{"id":41867,"date":"2016-01-25T11:14:46","date_gmt":"2016-01-25T10:14:46","guid":{"rendered":"http:\/\/www.abseits.at\/?p=41867"},"modified":"2016-01-25T11:14:46","modified_gmt":"2016-01-25T10:14:46","slug":"ueber-umwege-nach-oben-die-zukunft-von-tschechiens-tabellenletztem-banik-ostrava","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-international\/weitere-lander\/ueber-umwege-nach-oben-die-zukunft-von-tschechiens-tabellenletztem-banik-ostrava\/","title":{"rendered":"\u00dcber Umwege nach oben? Die Zukunft von Tschechiens Tabellenletztem Ban\u00edk Ostrava"},"content":{"rendered":"\n\n
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\"Tschechien<\/a>Vier magere P\u00fcnktchen aus 16 Spielen, ein Torverh\u00e4ltnis von -23 und zw\u00f6lf Punkte Abstand auf das rettende Ufer. Die Hinrundenbilanz des tschechischen Traditionsklubs Ban\u00edk Ostrava liest sich nicht nur verheerend \u2013 sie ist es auch. Kein Team in der Synot Liga erzielte weniger Treffer und keines musste den Ball \u00f6fter aus dem eigenen Netz fischen als Ban\u00edk. Der Gang in die zweite Liga ist so gut wie sicher. Doch gerade jetzt keimt Hoffnung bei den Wei\u00df-Blauen auf.<\/em><\/p>\n

Der Absturz ins Bodenlose<\/strong><\/h2>\n

Nach einer starken Hinrunde in der Saison 2014\/15, die man auf dem f\u00fcnften Tabellenplatz abschloss, war Ban\u00edk nicht in der Lage seine Leistungstr\u00e4ger zu halten. Der U21-Nationalspieler Jan Bar\u00e1nek, der eine feste Gr\u00f6\u00dfe in der Innenverteidigung darstellte, ging zum sp\u00e4teren Meister aus Pilsen und der slowakischen Nationalspieler J\u00e1n Gregu\u0161 wechselte zum damaligen Meisterschaftsaspiranten FK Jablonec. In der R\u00fcckrunde erspielte sich die Mannschaft lediglich elf weitere Punkte und rutschte in der Tabelle bis auf Rang 13 ab. Es zeichnete sich bereits eine erschreckende Tendenz ab, die in der Hinrunde 2015\/16 fortgesetzt werden sollte. Zudem verlor Ban\u00edk im September seinen Kapit\u00e4n Michal Frydrych an Slavia Prag. Nach der unglaublich schwachen Hinrunde mit vier Punkten aus 16 Spielen zogen es zudem die drei besten Spieler im Kader vor, das sinkende Schiff schnellstm\u00f6glich zu verlassen. Der ehemalige U-21 Nationaltorh\u00fcter Ji\u0159\u00ed Pavlenka wechselte zu Slavia Prag, der kroatische Mittelfeldallrounder Davor Kukec zum FK Teplice und der ghanaische St\u00fcrmer Francis Narh verlie\u00df Ban\u00edk in Richtung Levski Sofia.<\/p>\n

Fehlende Unterst\u00fctzung<\/strong><\/h2>\n

Ein weiterer Negativaspekt der Hinrunde ist die mangelnde Unterst\u00fctzung der Fans. Grund daf\u00fcr ist ein an sich fortschrittliches Unterfangen, das den Verein eigentlich voranbringen sollte \u2013 der Umzug ins neue Stadion in V\u00edtkovice. Hier zeigt sich die mangelnde Kommunikation der Vereinsf\u00fchrung mit dem Umfeld. Zwei Faktoren wurden bei der Planung des neuen Stadions und dem damit verbundenen Umzug des FC Ban\u00edk Ostrava nicht ber\u00fccksichtigt.<\/p>\n

Erstens handelte es sich nicht um einen Stadionneubau. Das neue St\u00e4dtische Stadion Ostrava-V\u00edtkovice ersetzte einen maroden Bau, in dem der kleine Lokalrivale und Drittligist MFK V\u00edtkovice spielte. Auch in dieser Saison tr\u00e4gt dieses Team im schicken, neuen Stadion seine Heimspiele aus. Der Umzug des FC Ban\u00edk ins Stadion des MFK V\u00edtkovice stie\u00df daher weder bei den eigenen Anh\u00e4ngern, noch bei deren Rivalen auf Anklang.<\/p>\n

Zweitens wurde von den Verantwortlichen des FC Ban\u00edk ein historischer Faktor au\u00dfer Acht gelassen. Sie verga\u00dfen nicht nur, dass die Fans ihr altes, kultiges Stadion na Bazalech liebgewonnen hatten, sie missachteten zudem, dass sich dieses im schlesischen Teil von Ostrava befindet.<\/p>\n

Hierzu ein kleiner Exkurs:Das Fl\u00fcsschen Ostravice teilt die Stadt in zwei H\u00e4lften. Der westliche Teil davon befindet sich in M\u00e4hren, der \u00f6stliche in Schlesien. Im Letztgenannten befinden sich die Wurzeln des FC Ban\u00edk, der im Jahr 1922 als SK Slezsk\u00e1 Ostrava (zu deutsch: SK Schlesisch Ostrau) gegr\u00fcndet wurde.<\/p>\n

Da das schlesische Erbe des Vereins f\u00fcr die Fans (v.a. f\u00fcr die Ultras) von gro\u00dfer Bedeutung ist, entsagten diese den Heimspielen ihren Besuch. Somit liegt Ban\u00edk auf der Zuschauertabelle lediglich auf Rang neun mit im Schnitt 4.244 Zuschauer pro Spiel \u2013 f\u00fcr einen derartigen Traditionsverein zu wenig.<\/p>\n

Der neue Eigent\u00fcmer<\/strong><\/h2>\n

Und gerade jetzt, als der Verein an seinem absoluten Tiefpunkt angekommen ist, keimt Hoffnung auf. Der in der tschechischen \u00d6ffentlichkeit kaum bekannte Milliard\u00e4r V\u00e1clav Brabec \u00fcbernahm den Verein in der Winterpause von seinem unbeliebten Vorg\u00e4nger Petr \u0160afar\u010d\u00edk. Der \u00f6ffentlichkeitsscheue Unternehmer verh\u00e4ngte bereits einen Transferstop, was Abg\u00e4nge betrifft und zahlte ausstehende Geh\u00e4lter an seine Spieler aus. Zudem gelang es Brabec f\u00fcr die R\u00fcckrunde einige Leihspieler zu gewinnen. Der Bekannteste unter ihnen d\u00fcrfte der talentierte 22-j\u00e4hrige Mittelfeldspieler Robert Hrub\u00fd von Slavia Prag sein, der bei der Flut an Neuzug\u00e4ngen beim neureichen Hauptstadtklub seine Einsatzchancen in Gefahr sah. Brabec selbst beantwortete die Frage, weshalb er in einer derart aussichtslosen Lage als neuer Investor einsteige, wie folgt:<\/p>\n

\u201eIch mache das, weil ich solche Herausforderungen mag. Hier gibt\u2019s es etwas anzupacken \u2013 etwas aufzubauen. Das ist genau das was mir Spa\u00df macht. Und das ist Ban\u00edk, ein gro\u00dfer Klub, zu dem ich als schlesischer Lokalpatriot einen besonderen Bezug habe.\u201c<\/em><\/p>\n

Bleibt abzuwarten, ob es unter der Leitung von V\u00e1clav Brabec gelingt den aussichtslosen Klassenerhalt doch noch zu erreichen. Sollte dies nicht der Fall sein, steht dem FC Ban\u00edk Ostrava dennoch ein verhei\u00dfungsvoller Neuanfang bevor. So sieht es zumindest die Vereinslegende Martin Luke\u0161: \u201e<\/em>Ob es klappt Ban\u00edk auf den rechten Weg zu f\u00fchren, wird sich zeigen. Es ist auf jeden Fall Brabec‘ Ziel. Er m\u00f6chte den Klub sicher nicht aussaugen. Es g\u00e4be hier ja nicht einmal mehr etwas zu holen. Jemand, der diesen Klub in einem solch desolaten Zustand kauft, kann nur Gutes im Sinn haben. Ich jedenfalls bin optimistisch.\u201c<\/em><\/p>\n

Max Teubner, abseits.at<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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