{"id":22251,"date":"2013-11-27T12:00:44","date_gmt":"2013-11-27T11:00:44","guid":{"rendered":"http:\/\/www.abseits.at\/?p=22251"},"modified":"2013-11-26T11:03:03","modified_gmt":"2013-11-26T10:03:03","slug":"toranalyse-zur-16-runde-der-tipp3-bundesliga-schicker-alan","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-in-osterreich\/bundesliga\/toranalyse-zur-16-runde-der-tipp3-bundesliga-schicker-alan\/","title":{"rendered":"Toranalyse zur 16. Runde der tipp3-Bundesliga | Schicker, Alan"},"content":{"rendered":"\n\n
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\"Alan\"<\/a>In dieser Serie sollen jede Runde parallel zu den \u00fcblichen Spielanalysen ein paar Tore hinsichtlich der Entstehung, individueller Fehler oder\u00a0 taktischer Feinheiten genau untersucht und analysiert werden. In der Toranalyse zur 16. Runde nimmt abseits.at die Treffer von Rene Schicker (Admira Wacker) und Alan (Red Bull Salzburg) unter die Lupe.<\/i><\/p>\n

SV Josko Ried \u2013 Admira Wacker M\u00f6dling 0:1, Rene Schicker (7. Minute)<\/b><\/a><\/p>\n

Den schlechten Saisonstart, der im Punkteabzug wegen Lizenzverfehlungen gipfelte, scheint Admira Wacker \u00fcberwunden zu haben. Zwar sind die Nieder\u00f6sterreicher noch immer Tabellenletzter, allerdings ist die Tendenz steigend. Nachdem man in der letzten Runde die Rekordserie von Red Bull Salzburg brach, holte man bei der SV Ried ein 2:2-Unentschieden. Symbolfigur f\u00fcr den Aufschwung ist Rene Schicker, der in den letzten vier Spielen sieben Scorerpunkte erzielte. Mit seinem sechsten Saisontreffer wollen wir diese Toranalyse er\u00f6ffnen.<\/p>\n

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Das Markenzeichen der Rieder ist ihr starkes Pressing. Dass dieses jedoch noch nicht in Perfektion funktioniert, sah man bei diesem Tor. Zwar gelingt es, der Admira zun\u00e4chst einen Pass nach hinten aufzuzwingen, allerdings schl\u00e4gt der anschlie\u00dfende Versuch, den Ball zu erobern, fehl. Die Rieder legen ihr Pressing \u00e4u\u00dferst aggressiv an, wodurch individuelle Fehler beim Gegner wahrscheinlicher werden als bei einer abwartenden Herangehensweise. Andererseits erfordert es eine gro\u00dfe gruppentaktische Reife. Offene R\u00e4ume, die durch das Attackieren einzelner Spieler auftreten, m\u00fcssen schneller nachbesetzt werden.<\/p>\n

Besonders an die zentralen Spieler vor der Abwehr sind daher die taktischen Anforderungen sehr gro\u00df. Sie sind f\u00fcr die Absicherung der ersten Pressinglinie verantwortlich, m\u00fcssen gegebenenfalls nach vorne r\u00fccken um den Druck hoch zu halten. Ein gutes Zusammenspiel der beiden Sechser und des Zehners im 4-2-3-1 ist unumg\u00e4nglich. In dieser Situation ist dieses mangelhaft. Oliver Kragl (wei\u00df), der linke Sechser geht hier dem R\u00fcckpass nach, allerdings fehlt zum einen das Nachr\u00fccken von Robert Zulj (schwarz) auf den Admira-Sechser im Zentrum und andererseits das Aufr\u00fccken des zweiten Sechsers. Aufgrund dessen kann sich die Admira relativ einfach vom Druck l\u00f6sen.<\/p>\n

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Hier sieht man, dass Gernot Trauner (rot) erst sp\u00e4t reagiert und es zu einem alles-oder-nichts-Zweikampf kommt. Gewinnt der Rieder, kann sein Team mit bis zu f\u00fcnf Spielern gef\u00e4hrlich werden, w\u00e4hrend bei Admira nur vier Spieler hinter dem Ball stehen w\u00fcrden. Verliert Trauner den Zweikampf hingegen, w\u00e4re mit einem Schlag die halbe Mannschaft aus dem Spiel genommen und die Admira h\u00e4tte viel Platz\u00a0 im Zentrum, m\u00fcsste nur mehr die Viererkette \u00fcberwinden. Genau dieser Fall tritt schlie\u00dflich ein.<\/p>\n

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Die Auswirkungen des fehlgeschlagenen Pressings sieht man im obigen Bild. Die Admira kommt ohne Gegenwehr vor die Viererkette, die ihre Grundordnung aufl\u00f6sen muss. Thomas Reifeltshammer (gr\u00fcn) r\u00fcckt auf den Ballf\u00fchrenden heraus, was eine Dreierkette gegen drei G\u00e4stespieler hinterl\u00e4sst. Der linke Au\u00dfenverteidiger und Bernhard Janeczek (blau) m\u00fcssen einerseits etwas zusammenr\u00fccken um das Loch hinter dem herausger\u00fcckten Innenverteidiger zu schlie\u00dfen. Allerdings d\u00fcrfen sie dies nicht zu weit tun, da ihre Gegenspieler sonst frei werden.<\/p>\n

Hinzu kommt, dass Janeczek auch den Blick nach vorne nicht verlieren darf, da er f\u00fcr die R\u00fcckendeckung Reifeltshammers zust\u00e4ndig ist und daher mit dem R\u00fccken zum Tor steht. Schicker (gelb) kann w\u00e4hrenddessen immer in Richtung Tor schauen, hat dadurch einen erheblich Sprintvorteil. Der Admira-St\u00fcrmer positioniert sich zudem intelligent zwischen Innen- und Au\u00dfenverteidiger, der ihn nicht direkt \u00fcbernehmen kann, da der linke Fl\u00fcgelspieler der Admira das Spiel breit macht. Einziger Sch\u00f6nheitsfehler: der St\u00fcrmer stand beim Abspiel im Abseits.<\/p>\n

SK Rapid Wien – Red Bull Salzburg 0:1, Alan (18. Minute)<\/b><\/a><\/p>\n

Nachdem der Erfolgslauf von Red Bull Salzburg in der letzten Runde gestoppt wurde, traf der Tabellenf\u00fchrer im Spitzenspiel am vergangenen Wochenende ausw\u00e4rts auf den SK Rapid Wien. Zwar ging man in der 18. Minute durch Alan in F\u00fchrung, verlor jedoch letztendlich mit 1:2. Der F\u00fchrungstreffer ist dennoch eine genaue Betrachtung wert, da er die St\u00e4rken des Salzburger Umschaltspiels gut dokumentiert.<\/p>\n

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Ausgangspunkt ist das oben zu sehende Pressing auf einen zweiten Ball. Die Salzburger stehen in einem gut gestaffelten 4-1-3-1-1 da, wobei besonders die engen Positionierung von Valon Berisha, dem h\u00e4ngenden St\u00fcrmer, am Dreiermittelfeld und der weit einger\u00fcckte rechte Fl\u00fcgelspieler Dusan Svento (schwarz) ins Auge stechen. Hinter den drei Mittelfeldspielern ist zwar ein Wiener scheinbar v\u00f6llig frei, allerdings ist er aufgrund dessen, dass er im Deckungsschatten von Christoph Leitgeb (wei\u00df) steht nicht anspielbar.<\/p>\n

Dadurch kann sich der Sechser tiefer positionieren und h\u00e4tte mehr Handlungsspielraum falls sich der umstellte Rapidler befreien k\u00f6nnte. Er k\u00f6nnte mit Svento erneut gro\u00dfen Druck auf den Ballf\u00fchrenden aus\u00fcben oder einfach seinen Gegenspieler zustellen. Dazu kommt es aber ohnehin nicht, da Rapid aufgrund des guten Pressings den Ball an die Salzburger verliert. Besonders herauszustreichen ist dabei Leitgeb. Er gewinnt den Zweikampf und behauptet den Ball anschlie\u00dfend gegen das sofortige Gegenpressing. Rapid nimmt dabei \u00e4hnliches Risiko wie Ried beim obigen Tor zuvor.<\/p>\n

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Aufgrund dessen, dass der herausr\u00fcckende Sechser den Ball nicht gewinnt, ergibt sich die obige drei-gegen-drei-Kontersituation, die f\u00fcr die verteidigende Mannschaften im Allgemeinen sehr schwer zu l\u00f6sen sind. Der Gegner kommt in hohem Tempo daher, was eine gute Abstimmung der verbliebenen Dreierkette erfordert. Insbesondere Christopher Dibon (rot) muss in dieser Aktion innerhalb kurzer eine heikle Entscheidung treffen. Weicht er zur\u00fcck oder attackiert er den ballf\u00fchrenden Gegenspieler? Das Problem dabei ist, dass sich bis auf ihn alle im Sprint agieren k\u00f6nnen, w\u00e4hrend er selbst mit dem R\u00fccken zu Tor steht.<\/p>\n

W\u00fcrde sich Dibon fallen lassen, m\u00fcsste er sich entweder erst umdrehen und beschleunigen oder gar r\u00fcckw\u00e4rtslaufen. In beiden F\u00e4llen w\u00e4re er von Leitgeb, der bereits im vollen Tempo ist, wohl einfach \u00fcberlaufen worden. Unter diesen Umst\u00e4nden ist das Herausr\u00fccken Dibons also nicht als Fehler zu bewerten, zumal er das Spiel dadurch verz\u00f6gert und Leitgeb zu einem unpr\u00e4zisen Pass auf Svento dr\u00e4ngt. Rapid hat dadurch die M\u00f6glichkeit sich neu zu ordnen, allerdings gelingt ihnen das nicht perfekt, da ihnen die Salzburger erneut wenig Zeit lassen.<\/p>\n

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Entscheidend daf\u00fcr ist der lange Lauf von Rechtsverteidiger Christian Schwegler (blau), der den Ballf\u00fchrenden hinterl\u00e4uft und anschlie\u00dfend auf Alan (gelb) querlegt. Dass der Brasilianer schlussendlich fast unbedr\u00e4ngt einschieben kann, liegt an der mangelhaften Zuordnung der Rapid-Innenverteidigung. Dibon orientiert sich wie zuvor nach vorne, allerdings w\u00e4re es in dieser Situation besser gewesen, nach hinten zu gehen. Mario Sonnleitner (gr\u00fcn) steht im Abwehrzentrum n\u00e4mlich gegen zwei Gegenspieler alleine. Der Linksverteidiger muss daher enger bleiben und kann erst sp\u00e4t auf Schwegler gehen.<\/p>\n

Zwar k\u00f6nnte man auch in dieser Situation damit argumentieren, dass aufgrund von Dibons Herausr\u00fccken das Spiel verz\u00f6gert wird, jedoch ist Sventos Position f\u00fcr einen Torschuss ung\u00fcnstig und zudem dr\u00e4ngen bereits zwei Rapid-Spieler von der Seite auf den Slowaken. \u00dcbrigens ging auch der Siegtreffer von Marcel Sabitzer<\/a> auf ein gutes Gegenpressing zur\u00fcck, was ein weiteres Beispiel daf\u00fcr ist, dass in gruppentaktischer Hinsicht in \u00d6sterreich in letzter Zeit einiges vorangeht.<\/p>\n

Alexander Semeliker, abseits.at<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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