{"id":10122,"date":"2012-07-20T13:30:04","date_gmt":"2012-07-20T11:30:04","guid":{"rendered":"http:\/\/www.abseits.at\/?p=10122"},"modified":"2012-07-20T15:09:11","modified_gmt":"2012-07-20T13:09:11","slug":"euphorie-dank-teurer-neuzugange-das-ist-borussia-monchengladbach-20122013","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-international\/deutschland\/euphorie-dank-teurer-neuzugange-das-ist-borussia-monchengladbach-20122013\/","title":{"rendered":"Euphorie dank teurer Neuzug\u00e4nge \u2013 das ist Borussia M\u00f6nchengladbach 2012\/2013"},"content":{"rendered":"\n\n
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\"\"<\/a>Borussia M\u00f6nchengladbach war die \u00dcberraschungsmannschaft der abgelaufenen Bundesligasaison. Sicherte sich man 2010\/2011 im allerletzten Moment noch den Klassenerhalt, st\u00fcrmte das Team in atemberaubender Manier letzte Saison ins Spitzenfeld der deutschen Liga. Dieser Erfolgslauf forderte allerdings auch seinen Aderlass, denn drei wichtige St\u00fctzen mussten die Fohlen ziehen lassen. Um diese Abg\u00e4nge vergessen zu machen nahm man am Niederrhein jede Menge Geld in die Hand. abseits.at wirft einen Blick auf die Transferzeit und wagt eine Vorschau auf die anstehende Spielzeit.<\/em><\/p>\n

Der L\u00f6wenanteil an der erfolgreichen letzten Saison, die man auf Platz vier abschloss, wird Marco Reus zugeschrieben. Mit 18 Toren und 12 Assists hievte er die Fohlen von der Abstiegsrelegation ins Playoff der Champions League. Das weckte Begehrlichkeiten und so wechselte der 23-J\u00e4hrige f\u00fcr \u00fcber 17 Millionen Euro zum deutschen Doublesieger Borussia Dortmund, wo er Shinji Kagawa ersetzen<\/a> soll. Wenn man aus Gladbacher Sicht etwas Positives in diesem Wechsel sehen will, so ist dies \u2013 neben der hohen Abl\u00f6sesumme \u2013 die Tatsache, dass der Transfer bereits im J\u00e4nner abgewickelt wurde. Dadurch hatten die Verantwortlichen genug Zeit um einen geeigneten Ersatz zu suchen. Gefunden hat man ihn schlie\u00dflich in der niederl\u00e4ndischen Eredivisie. Twente-Angreifer Luuk de Jong stellt n\u00e4mlich den Abschluss des \u00fcber 30 Millionen schweren Einkaufsprogramms dar.<\/p>\n

Alvaro Dominguez f\u00fcr Dante<\/strong><\/p>\n

Dass der f\u00fcnffache deutsche Meister eine derartige Summe in den Transfermarkt investierte und damit selbst Bayern M\u00fcnchen in den Schatten stellte, lag daran, dass wie eingangs erw\u00e4hnt mehrere tragende S\u00e4ulen wegbrachen. So verteidigt Abwehrh\u00fcne Dante ab der kommenden Saison f\u00fcr den Rekordmeister. Der Brasilianer war ein wichtiger Baustein im Defensivspiel der Gladbacher, r\u00e4umte mit seiner kompromisslosen Zweikampff\u00fchrung in der Verteidigungslinie ab. Dar\u00fcber hinaus war er die erste Instanz im Spielaufbau. Mit sicheren P\u00e4ssen auf die Mittelfeldspieler lenkte er die Geschicke von hinten heraus. Den Platz des 28-J\u00e4hrigen nimmt Alvaro Dominguez ein. F\u00fcr den 21-J\u00e4hrigen \u00fcberwiesen die Borussen kolportierte acht Millionen Euro auf das Konto von Europa-League-Sieger Atletico Madrid. Der Nachfolger des Publikumslieblings gilt im Lande des Welt- und Europameisters als gro\u00dfes Abwehrtalent und wurde von Teamchef del Bosque auch in den vorl\u00e4ufigen Kader f\u00fcr die Endrunde in Polen und der Ukraine nominiert. \u201eIn Spanien verstehen wir den Job des Innenverteidigers so, dass der Abwehrspieler nicht nur Zweikampfh\u00e4rte mitbringen muss, sondern auf dem Feld auch so eine Art erster Spielmacher hinter dem nominellen Spielmacher ist. Und ich denke, dass ich beides mitbringe, die notwendige Aggressivit\u00e4t auf der einen, aber auch die gute Ballkontrolle auf der anderen Seite<\/em>\u201c, beschreibt Dominguez seinen Spielstil. Die L\u00fccke, die Dantes Wechsel in die Mannschaft riss, ist jedoch gro\u00df und dass Dominguez aufgrund seiner Teilnahme bei den olympischen Spielen nach nur vier Trainingstagen wieder abreisen musste, stellt Gladbach vor eine gro\u00dfe Aufgabe. Die Abstimmung der Abwehrspieler ist f\u00fcr Trainer Lucien Favre enorm wichtig und war der Grundstein daf\u00fcr, dass sein Team 2011\/2012 die zweiwenigsten Gegentore hinnehmen musste.<\/p>\n

Granit Xhaka f\u00fcr Roman Neust\u00e4dter<\/strong><\/p>\n

Einen ebenso wichtigen Teil nahm die Kontrolle des Mittelfelds f\u00fcr sich in Anspruch. F\u00fcr diese sorgten vor allem Havard Nordveidt und Roman Neust\u00e4dter, die sowohl defensive Stabilit\u00e4t gew\u00e4hrleisteten als auch eine hohe und sichere Passfrequenz mitbrachten. Letzterer wird der Borussia in der neuen Saison jedoch nicht mehr zur Verf\u00fcgung stehen, da er abl\u00f6sefrei zum FC Schalke 04 wechselte. Aber auch in dieser Personalie hatten Sportdirektor Max Eberl & Co. relativ fr\u00fch Gewissheit und pr\u00e4sentierten mit Granit Xhaka einen hochkar\u00e4tigen Neuzugang im zentralen Mittelfeld. Rund 8,5 Millionen Euro lie\u00df man sich die Dienste des Youngsters aus Schweiz kosten. Trotz seiner erst 19 Jahre verf\u00fcgt der Ex-Basler \u00fcber jede Menge Erfahrung. Eins\u00e4tze in der Champions League und der Europa League sowie der Schweizer \u201eNati\u201c und Teilnahmen an zahlreichen internationalen Jugendturnieren zieren die Vita des geb\u00fcrtigen Kosovaren. Dementsprechend wird Xhaka auch viel Verantwortung aufgeb\u00fcrdet. Die fu\u00dfballerischen Eigenschaften sind jenen von Neust\u00e4dter sehr \u00e4hnlich, in einigen Bereichen sogar noch h\u00f6her einzusch\u00e4tzen. W\u00e4hrend das Duo Nordveidt\/Neust\u00e4dter haupts\u00e4chlich f\u00fcr horizontale P\u00e4sse und Seitenverlagerungen standen, bringt Xhaka weitere Dimensionen ins Spiel ein und soll aus der Mitte heraus die Offensivleute einsetzen \u2013 etwas, das in der letzten Saison fehlte. Dadurch verschiebt sich die Aufgabenverteilung auf der Doppelsechs. Waren sie in der Vergangenheit zwischen Nordveidt und Neust\u00e4dter noch ann\u00e4hernd gleichverteilt \u2013 wobei der Norweger einen Deut defensiver agierte \u2013 ist anzunehmen, dass in der anstehenden Saison\u00a0 auch vom zentralen Mittelfeld mehr Impulse nach vorne ausgehen werden. \u201eIch sehe mich von Haus aus als Spielgestalter. In Basel musste ich das Spiel von hinten machen, in Gladbach erwarte ich, h\u00e4ufiger nach vorne sto\u00dfen zu k\u00f6nnen und zum Abschluss zu kommen<\/em>\u201c, so Xhaka, der im Gegensatz zu Dominguez nicht in London gegen den Ball treten wird. \u201eAuf dem Platz verstecke ich mich nicht. Ich will und fordere den Ball, das ist mein Spiel, das macht mir am meisten Spa\u00df. Nur so kann ich meine Leistung bringen.<\/em>\u201c<\/p>\n

Luuk de Jong f\u00fcr Marco Reus<\/strong><\/p>\n

Den K\u00f6nigstransfer hoben sich die Verantwortlichen f\u00fcr den Schluss auf. Am Mittwoch wurde nach z\u00e4hen Verhandlungen mit Luuk de Jong der Wunschnachfolger f\u00fcr die vakante St\u00fcrmerposition offiziell vorgestellt. Die H\u00f6he der Abl\u00f6sesumme streut sich in den Medien relativ weit. War zu Beginn noch von 16 Millionen Euro die Rede, berichten einige Portale und Zeitungen nun von 14 bzw. 12 Millionen plus Bonuszahlungen \u2013 wie auch immer, er ist damit der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte. Feststeht auch, dass der 21-J\u00e4hrige einen Vertrag bis 2017 unterschrieb und jede Menge Qualit\u00e4t mitbringt. In 75 Ligaspielen f\u00fcr Twente erzielte er 39 Tore und geh\u00f6rte zum Kader der Nationalmannschaft bei der letzten EM. Zahlreiche europ\u00e4ische Spitzenvereine jagte den St\u00fcrmer, warum er sich letztlich f\u00fcr den deutschen Traditionsklub entschied, erkl\u00e4rt de Jong so: \u201eDer Club hat sich im vergangenen Jahr gut entwickelt und ist Vierter geworden in der Liga. Ich wollte unbedingt in der Bundesliga spielen, f\u00fcr einen attraktiven Verein. Und Borussia ist ein attraktiver Verein. Ich m\u00f6chte mich weiter entwickeln, und ich glaube, die Bundesliga ist daf\u00fcr ideal. Das ist ein anderes Niveau als in den Niederlanden. Hier gibt es jedes Wochenende Spiele gegen starke Gegner. Au\u00dferdem wei\u00df ich, dass Borussia viele tolle Fans und eine tolle Atmosph\u00e4re im Stadion hat.<\/em>\u201c Der Niederl\u00e4nder soll der neue Fixpunkt in Gladbachs Angriff werden. Man k\u00f6nne Reus nicht eins zu eins ersetzen, sagte Eberl nach der Saison. Das ist sowohl hinsichtlich der finanziellen M\u00f6glichkeiten als auch in Bezug auf dessen Spielweise zu sehen. Der Neo-Dortmunder legte sein Spiel extrem variabel an, kam obwohl er nominell als St\u00fcrmer gef\u00fchrt wurde \u00fcber den Fl\u00fcgel oder aus der Tiefe. Da sich auch sein Sturmpartner Mike Hanke viel bewegte nahm die Formation 4-2-4-0-Gestalt an. Mit de Jong ist eine leichte Verschiebung hin zum 4-2-3-1 oder je nach Nebenmann auch 4-4-2 zu erwarten. \u201eIch bin St\u00fcrmer. Also soll ich Tore machen. Das ist mir in der vergangenen Saison gut gelungen. Ich kann mit dem R\u00fccken zum Tor angespielt werden, kann aber auch Flanken verarbeiten oder B\u00e4lle in die Tiefe aufnehmen und auf das Tor ziehen. Mit kreativen Spielern um mich herum kann ich gut zusammen spielen. Ich hoffe, dass ich diese Qualit\u00e4ten auch bei Borussia zeigen kann<\/em>\u201c, sprach de Jong bei seiner Vorstellung \u00fcber seine Qualit\u00e4ten.<\/p>\n

Mehr Kaderbreite dank weiterer Neuzug\u00e4nge<\/strong><\/p>\n

Neben den drei ausf\u00fchrlich erw\u00e4hnten Akteuren, deren Engagement auf die Abg\u00e4nge ihres jeweiligen Pendants zur\u00fcckzuf\u00fchren ist, investierte Gladbach vor allem in die Breite des Kaders, die letzte Saison einen noch besseren Saisonabschluss verhinderte. Von der TSG Hoffenheim kam St\u00fcrmer Peniel Mlapa, Anderson und Lukas Rupp kehrten von ihren Leihstationen Eintracht Frankfurt bzw. Paderborn zur\u00fcck. Weiters holte man mit Amin Younes und Branimir Hrgota zwei hoffnungsvolle Offensivtalente ins Boot. Die vergangene Spielzeit soll also keine Ausnahme darstellen. Mit derselben Taktik und Spielweise will Lucien Favre weiter erfolgreich Fu\u00dfball spielen lassen. Zwar ergeben sich aufgrund der Wechsel von Dante, Neust\u00e4dter und Reus geringf\u00fcgige \u00c4nderungen, eine Philosophie\u00e4nderung scheint aber unwahrscheinlich. Die Defensive soll einmal mehr der Grundstein sein. Die beiden Au\u00dfenverteidiger werden dabei situativ f\u00fcr Enge gegen bzw. Breite mit dem Ball sorgen. Mit Xhaka bekommt man eine zus\u00e4tzliche Komponente im zentralen Aufbauspiel, w\u00e4hrend de Jong das Spiel in vertikaler Richtung strecken k\u00f6nnte. Ob sich auch die Spiele \u00e4hneln werden bleibt jedoch abzuwarten. Auf das \u00fcberfallsartige Umschaltspiel stellten sich die Gegner weitestgehend schon zum Ende der letzten Saison ein. Sie liefen weniger blau\u00e4ugig in Konter und \u00fcberlie\u00dfen vermehrt den Borussen das Spiel. Gerade mit dem durchschlagskr\u00e4ftigen Mlapa ortet man hier ein Rezept gegen tiefstehende Defensivreihen gefunden zu haben. Gemeinsam mit de Jong k\u00f6nnte er neben den Innenverteidiger auch noch einen weiteren Spieler binden, wodurch Xhaka mehr Platz erm\u00f6glicht wird. Bisher waren es haupts\u00e4chlich die Fl\u00fcgel im Verbund mit den ausweichenden St\u00fcrmern, die der Dosen\u00f6ffner sein sollten, die get\u00e4tigten Transfers erm\u00f6glichen nun aber ein variantenreicheres Angriffsspiel. Die steigende Euphorie und der aufkommende Mut sind also vollkommend begr\u00fcndet, dennoch bleibt abzuwarten wie sehr und wie schnell sich die Neuzug\u00e4nge integrieren k\u00f6nnen und Gladbach mit der Favoritenrolle in so manchem Spielen umgehen wird.<\/p>\n

axl, abseits.at<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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