ der Burgenländer via Presseaussendung und Vereinshomepage folgendes verlauten:

„Dieser Ausspruch passierte in der Emotion eines Fußballspiels und soll die Schiedsrichterzunft keinesfalls beleidigen. Ich respektiere und anerkenne viele Schiedsrichter und deren Leistungen.“

Ganz abgesehen davon, dass man auch im Rahmen eines Fußballspiels seine Emotionen zumindestens halbwegs im Griff haben sollte (und die Partie zum Zeitpunkt der Pressekonferenz schon eine Weile vorbei war), ist die Formulierung entweder ungeschickt gewählt oder – und das darf als wahrscheinlichere Variante gelten – erstreckt sich mit voller Absicht nur auf „viele“, aber eben nicht alle Schiedsrichter und deren Leistungen. Letztere mögen des öfteren grottenschlecht sein, aber wäre dies ein Freibrief für entfesselte Emotionen aller Art, hätte der Interimstrainer von Blau-Weiß Linz nach dem 0:1 gegen die Vienna im Kabinentrakt wohl ungestraft Amok laufen dürfen.

„Jeder Mensch macht Fehler, auch ich. Einige fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen der letzten Wochen haben sicherlich auch zu meinem Unmut geführt, dies nehme ich jedoch nicht als Ausrede her.“

Und deshalb erwähnt er sie auch explizit. Von Sky vor dem Samstagsspiel in Ried noch einmal auf die Causa angesprochen, hieb Kühbauer in dieselbe Kerbe und gerierte sich als unverstandenes, ständig provoziertes Opfer, dem seine geringfügige Entgleisung jetzt über Gebühr nachgetragen wird. Ein weiteres Indiz dafür, dass er den Grund für die teilweise harsche Kritik noch immer nicht verstanden hat.

„Der gegenseitige Respekt zwischen Spielern, Trainer und Schiedsrichtern sollte jedoch stets gegeben sein, dies fordere ich auch an dieser Stelle von den Schiedsrichtern für mein Team und mich ein.“

Frei nach Tolstoi: Respekt muss man sich verdienen, bevor man ihn geniesst; und um ihn sich zu verdienen, darf man ihn sich nicht wünschen. Vor einigen Jahren, als der Admira-Trainer selbst noch als Kicker aktiv war, sagte ein Bundesligaschiedsrichter einmal in einem Fangespräch, dass, würde man bei Kühbauer dieselben Maßstäbe anlegen wie bei alle anderen Spielern, er in jedem Spiel nach spätestens 15 Minuten vom Platz gestellt werden müsste. Kühbauer möchte behandelt werden wie alle anderen Trainer der Liga – ein verständlicher Wunsch, doch sollte er seinen Teil dazu beitragen und lernen, sich auch wie alle anderen zu benehmen.

(Lichtgestalt)

Lichtgestalt

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