{"id":27111,"date":"2014-07-11T08:00:19","date_gmt":"2014-07-11T06:00:19","guid":{"rendered":"http:\/\/www.abseits.at\/?p=27111"},"modified":"2014-07-10T19:54:21","modified_gmt":"2014-07-10T17:54:21","slug":"charismatischer-ron-vlaar-als-tragischer-held-von-sternstunden-und-rueckschlaegen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/wm-2014\/wm-2014-news\/charismatischer-ron-vlaar-als-tragischer-held-von-sternstunden-und-rueckschlaegen\/","title":{"rendered":"Charismatischer Ron Vlaar als tragischer Held: Von Sternstunden und R\u00fcckschl\u00e4gen"},"content":{"rendered":"

\"Fu\u00dfball<\/a>Im Halbfinale gegen Argentinien war er der beste Mann auf dem Platz und \u00fcber das gesamte Turnier war er einer der heimlichen Helden in einer niederl\u00e4ndischen Mannschaft, in der vor allem Arjen Robben oder andere Offensivkr\u00e4fte herausstachen. Und ausgerechnet im Elfmeterschie\u00dfen wurde der 29-j\u00e4hrige Ron Vlaar zum tragischen Helden Hollands.<\/em><\/p>\n

Der k\u00f6rperlich robuste Innenverteidiger Ron Vlaar ist aus mehreren Gr\u00fcnden als Sp\u00e4tz\u00fcnder zu bezeichnen. Nach seinen ersten Gehversuchen als Profi bei AZ Alkmaar wechselte er im J\u00e4nner 2006 zu Feyenoord Rotterdam, wo er sich im Alter von 21 Jahren in die erste Elf spielte. Dabei erwischte Vlaar eine schwierige Zeit, in der Feyenoord gerade ins Mittelma\u00df des niederl\u00e4ndischen Fu\u00dfballs abrutschte. Vlaar kam nur aufgrund zahlreicher Ausf\u00e4lle in die erste Elf, spielte brav, aber nicht fehlerfrei. Und eine schwere Verletzung verschlimmerte die Lage auch noch.<\/p>\n

Kreuzbandriss, Infektion, Innenbandriss\u2026<\/strong><\/h2>\n

Im September 2007 riss beim Ausw\u00e4rtsspiels Feyenoords bei Roda Kerkrade Ron Vlaars Kreuzband. Die Regenerationszeit dauerte \u00fcber acht Monate, doch der Horror war f\u00fcr den beinharten Abwehrspieler l\u00e4ngst nicht vorbei. Nach seiner Kreuzbandoperation hatte Vlaar mit einer bakteriellen Infektion zu k\u00e4mpfen, die ihn weiter au\u00dfer Gefecht setzte und seine R\u00fcckkehr auf den Trainingsplatz dauerte somit knapp zehn Monate. Gegen Ende der Vorbereitung auf die Saison 2008\/09 war er aber wieder da \u2013 und verletzte sich umgehend am Innenband. Die Zeit ohne Spiel betrug nun bereits knapp ein Jahr.<\/p>\n

\u2026und nochmal das Kreuzband<\/strong><\/h2>\n

Im Herbst 2008 sollte es dann endlich soweit sein: Vlaar stand wieder im Training und wollte durchstarten. Doch ein harmloser Zweikampf mit seinem Teamkollegen Kevin Hofland im Training zog einen weiteren Kreuzbandriss nach sich. Vlaar fiel f\u00fcr den Rest der Saison aus. Zwischen dem 16.September 2007 und dem 2.August 2009 bestritt der Niederl\u00e4nder kein einziges Spiel. Doch wider Erwarten kam der Vorzeigeprofi gest\u00e4rkt aus seiner knapp 22-monatigen Verletzungspause zur\u00fcck.<\/p>\n

Nach 22 Monaten wieder auf dem Platz<\/strong><\/h2>\n

Vlaar etablierte sich ab der Saison 2009\/10 in der Innenverteidigung von Feyenoord. Er spielte solide Partien, zeigte sich kompromisslos im Tackling, wurde auch im Spielaufbau besser. Angst vor einer neuerlichen Verletzungspause hatte Vlaar, der aus einer Sportlerfamilie stammt, nicht. Und doch galt er lange Zeit als biederer Abwehrspieler, ohne spielerischen Esprit. Eben einer, von dem man genau das kriegt, was man erwartet und kaum etwas dar\u00fcber hinaus. Der Wechsel in die englische Premier League im August 2012 kam ob seiner f\u00fcr England pr\u00e4destinierten physischen Anlagen nicht unerwartet.<\/p>\n

Aston Villa als neuer Arbeitgeber<\/strong><\/h2>\n

Aston Villa sicherte sich f\u00fcr drei Jahre die Dienste des Nationalspielers, der sich bei der EURO 2012 (wieder) in die Elftal<\/em> spielte und dabei nicht \u00fcberzeugen konnte. Die Villans<\/em> legten immerhin 3,8 Millionen Euro auf den Tisch, holten damit f\u00fcr niederl\u00e4ndische Verh\u00e4ltnisse dennoch ein Schn\u00e4ppchen. Zun\u00e4chst wurde Vlaar kritisch be\u00e4ugt, als \u201ebillige\u201c L\u00f6sung bezeichnet \u2013 mittlerweile ist der Holl\u00e4nder aber Kapit\u00e4n bei Aston Villa und eine wichtige Integrationsfigur im Team. In zwei Saisonen absolvierte er 65 Pflichtspiele f\u00fcr seinen aktuellen Klub.<\/p>\n

Auf die Sternstunde folgt der folgenschwere Fehlschuss<\/strong><\/h2>\n

Von der Weltmeisterschaft 2014 d\u00fcrfte Vlaar trotz des Halbfinalscheiterns gest\u00e4rkt nach Birmingham zur\u00fcckkehren. \u00dcber das gesamte Turnier zeigte er ansprechende, knallharte Leistungen gegen einige der besten Offensivspieler der Welt. Beim 0:0 gegen Argentinien zeigte Vlaar wom\u00f6glich die beste Leistung seiner gesamten Karriere \u2013 und verabs\u00e4umte es sich im Elfmeterschie\u00dfen selbst daf\u00fcr zu belohnen. Vlaar ging vorne weg, schoss den ersten Elfer f\u00fcr die Niederlande. Klar \u2013 immerhin musste er sich nach seiner Top-Leistung durchaus wohlf\u00fchlen. Doch der Niederl\u00e4nder, der in seiner gesamten Karriere noch nie einen regul\u00e4ren Elfmeter traf, vergab kl\u00e4glich. Zuvor konnte der Innenverteidiger zw\u00f6lfmal erfolgreich kl\u00e4ren, sechs B\u00e4lle erobern und vier erfolgreiche Tacklings verbuchen. Mit 92%-iger Passsicherheit war er in dieser Statistik der beste Niederl\u00e4nder und 17 seiner 20 weiten P\u00e4sse kamen an den Mann.<\/p>\n

Vom biederen Abwehrspieler zum holl\u00e4ndischen Leader<\/strong><\/h2>\n

Diese Statistiken sind aber nur ein Spiegelbild f\u00fcr die vielen starken Auftritte Vlaars im laufenden Turnier. Weiters zeigte er auf, wie adaptierungsf\u00e4hig er ist und, dass er ein Leader sein kann. Der heute 30-fache Nationalspieler deb\u00fctierte zwar bereits 2005 f\u00fcr Oranje<\/em>, etablierte sich aber erst in den letzten beiden Jahren als feste Gr\u00f6\u00dfe in der niederl\u00e4ndischen Nationalmannschaft. Sp\u00e4testens bei dieser WM, wenn auch mit bitterem Ausgang, avancierte Vlaar zu einem echten Leadertypen.<\/p>\n

Bei Aston Villa hat Ron Vlaar noch ein Jahr Vertrag. Vor zwei Jahren kaufte Villa aufgrund der Verletzungsvorgeschichte Vlaars die ber\u00fchmte Katze im Sack. Vlaar passte sich der Situation auf der Insel binnen k\u00fcrzester Zeit an und kehrt nun als \u201estiller Star\u201c zur\u00fcck zu den Jungs aus dem Villa Park.<\/p>\n

Daniel Mandl, abseits.at<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Im Halbfinale gegen Argentinien war er der beste Mann auf dem Platz und \u00fcber das gesamte Turnier war er einer der heimlichen Helden in einer niederl\u00e4ndischen Mannschaft, in der vor allem Arjen Robben oder andere Offensivkr\u00e4fte herausstachen. Und ausgerechnet im Elfmeterschie\u00dfen wurde der 29-j\u00e4hrige Ron Vlaar zum tragischen Helden Hollands….<\/p>\n","protected":false},"author":4,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_expiration-date-status":"","_expiration-date":0,"_expiration-date-type":"","_expiration-date-categories":[],"_expiration-date-options":[]},"categories":[7456],"tags":[2739,62,56,235,57,4626,3253,1372,9800],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/27111"}],"collection":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/users\/4"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=27111"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/27111\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":27112,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/27111\/revisions\/27112"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=27111"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=27111"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=27111"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}