Italien und die WM: Der große Traum vom fünften Streich
WM 2014 | Allgemein 30.Mai.2014 Alexander Semeliker 0
Viermal gewann die italienische Fußballnationalmannschaft bisher die Weltmeisterschaft, zuletzt 2006 in Deutschland. Bei der anstehenden Endrunde könnte man bei einem Sieg mit Gastgeber Brasilien gleichziehen. Die Squadra Azzurra zählt zwar nicht zu den ganz großen Favoriten, stellt aber dennoch eine durchaus schlagfertige Truppe.
WM-Historie
Die ersten beiden Titel holten die Italiener zu einer Zeit, in der die Fußball-Weltmeisterschaft noch in den Kinderschuhen steckte: 1934 gewann man im eigenen Land, vier Jahre später in Frankreich. Die Zeit bis zum vierten Titel 2006 zeichnete sich durch ein stetiges Auf und Ab aus. Einerseits siegte man 1982, andererseits schied man auch dreimal in der Gruppenphase aus. Auch bei der letzten Weltmeisterschaft in Südafrika mussten die Stiefel-Kicker bereits nach drei Spielen die Koffer packen.
Qualifikation
Die Qualifikation meisterte Italien weitestgehend souverän. Zwar war ihre Gruppe B mit den Auswahlen aus Dänemark, Tschechien, Bulgarien, Armenien und Malta sehr ausgeglichen besetzt, letztlich holte man aber ohne Niederlage und mit sechs Punkten Vorsprung den Gruppensieg. Bei einem Torverhältnis von 19:9 stellten sie sowohl den besten Angriff als auch die beste Abwehr. Kleinere Ausrutscher – in Bulgarien und gegen Armenien spielte man jeweils nur Unentschieden – verhinderten eine noch bessere Ausbeute und sorgten dafür, dass die Italiener für die WM-Auslosung aus Topf eins rutschten.
Gruppengegner
In Brasilien trifft das Team von Cesare Prandelli in Gruppe D auf Uruguay, Costa Rica und England – für manche die vielzitierte „Todesgruppe“ dieser WM. Gleich im ersten Spiel kommt es dabei zum europäischen Prestigeduell mit England. Bei den Engländern gibt es frisches Blut, allen voran die starken Liverpool-Achse. Uruguay ist amtierender Titelträger der Copa America, ist mit den klimatischen Bedingungen am Zuckerhut vertraut und bringt vor allem viel Offensivpower mit, wenngleich Torjäger Luis Suarez auszufallen droht. Mit einem Gruppensieg wären die Aussichten auf das Viertelfinale außerordentlich gut, denn in der Runde der letzten 16 würde man auf den Zweiten der schwächer besetzten Gruppe C (Kolumbien, Griechenland, Elfenbeinküste, Japan) treffen.
Bisherige Duelle
Besonders mit den englischen Kickern gab es in der Historie regionalbedingt zahlreiche Duelle. Bei der Europameisterschaft 2012 stand man sich beispielsweise im Viertelfinale gegenüber. Die Italiener dominerten die Partie, konnten sich aber erst im Elfmeterschießen durchsetzen. Bei Weltmeisterschaften stand man sich erst einmal gegenüber, nämlich 1990, als sich die Italiener in Bari im Spiel um Platz drei 2:1 durchsetzten. Beim gleichen Turnier schaltete man im Achtelfinale übrigens auch Uruguay aus, 20 Jahre davor trennte man sich in Mexiko 0:0. Gegen Costa Rica spielte man erst ein Freundschaftsspiel (1994), das 1:0 gewonnen wurde.
Wo verdienen die Spieler ihr Geld?
Der Kader der Squadra Azzurra besteht wie gewohnt hauptsächlich aus Spielern, die in der heimischen Serie A engagiert sind. Das Herz und Prunkstück wird dabei von Meister Juventus gebildet. Der Einfluss der beiden Mailänder Großklubs Inter und Milan ist aufgrund deren Entwicklung in den letzten Jahren eher gering. Die einzigen Legionäre, drei an der Zahl, spielen beim selben Verein: Torhüter Salvatore Sirigu, Thiago Motta und Marco Veratti stehen nämlich bei Paris Saint Germain unter Vertrag.
Extreme im aktuellen Kader
Längstdienende Spieler: Gianluigi Buffon (139 Länderspiele / 0 Tore), Andrea Pirlo (108/13), Daniele De Rossi (93/15 Tore)
Jüngste Spieler: Mattia Perin (21), Marco Veratti (21), Mattia De Sciglio (21)
Älteste Spieler: Gianluigi Buffon (36), Andrea Pirlo (35), Andrea Barzagli (33)
Rekorde
Höchster Sieg: Italien – USA 9:0 (1948)
Höchste Niederlage: Ungarn – Italien 7:1 (1924)
Rekordspieler: Gianluigi Buffon (139 Länderspiele) vor Fabio Cannavaro (136) und Paolo Maldini (126)
Rekordtorschütze: Luigi Riva (35 Tore) vor Giuseppe Meazza (33) und Silvio Piola (30)
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