{"id":397,"date":"2011-09-07T13:45:00","date_gmt":"2011-09-07T11:45:00","guid":{"rendered":"http:\/\/www.abseits.at\/?p=397"},"modified":"2015-03-16T09:31:39","modified_gmt":"2015-03-16T08:31:39","slug":"kindertraining-teil-2-koordinationstraining-als-essentieller-bestandteil","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/in-depth\/taktik-theorie\/kindertraining-teil-2-koordinationstraining-als-essentieller-bestandteil\/","title":{"rendered":"Kindertraining Teil 2 \u2013 Koordinationstraining als essentieller Bestandteil"},"content":{"rendered":"

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In Teil 1 habe ich oft darauf hingewiesen, dass eine der obersten Maxime beim Kindertraining das variantenreiche Training ist<\/a>. Die Vielseitigkeit im Training schafft die erforderlichen emotionalen H\u00f6hepunkte, die notwendig sind, um m\u00f6glichst viel zu lernen, sowohl im motorischen als auch im kognitiven und sozialen Bereich. Die Auswahl der \u00dcbungen sollte immer in engem Kontakt zur Sportart stehen. Die Vielseitigkeit muss daher immer fu\u00dfballorientiert sein. <\/i><\/p>\n

An oberster Stelle stehen Ballbeherrschung und Spielverst\u00e4ndnis, sowie die Entwicklung der Handlungsschnelligkeit (Koordination!). Verschiedenste Spielformen unter Raum- und Zeitdruck sind geeignet, die Orientierung im Raum zu verbessern und unterschwellige Reizsetzungen zu verhindern. Daneben soll durch ein vielseitiges, koordinativ ausgerichtetes Schnelligkeitstraining die Entwicklung zum schnellen Spieler eingeleitet werden. Turnerische \u00dcbungen sollen Kraft und K\u00f6rperspannung erzeugen und so einen ganzheitlich ausgebildeten Spieler heranreifen lassen. In der klassischen Trainingslehre spricht man vom \u201ePrinzip des wirksamen Reizes\u201c. Wenn Reize zu schwach sind, oder wenn es st\u00e4ndig dieselben sind, kommt es zu keiner Verbesserung. Dies betrifft sowohl den koordinativen als auch den konditionellen Aspekt. Kinder brauchen st\u00e4ndig neue Reize, um zu lernen. Erreicht wird dies durch die Variation des \u00dcbungsgutes und die Variation der Belastung. St\u00e4ndige einseitige intensive Reize k\u00f6nnen nicht nur die harmonische K\u00f6rperentwicklung und dann auch die Gesundheit gef\u00e4hrden, sie verhindern auch die f\u00fcr das Techniktraining so wichtige Entwicklung der koordinativen F\u00e4higkeiten. <\/p>\n

Die Schulung der koordinativen F\u00e4higkeiten<\/b><\/p>\n

Ganz allgemein werden koordinative F\u00e4higkeiten ben\u00f6tigt, um Situationen zu meistern, die ein schnelles und zielgerichtetes Handeln erfordern. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Geschicklichkeit und Gewandtheit. Je h\u00f6her diese Eigenschaften ausgepr\u00e4gt sind, desto schneller werden neue \u00dcbungen erlernt. Da das Kindesalter das beste Lernalter darstellt, sind die koordinativen F\u00e4higkeiten vorrangig in diesem Altersabschnitt zu schulen.<\/p>\n

Unter koordinativen F\u00e4higkeiten versteht man:<\/b><\/p>\n

\u2022\tReaktionsf\u00e4higkeit (= die F\u00e4higkeit, z.B. auf Finten, Sch\u00fcsse usw. schnelle Handlungen zu setzen\u2026)<\/p>\n

\u2022\tGleichgewichtsf\u00e4higkeit (= die F\u00e4higkeit den K\u00f6rper zum Beispiel nach Attacken des Gegenspielers wieder in eine stabile Position zu bringen)<\/p>\n

\u2022\tRhythmusf\u00e4higkeit (= die F\u00e4higkeit, einen vorhandenen Rhythmus aufzunehmen, in zu ver\u00e4ndern und wiederherzustellen)<\/p>\n

\u2022\tBallgef\u00fchl (= die F\u00e4higkeit, feinmotorische Bewegungen mit dem Ball durchzuf\u00fchren)<\/p>\n

\u2022\tOrientierungsf\u00e4higkeit (= die F\u00e4higkeit, sich auf engem Raum zurechtzufinden = r\u00e4umliche Orientierungsf\u00e4higkeit bzw. Flugbahnen und Flugzeiten des Balles richtig einzusch\u00e4tzen = Timing)<\/p>\n

\u2022\tKoppelungsf\u00e4higkeit (= die F\u00e4higkeit zur fl\u00fcssigen Verbindung von Teilbewegungen, z.B. Dribbling und Torschuss)<\/p>\n

Und wieder: Durch Variationen und Kombinationen von \u00dcbungen k\u00f6nnen die koordinativen F\u00e4higkeiten verbessert werden. Ich pers\u00f6nlich verpacke schon beim Aufw\u00e4rmen sehr gerne koordinative Elemente, ohne dass es die Kids gro\u00dfartig merken. \u00dcberhaupt ist es empfehlenswert, die Trainingsgestaltung so anzulegen, dass zu Beginn eher die komplexeren \u00dcbungen durchgef\u00fchrt werden. Je l\u00e4nger das Training dauert, desto mehr leidet die Konzentration und das Umsetzen erfolgt nicht mehr so exakt wie es sein sollte, um sich weiterzuentwickeln. Achten Sie vor allem auf die Genauigkeit der Durchf\u00fchrung der \u00dcbungen. Es ist nicht wichtig, wie schnell die \u00dcbung gemacht wird, sondern wie exakt sie durchgef\u00fchrt wird. Das wird nat\u00fcrlich von Kind zu Kind verschieden sein, verlieren Sie aber nicht die Geduld. Notfalls bilden Sie verschiedene Gruppen, in denen sich etwa gleich stark entwickelte Kinder wiederfinden. So verhindern sie Unterforderung bei denjenigen, die etwas weiter sind und \u00dcberforderung bei denjenigen, die sich etwas schwerer tun. <\/p>\n

Was kann man alles variieren?<\/b><\/p>\n

\u2022\tVariation der Ausgangsstellung (sitz, Bauch- R\u00fcckenlage\u2026)<\/p>\n

\u2022\tVariation der \u00dcbungsausf\u00fchrung (Beidseitigkeit rechts+links, \u00dcbungen mit Tempo- und Rhythmuswechsel, Einbeinspr\u00fcnge, beidbeinige Spr\u00fcnge\u2026)<\/p>\n

\u2022\tVariation der Bewegungsdynamik (langsam, schnell)<\/p>\n

\u2022\tVariation der r\u00e4umlichen Struktur von Bewegungen (kleineres, gr\u00f6\u00dferes Feld)<\/p>\n

\u2022\tVariation der \u00e4u\u00dferen Bedingungen (unterschiedliche B\u00e4lle)<\/p>\n

\u2022\t\u00dcben ohne Zeitdruck, \u00dcben unter Zeitdruck, \u00dcben ohne Behinderung, \u00dcben mit Behinderung<\/p>\n

Wolfgang Weibl, abseits.at<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

In Teil 1 habe ich oft darauf hingewiesen, dass eine der obersten Maxime beim Kindertraining das variantenreiche Training ist. Die Vielseitigkeit im Training schafft die erforderlichen emotionalen H\u00f6hepunkte, die notwendig sind, um m\u00f6glichst viel zu lernen, sowohl im motorischen als auch im kognitiven und sozialen Bereich. Die Auswahl der \u00dcbungen…<\/p>\n","protected":false},"author":122,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_expiration-date-status":"","_expiration-date":0,"_expiration-date-type":"","_expiration-date-categories":[],"_expiration-date-options":[]},"categories":[9262],"tags":[310,628,822,611,613,380,821,396],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/397"}],"collection":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/users\/122"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=397"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/397\/revisions"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=397"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=397"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=397"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}