{"id":12269,"date":"2012-10-19T13:00:05","date_gmt":"2012-10-19T11:00:05","guid":{"rendered":"http:\/\/www.abseits.at\/?p=12269"},"modified":"2018-09-10T11:28:10","modified_gmt":"2018-09-10T09:28:10","slug":"nie-aufgeben-immer-weitermachen-das-ist-der-madron-football-club","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-international\/england\/nie-aufgeben-immer-weitermachen-das-ist-der-madron-football-club\/","title":{"rendered":"Nie aufgeben, immer weitermachen \u2013 Das ist der Madron Football Club"},"content":{"rendered":"\n\n
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\"\"<\/a>Es kommt selten vor, dass sich Hobbyvereine in die Schlagzeilen gro\u00dfer Medien spielen. Madron FC, ein kleiner englischer Verein aus der Grafschaft Cornwall, wurde Ende 2010 im ganzen Land bekannt, als Tageszeitungen und Online-Portale sich fragten, ob es sich um die schlechteste Mannschaft in ganz England handelt. Wie kam der Klub zu dieser zweifelhaften Ehre und wie geht es ihm inzwischen? Wir begeben uns auf Spurensuche.<\/em><\/p>\n

Als der Verein von den Medien portraitiert und verrissen wurde, spielte er noch in der Mining League<\/a>. Diese Liga existiert mittlerweile nicht mehr, da sie inzwischen mit der Falmouth and Helston League fusioniert wurde, um die Trelawny League zu formen. Diese neue Liga besteht aus sechs Division und befindet sich etwa im Mittelfeld vom \u00e4u\u00dferst umfangreichen englischen Fu\u00dfball-Ligasystem.<\/p>\n

Eine katastrophale Saison<\/strong><\/p>\n

Blicken wir jedoch zun\u00e4chst zur\u00fcck in die Zeit, als es die Mining League noch gab und der Madron FC als schlechtester Verein Englands gehandelt wurde. In der Saison 2010\/11 holte die Mannschaft n\u00e4mlich keinen einzigen Punkt und wies am Ende der Meisterschaft ein Torverh\u00e4ltnis von minus 395 Treffern auf! Hier haben wir die Abschlusstabelle f\u00fcr euch, um den Schrecken visuell darzustellen:<\/p>\n

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Wie konnte es dazu kommen<\/strong><\/p>\n

Die Mining League bestand aus drei Divisionen und Madron FC nahm an der obersten Spielklasse teil. Der Verein verf\u00fcgte \u00fcber eine gute Kampfmannschaft und eine ambitionierte Reservemannschaft und spielte immer um die vorderen Pl\u00e4tze mit. Dann schlitterte der Klub in Geldprobleme und verlangte von seinen Spielern, dass sie Mitgliedsbeitr\u00e4ge bezahlen m\u00fcssten. Die Kicker waren es aber gewohnt, dass sie gratis spielen konnten und meuterten, sodass Alan Davenport nicht mehr auf die zahlungsunwilligen Spieler zur\u00fcckgreifen konnte. Davenport , der nicht nur der Trainer des Vereins, sondern auch der Pr\u00e4sident, Kassier und Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer ist, verlor auf einen Schlag 14 seiner besten Spieler und suchte im kleinen Ort verzweifelt Ersatz, da er quasi die komplette Mannschaft neu besetzen musste. Die Spieler des Reserveteams baten ihn n\u00e4mlich, dass sie die Reservemeisterschaft weiter bestreiten d\u00fcrfen, da sie sich gute Chancen auf den Meistertitel ausrechneten.<\/p>\n

Zahlreiche Debakel<\/strong><\/p>\n

Die meisten neuen Spieler waren jung und hatten \u00fcberhaupt keine Erfahrung mit Vereinsfu\u00dfball. An manchen Spieltagen fand Davenport nicht einmal gen\u00fcgend Kicker, sodass sein Team von Anfang an in Unterzahl agieren musste. Nach einer 16:0- und einer 27:0-Niederlage erreichte das Team seinen negativen H\u00f6hepunkt, als es 55:0 abgeschossen wurde. Dennoch stellten sich die jungen Kicker immer wieder ihren Gegnern und gaben ihr Bestes. Nach 28 Partien stand die Mannschaft mit null Punkten am Tabellenende. Madron FC schoss in der gesamten Saison 12 Tore und kassierte 407 Treffer, was einen Schnitt von 14,5 Gegentoren pro Partie ergibt.<\/p>\n

Ein ber\u00fchrendes Portrait<\/strong><\/p>\n

Diese unglaubliche Bilanz bewegte Hobbyfilmer in der darauffolgenden Saison eine kurze Reportage \u00fcber den Verein zu machen. Heraus kam ein ber\u00fchrendes Portrait abseits des modernen Fu\u00dfballs. Junge Spieler, die jedes Wochenende vom Gegner vorgef\u00fchrt werden, aber dennoch nie aufgeben und immer ihr Bestes geben. Das ist Fu\u00dfball pur.<\/p>\n