Ecuadors Mankos: Probleme in der Defensive und mit der dauerhaften Konzentration
WM 2014 | Taktikanalyse 15.Juni.2014 Daniel Mandl 0
Die Mannschaft von Ecuador ist in ihrer Gruppe einer von zwei Underdogs, was verschiedene Gründe hat. Einerseits ist davon auszugehen, dass die Gelb-Blauen von allen südamerikanischen Teams mit den klimatischen Verhältnissen am schlechtesten umgehen können, andererseits zeigt sich die Elf von Reinaldo Rueda nicht immer sattelfest in der Defensive.
Das Pressing Ecuadors findet eher in tieferen Regionen des Platzes statt. Das Mittelfeld zieht sich bei gegnerischem Ballbesitz recht weit zurück und vor allem Noboa ist für die Sicherung des Zwischenlinienraumes ein wichtiger Akteur. Die beiden Angreifer pressen zwar recht gut gestaffelt, allerdings eher passiv. Andererseits: Im Umschaltspiel von Defensive auf Offensive ist Ecuador vor allem aufgrund ihrer schnellen und technisch starken Flügelspieler kein Team, das man unterschätzen sollte.
Die Defensive der „La Tri“ ist durch die Bank unerfahren, wenn es um die große, internationale Fußballbühne geht. Einerseits präsentieren sich vor allem die Außenspieler sehr laufstark und im zentralen Mittelfeld verfügt man mit Gruezo über ein riesiges Talent, allerdings ist Ecuador allgemein nicht vor individuellen Fehlern in der Defensive gefeit – vor allem in der Endphase eines Spiels könnten sie Probleme bekommen, auch aus Konzentrationsgründen. Man muss also fleißig und in Bewegung sein, wenn man Ecuador schlagen möchte, aber wenn man es schafft das Spiel an sich zu reißen, ist vor allem Geduld eine Tugend, die man benötigt, um die nicht immer sattelfesten Südamerikaner zu besiegen.
Insgesamt ist das Spiel Ecuadors sehr geradlinig und Trainer Rueda versteifte sich in der Vergangenheit gerne auf ein 4-4-2 mit Sechser und Achter im zentralen Mittelfeld. Wenn er wechselt, dann wird er das eher „Position für Position“ machen – für spontane Systemumstellungen oder gar einen offensiven Plan B, für den Fall, dass das Spiel nicht nach Wunsch laufen sollte, fehlt der ecuadorianischen Mannschaft die Vielschichtigkeit. Einzig die Art und Weise, wie die Flügelspieler ihren jeweiligen Stil variieren und die gute Staffellung im zentralen Mittelfeld, sprechen für die Flexibilität des Außenseiters.
Das Momentum ist im Falle Ecuadors ein zweischneidiges Schwert: Einerseits ist die WM in Südamerika für alle Südamerikaner etwas Besonderes und so etwas wie ein Heimspiel, aber andererseits verliert man durch die Spiele in Brasilien und die damit verbundene heiße Luft (im Vergleich zu Quito, wo Ecuador eine Macht ist) den dringend benötigten „echten“ Heimvorteil. In den Vorbereitungsspielen präsentierte sich Ecuador wechselhaft, aber stets bemüht und kämpferisch stark. Für die eine oder andere Überraschung kann man also sicher sorgen – allerdings darf man nie vergessen, dass es für Ecuador einmal mehr ein „Auswärtsturnier“ ist und nichts liegt dieser Mannschaft weniger.
In ihrer Gruppe werden sich die Ecuadorianer wohl am ehesten mit Honduras messen müssen. Im ersten Spiel gegen die Schweiz könnten die Andenkicker bereits mit einem Unentschieden zufrieden sein. Überraschen kann man vermutlich schon, zumal die Spiele gegen Ecuador zu Geduldsproben ausreifen könnten. Für höhere Aufgaben fehlen jedoch internationale Erfahrung und vor allem die defensive Klasse.
Mögliche Aufstellungen
Das etatmäßige System Ecuadors ist ein 4-4-2 und das ist auch bei der WM 2014 so zu erwarten. Die Startaufstellung, die beim 2:2 gegen England aufs Feld geschickt wurde, gilt als aussichtsreichste Truppe:
Ecuador spielte in der Vergangenheit aber auch schon in einem 4-2-3-1-System, so zum Beispiel bei der 1:3-Testspielniederlage gegen Mexiko. Dies wäre als auf der Zentralachse sicherere Variante zu werten:
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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