„Hinti“ hört auf: Das letzte Interview von Martin Hinteregger als aktiver Spieler

Völlig überraschend beendete der 67-fache österreichische Teamspieler Martin Hinteregger am Donnerstag seine Karriere als aktiver Fußballer. Es war ein Schock und unerwartet für alle Außenstehenden.

Hinteregger äußerte sich bereits in der Vergangenheit darüber, dass er mit dem Druck des Profifußballs nicht immer gut zurechtkam, sprach offen über Depressionen, war auch immer wieder mal für kleinere Skandale gut, etwa, weil er einen über den Durst trank, ohne dabei groß über die vorgegebenen Anforderungen des Profisports nachzudenken.

Aber „Hinti“ ist halt so und er machte nie einen Hehl daraus. Auch den Gewinn der UEFA Europa League feierte er exzessiv, erntete damit mitunter Kritik, war aber aufgrund seiner bodenständigen, ehrlichen Art einer der Spieler, die unheimlich beliebt unter den eigenen Fans waren.

Dennoch zieht er jetzt, am Höhepunkt seiner Karriere, einen Schlussstrich und wird dafür – wahrscheinlich erst etwas später – definitiv noch viel Lob und Anerkennung ernten, weil er mit dieser Entscheidung keinen Konventionen entspricht, sondern auf sich selbst, sein Innerstes hört.

„Jagen, fischen und mit Freunden in Kärnten zur Gaudi Fußball spielen“ – das will Hinteregger in der Zeit nach seiner Karriere machen. Eben das Leben genießen. In einer allgemeinen Leistungsgesellschaft im Allgemeinen und dem besonders hart umkämpften Fußballgeschäft im Speziellen ein mutiger, wie auch legitimer Schritt.

Sein Verein Eintracht Frankfurt veröffentlichte ein ausführliches Video mit Hinteregger, in dem er seine Beweggründe schildert und einen Einblick in seine Seele gewährt.