{"id":42695,"date":"2016-03-11T10:29:13","date_gmt":"2016-03-11T09:29:13","guid":{"rendered":"http:\/\/www.abseits.at\/?p=42695"},"modified":"2016-03-11T10:29:13","modified_gmt":"2016-03-11T09:29:13","slug":"unter-der-lupe-chelseas-defensivprobleme-gegen-paris-saint-germain","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-international\/champions-league\/unter-der-lupe-chelseas-defensivprobleme-gegen-paris-saint-germain\/","title":{"rendered":"Unter der Lupe: Chelseas Defensivprobleme gegen Paris Saint-Germain"},"content":{"rendered":"\n\n
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\"Taktikboard<\/a>Der FC Chelsea, der eigentlich f\u00fcr \u201eparking the bus\u201c im Mainstream und eine hohe Kompaktheit im Pressing bei Taktik-Nerds bekannt ist, hat in dieser Saison einige Probleme in der Defensive. Auf diese wollen wir in dieser Analyse n\u00e4her eingehen.<\/em><\/p>\n

Sechserkette und Unterzahl im Zentrum<\/strong><\/h2>\n

Um die Viererkette so eng wie m\u00f6glich beieinander zu halten verfolgen die Fl\u00fcgelspieler Chelseas ihre Gegenspieler mannorientiert. Durch das prinzipiell gute Positionsspiel der Pariser, die stets mit den sehr hoch agierenden Au\u00dfenverteidigern auch ballfern Breite gaben, wurden gleich 6 Spieler in einer Linie gebunden. So entstanden aus dem 4-4-1 oft 6-2-1-1 Staffelungen gegen die im Aufbau in einem 2-5-3 agierenden G\u00e4ste. Vor allem im Zentrum war man somit in Unterzahl, obwohl diese durch relativ weites mannorientiertes Verfolgen von den Verteidigern balanciert werden konnte. Durch die Unterzahl bekam man kaum Druck auf den Gegner, die Pariser spielten den Ball meistens im richtigen Moment weiter. Man provozierte das Rausr\u00fccken der Londoner, um dann im letzten Moment weiter zu spielen. Das passsichere Mittelfeld rund um Rabiot, Motta und den stets weit einr\u00fcckenden Di Maria spielte sich mit den \u00fcberforderten Fabregas, Willian und Mikel.<\/p>\n

\"Screenshot<\/a><\/p>\n

Gute Verbindungen der PSG Spieler zueinander, Pedro und Hazard (nicht im Bild) verfolgen mannorientiert, die Halbr\u00e4ume sind offen.<\/em><\/p>\n

Durch eine raumorientiertere Interpretation der Defensive lassen sich solche Bindungen leichter verhindern. Die Staffelungen sind nicht so flach und k\u00f6nnen nicht so leicht \u00fcberspielt werden. Denn mit einem Pass ist fast die gesamte Chelsea Mannschaft ausman\u00f6vriert, bei dicht gestaffelten, kompakten Reihen voreinander ist dies nicht so einfach m\u00f6glich.<\/p>\n

Woran liegt das also, dass Chelsea so verteidigt, es ist doch scheinbar offensichtlich, dass dies nicht funktioniert, oder? Nun, auch unter Mourinho gab es (u.a. auch beim Spiel gegen PSG in der CL letztes Jahr) immer wieder Sechserketten-Staffelungen, dies ist also nichts Neues, hat jedoch schon damals nur bedingt funktioniert. Vermutlich ist Hiddink, der ja selbst mit Mannorientierungen arbeitet, gar nicht darauf aus, diese Ausrichtung zu \u00e4ndern. Er ist ja unter anderem auch nur als Schadensbegrenzer engagiert worden, vielleicht ist es sein Ziel einfach mit so wenig stilistischen \u00c4nderungen wie m\u00f6glich, so viele Punkte wie m\u00f6glich zu ergattern, damit die Saison nicht komplett verloren geht. Denn \u00c4nderungen im Spielstil w\u00fcrden Arbeit und Zeit bedeuten, die Hiddink ja nicht hat.<\/p>\n

Abstimmung <\/strong><\/h2>\n

Dass in der Defensive viel kommuniziert werden muss ist weit bekannt. Die Basis-Kommunikation bezieht sich vor allem auf Hinweise \u00fcber Gegenspieler au\u00dferhalb des Sichtfeldes und Rausr\u00fccken aus der Formation. Vor allem bei Letzterem ist die Abstimmung sehr wichtig, denn das Rausr\u00fccken sollte immer passend abgesichert werden. Diese Mechanismen m\u00fcssen jedoch vor allem im Training einge\u00fcbt werden. Wer r\u00fcckt auf wen wann heraus? Dies muss nicht nur klar sein, sondern fast zum Instinkt geh\u00f6ren. Bei Chelsea greifen diese Mechanismen in diesem Jahr nicht ganz, was immer wieder zu einigen Problemen f\u00fchrt. Das erste Gegentor ist das beste Beispiel f\u00fcr diese fehlende Abstimmung: Fabregas‘ Attackieren auf Motta erfolgt zu sp\u00e4t, di Maria hat im Halbraum unendlich viel Platz. Ivanovic und Kenedy r\u00fccken gleichzeitg auf, Cahil l\u00e4sst sich von Ibrahimovic nach hinten ziehen und hebt das Abseits auf.<\/p>\n

\"Screenshot<\/a><\/p>\n

F\u00fcr derartig raumbewusste Spieler, wie sie PSG hat, ist dies nat\u00fcrlich ein Leckerbissen. Dies war nicht die einzige, jedoch die markanteste Szene, in der solche Abstimmungsprobleme vorkamen. Solche Probleme liegen zwar auch an den Spielertypen und wie diese zusammenpassen, jedoch ebenfalls sehr am Training. Auch hier scheint nicht genug oder unpassend gearbeitet worden zu sein.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Zwar konnte man mit etwas mehr Intensit\u00e4t nach dem Gegentor die Probleme etwas kaschieren, prinzipiell ist Chelsea jedoch bei weitem nicht mehr das Defensivbollwerk vergangener Tage. Vielleicht ist Mourinho auch zu fr\u00fch gegangen worden. Dies ist nur Spekulation, aber dieses Szenario eines Kollegen k\u00f6nnte durchaus zutreffen: Mourinho habe etwas sp\u00e4ter und weniger oft trainieren lassen, um m\u00f6gliche Verletzungen zu verhindern, da vor allem in der Offensive die Kaderdichte zu w\u00fcnschen \u00fcbrig l\u00e4sst. Bei einem dichten Spielplan wie man ihn in England als europ\u00e4isch spielende Mannschaft zus\u00e4tzlich hat, ist es schwer den Spielstil richtig auszuarbeiten. Unter der Saison ist dies dann nur begrenzt m\u00f6glich und dauert lange, weshalb aber die Formkurve gegen Ende unter Mourinho vielleicht auch nach oben zeigte. Man hatte sich \u00fcber den Sommer schlicht und einfach nicht weiterentwickelt, und Stagnation bedeutet selbst in der taktisch schw\u00e4cheren Premier League, und auf europ\u00e4ischem Boden sowieso, einen R\u00fcckschritt.<\/p>\n

David Goigitzer, abseits.at<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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