{"id":43441,"date":"2016-04-24T08:00:05","date_gmt":"2016-04-24T06:00:05","guid":{"rendered":"http:\/\/www.abseits.at\/?p=43441"},"modified":"2016-04-23T17:10:01","modified_gmt":"2016-04-23T15:10:01","slug":"sturms-blutjunges-trio-der-schwarz-weisse-trumpf-im-kampf-um-europa","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-in-osterreich\/bundesliga\/sturms-blutjunges-trio-der-schwarz-weisse-trumpf-im-kampf-um-europa\/","title":{"rendered":"Sturms blutjunges Offensivtrio: Der schwarz-wei\u00dfe Trumpf im Kampf um Europa?"},"content":{"rendered":"\n\n
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\"Donis<\/a>Heute trifft der SK Sturm ausw\u00e4rts im Ernst Happel Stadion auf den SK Rapid. Im Kampf und die Europacuppl\u00e4tze haben die Grazer nach der j\u00fcngsten Serie mit drei Siegen in Folge wieder realistische Chancen. Einen wichtigen Anteil an diesem Formanstieg hat das Trio im offensiven Mittelfeld. Mit diesem setzen wir uns in diesem Artikel auseinander.<\/em><\/p>\n

Der Kader von Sturm Graz ist gerade im offensiven Mittelfeld an und f\u00fcr sich sehr gut best\u00fcckt. Trainer Franco Foda hatte im wahrsten Sinne die Qual der Wahl und es wirkte so, dass er die optimale Besetzung bis weit in die Fr\u00fchjahrssaison noch nicht gefunden hatte. F\u00fcr die entscheidende Saisonphase kristallisiert sich jedoch ein \u00fcberaus passendes und blutjunges Trio heraus, dessen Rolle wir analysieren wollen.<\/p>\n

Sascha Horvath: Der Spielmacher<\/strong><\/h2>\n

Dass Sascha Horvath \u00fcber gro\u00dfes Potenzial verf\u00fcgen w\u00fcrde, konnte man bereits w\u00e4hrend seiner Zeit bei der Wiener Austria<\/a> erkennen. Den Durchbruch im Erwachsenenfu\u00dfball konnte er dort jedoch nicht schaffen. Nach seinem Wechsel zu Sturm im Sommer fasste er kontinuierlich Fu\u00df und war am Ende des Herbstes bereits ein fixer Bestandteil bei den Grazern<\/a>. Es haperte aber etwas an der idealen Einbindung. Diese scheint nun gefunden.<\/p>\n

Zu Beginn des Fr\u00fchjahrs wurde er von Foda am linken Fl\u00fcgel eingesetzt. Dort hatte er zwar durchaus viele Ballaktionen, es fehlten aber die entscheidenden Durchbr\u00fcche in gef\u00e4hrliche Zonen. Horvath ist auf der einen Seite kein Spieler, der bis zur Grundlinie durchmarschiert und dann flankt. Andererseits hat er zwar die F\u00e4higkeiten daf\u00fcr, mit Tempo in die Mitte zu ziehen und dort Kombinationen einzugehen, allerdings fehlten daf\u00fcr die n\u00f6tigen Strukturen.<\/p>\n

In den letzten drei Spielen agierte Horvath im zentralen offensiven Mittelfeld, wo er aufgrund seiner Anlagen auch am besten zur Geltung kommt. Mit seiner Technik und Wendigkeit kann er dort f\u00fcr hohe Dynamik sorgen, die R\u00e4ume \u00f6ffnet. Sein Tor im Spiel gegen Altach war ein gutes Beispiel daf\u00fcr. Mit einem kurzen Schritt zur Seite behauptete er den Ball, danach spielte er sofort in die Tiefe, sprintete hinter die Abwehr und schloss gezielt ab.<\/p>\n

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Sieht man sich die Radargrafik von Horvath an und vergleicht sie mit den untenstehenden seiner beiden Kollegen, erkennt man ebenfalls, wo sein Schwerpunkt bzw. seine Hauptaufgabe liegt. Wie 2,3 Torschussbeteiligungen pro 90 Minuten andeuten, ist das eindeutig nicht in der Gefahrenzone. Horvath ist vielmehr der Einf\u00e4dler, spielt viele kurze P\u00e4sse, h\u00e4lt die Ballbesitzzeiten kurz und hat unter den offensiven Mittelfeldspielern der Liga eine Top-Passquote. Dass er mit 3,2 Balleroberungen pro 90 Minuten \u2013 die Majorit\u00e4t durch Tackles \u2013 innerhalb des Trios ebenfalls den Topwert h\u00e4lt zeigt, dass vor allem das landl\u00e4ufig gerne angef\u00fchrte Argument der fehlenden Physis nicht haltbar ist.<\/p>\n

Andreas Gruber: Wenn\u2018s gef\u00e4hrlich wird<\/strong><\/h2>\n

Die zweite St\u00fctzte des schwarz-wei\u00dfen Offensivtrios ist ebenso wie Horvath aktueller \u00d6FB-Nachwuchsteamspieler. Schon im letzten Fr\u00fchjahr war Andreas Gruber Stammspieler bei den Steirern und sorgte mit der einen oder anderen Toraktion f\u00fcr Aufsehen. Da der Vertrag des 20-J\u00e4hrigen n\u00e4chstes Jahr endet, darf man sich schon jetzt auf das eine oder andere Transferger\u00fccht einstellen. Er ist n\u00e4mlich ein \u00e4u\u00dferst interessanter, wenngleich auch unscheinbarer Spielertyp.<\/p>\n

Gruber ist kein \u00fcberaus explosiver und dynamischer Akteur, obwohl seine physischen Anlagen genau das implizieren w\u00fcrden. Er zeigt keine spektakul\u00e4ren Einzelaktionen, sondern fokussiert sich auf einfache P\u00e4sse und Bewegungen. Je n\u00e4her es zum gegnerischen Tor geht, umso gef\u00e4hrlicher wird er dadurch. Er ist kein Spieler, der f\u00fcr seine Kollegen gro\u00dfe R\u00e4ume aufzieht, sondern jemand, der wie Thomas M\u00fcller, bereits kleine L\u00fccken in der gegnerischen Defensive erkennt und attackiert. So ist er am Ende eines Angriffs meistens irgendwie beteiligt, obwohl er in der Entstehungsphase eigentlich kaum in Erscheinung trat.<\/p>\n

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Diese Eigenschaften in Grubers Spiel spiegeln sich in seinen statistischen Daten wider. Mit nur 25 P\u00e4ssen pro 90 Minuten und einer Erfolgsquote von lediglich 64% geh\u00f6rt er jeweils zu den Spielern mit niedrigsten Werten der Liga. Auch hinsichtlich der Dribblings und Balleroberungen ist er am unteren Ende zu finden. Bei den z\u00e4hlbaren Offensivaktionen explodieren seine Daten hingegen.<\/p>\n

So liefert er mit seinen L\u00e4ufen hinter die Abwehr durchschnittlich in jedem Spiel einen Scorerpunkt und ist an au\u00dferordentlich vielen Torsch\u00fcssen direkt und indirekt beteiligt. Im Schnitt ist jeder 10,7te Pass von Gruber eine Torschussvorlage \u2013 unter allen Spielern mit mindestens 20% der m\u00f6glichen Einsatzzeit der niedrigste Wert.<\/p>\n

Donis Avdijaj: Das Um und Auf<\/strong><\/h2>\n

Das Um und Auf des Offensivspiels der Blackies und der Spieler, der medial die meiste Aufmerksamkeit bekommt, ist ausgerechnet der j\u00fcngste Akteur des Offensivtrios: Donis Avdijaj. Der 19-j\u00e4hrige Deutsche, der bis zum Saisonende noch von Schalke 04 ausgeliehen ist, vereint an \u00f6sterreichischen Verh\u00e4ltnissen gemessen eine sehr hohe individuelle Qualit\u00e4t und ein taktisch \u00fcberaus reifes Bewegungs- und Stellungsspiel. Das bewies er gleich nach seiner Ankunft im letzten Winter. Und das bewies er am Beginn dieser Saison<\/a>. Dass der Gro\u00dfteil von Sturms Formkrise in den Zeitraum fiel, in dem Avdijaj verletzungsbedingt fehlte, ist keine \u00dcberraschung.<\/p>\n

Avdijaj vereint in gewissem Sinne die erw\u00e4hnten F\u00e4higkeiten von Horvath und Gruber. Seine Freilaufbewegungen bringen zum einen ihn in eine gute Position und geben seinen Mitspielern andererseits R\u00e4ume. Obwohl er mit 1,72m ebenfalls kein gro\u00dfer Spieler ist, ist er dennoch \u00fcberaus athletisch und standfester als Horvath. Er variiert zwischen explosiven Antritten und einer ruhigen Ballverteilung. Ein scheinbares Problem seiner R\u00fcckkehr war jedoch die Frage seiner Eingliederung, da Horvath wie erw\u00e4hnt in erster Linie auf der Zehnerposition zur Geltung kommt.<\/p>\n

Foda beorderte den Deutschen daher f\u00fcr die letzten Spiele vom Zentrum auf den Fl\u00fcgel. Gemeinsam mit Horvaths Interpretation von der Zehnerrolle \u2013 mehr Spielmacher als h\u00e4ngende Spitze \u2013 sorgte das f\u00fcr eine komplett andere Struktur als zuvor. Im Vergleich zu beispielsweise Thorsten Schick, der die l\u00e4ngste Zeit auf dieser Position gesetzt war, ist Avdijaj n\u00e4mlich kein so eindimensionaler Spieler, der stur die Linie auf und ab rennt. Mit seiner Variabilit\u00e4t gibt es nun auf der Seite eine weitere Quelle f\u00fcr \u00dcberraschungsmomente.<\/p>\n

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Die Radargrafik Avdijajs zeigt nun ebenfalls, dass er im Ligavergleich zu den absolut besten offensiven Mittelfeldspielern z\u00e4hlt und in vielen Kategorien zwischen seinen beiden Mitspielern liegt. In anderen hingegen \u00fcbertrifft er sie sogar \u2013 gerade bei den Torschussbeteiligungen und erfolgreichen Dribblings sehr deutlich. So ist ligaweit \u00fcberhaupt nur Bullen-St\u00fcrmerstar Jonatan Soriano an mehr Sch\u00fcssen beteiligt. Bei den Dribblings ist Avdijaj \u2013 wie k\u00fcrzlich andernorts ausgef\u00fchrt<\/a> \u2013 hingegen sogar das Nonplusultra. Dass er n\u00e4chstes Jahr noch immer in \u00d6sterreich spielen wird, scheint also auch aufgrund seiner Daten unrealistisch. Zuvor soll er jedoch noch bei der Erf\u00fcllung des schwarz-wei\u00dfen Saisonziels helfen und die Europacupteilnahme im Saisonfinish fixieren.<\/p>\n

Alexander Semeliker, abseits.at<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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