{"id":437,"date":"2011-09-18T09:45:00","date_gmt":"2011-09-18T07:45:00","guid":{"rendered":"http:\/\/www.abseits.at\/?p=437"},"modified":"2011-10-30T13:50:11","modified_gmt":"2011-10-30T11:50:11","slug":"die-ersten-funfzehn-minuten-beim-kharkiv-spiel-kritik-an-der-causa-uwe","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/in-depth\/fankurve\/die-ersten-funfzehn-minuten-beim-kharkiv-spiel-kritik-an-der-causa-uwe\/","title":{"rendered":"Die ersten f\u00fcnfzehn Minuten beim Kharkiv-Spiel: Kritik an der "Causa Uwe""},"content":{"rendered":"

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Beim Europa League Spiel der Wiener Austria gegen Metalist Kharkiv verzichtete man vonseiten der Fanklubs w\u00e4hrend der ersten Viertelstunde auf die Unterst\u00fctzung der Mannschaft. Grund war das unerwartete Ableben eines Vertrauten der aktiven Szene. Angek\u00fcndigt wurde das Ganze durch einen im Internet publizierten Flyer. Auch im Austrian Soccer Board wurde diese Thematik kontroversiell diskutiert.<\/i><\/p>\n

In der violetten Internetgemeinde stieg nach bekannt werden der Ma\u00dfnahme das Interesse am Verstorbenen, der laut szenekundigen Usern (soweit man diesen Vertrauen schenkt) eine Legende gewesen sein soll. Wie genau man sich bei Unsterblich Wien den Legendenstatus erarbeitet wurde zwar nicht n\u00e4her erl\u00e4utert, allerdings l\u00e4sst die Heftigkeit der Trauerma\u00dfnahmen (Viertelstunde schweigen, keine Fanklubbanner) sowie die Ausrichtung der \u201eKrawallerie\u201c einiges erahnen.
\nSoweit also zu den Vorraussetzungen, auf die n\u00e4heren Umst\u00e4nde wird hier nicht eingegangen, wird der Grundsatz \u201ede mortuis nil nisi bene\u201c respektiert.<\/p>\n

Was am Donnerstag also folgte, war eins der groteskesten Szenarien der letzten Jahre am Verteilerkreis. War beim letzten Supportverzicht noch die Vereinspolitik \u201eschuld\u201c, so wurde hier ein Fu\u00dfballspiel erneut von einer Minderheit missbraucht, um sich selbst wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Niemand spricht den Freunden und Bekannten das Recht ab, um einen verstorbenen Freund zu trauern. Aber ein Fu\u00dfballstadion ist ein Ort des Lebens an dem, bei allem Respekt, Trauerkr\u00e4nze deplatziert wirken. Viel schlimmer jedoch war, dass Ank\u00fcndigungen, wonach es jedem selbst \u00fcberlassen sei, wie er sich verhalte, nicht stimmten. Auch wenn es bei verbalen Scharm\u00fctzeln blieb, so ist die Tatsache, dass eine f\u00fcnf bis sechs Mann starke Truppe durch die Reihen wandert, einfach nur widerlich und aufs Sch\u00e4rfste zu verurteilen.
\nFest zu halten bleibt die Tatsache, dass die gew\u00e4hlte Vorgangsweise von der Mehrheit der Fans abgelehnt wurde, wie am lautstarken Support w\u00e4hrend der ersten Viertelstunde abgelesen werden kann.<\/p>\n

Wie es bei Trib\u00fcnenvorf\u00e4llen \u00fcblich ist, muss man sich auf Zeugenaussagen verlassen, sofern man nicht selbst Zeuge des Geschehens war. Allerdings sind folgende Behauptungen und Schilderungen aus der Kenntnis der aktuellen Lage auf der Osttrib\u00fcne durchaus glaubhaft und plausibel.
\nWenn auch nur ein Bruchteil der kolportierten Meldungen stimmt, ist die Politik gegen\u00fcber den Fans nicht nur zu hinterfragen, m\u00fcssen sich die Verantwortlichen aber viel mehr fragen, ob sie der Aufgabe noch gewachsen sind. <\/p>\n

Angeblich sollen Teile der Trauergemeinde (immerhin gilt die Anwesenheit von Vertretern aus der Gr\u00fcn-Wei\u00dfen Hooliganszene als gesichert) \u00fcber das Pub (und somit auch ohne ID) gratis Zutritt erhalten haben.<\/p>\n

Es ist nicht mehr l\u00e4nger tolerierbar, dass der Verein diese Szene im \u201ebesten\u201c Fall ignoriert, im schlimmsten Fall sogar unterst\u00fctzt. Und es ist nicht l\u00e4nger tragbar, dass der gemeine Fan schikaniert wird, damit man vor den Medien der UEFA oder vor dem j\u00fcngsten Gericht behaupten kann, dass man alles tut, um Unruhestifter fernzuhalten. Au\u00dferdem w\u00e4re es endlich wieder an der Zeit, dass sich der Verein \u00f6ffentlich dieser Thematik stellt. Bedauerlicherweise haben sich Aussagen nach dem Abbruchderby, wonach bei Violett alles Eitel Wonne w\u00e4re viel schneller als bef\u00fcrchtet als Nonsens herausgestellt.<\/p>\n

N\u00f6tige Konsequenzen<\/b><\/p>\n

Die Austria muss, und es steht zu vermuten, dass diese Erkenntnis den Verantwortlichen noch nicht bewusst ist, sich aus eigenem Interesse von den Betroffenen distanzieren. Die Mannschaft kann noch so sympathisch und dynamisch wirken, und somit f\u00fcr Sponsoren interessant, solange rechtsextreme oder gewaltverherrlichende Umtriebe ihr Unheil treiben, werden es sich potentielle Geldgeber in Zukunft dreimal \u00fcberlegen, ob das Geld nicht woanders besser aufgehoben w\u00e4re. Und zu guter letzt hat die Austria als Verein verdammt noch einmal die moralische Pflicht, aus dem Selbstverst\u00e4ndnis und der Geschichte des Vereins heraus, alles zu unternehmen, um den FAK wieder als weltoffenen Teil der Bundeshauptstadt zu etablieren. <\/p>\n

Patrick Redl, abseits.at<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Beim Europa League Spiel der Wiener Austria gegen Metalist Kharkiv verzichtete man vonseiten der Fanklubs w\u00e4hrend der ersten Viertelstunde auf die Unterst\u00fctzung der Mannschaft. Grund war das unerwartete Ableben eines Vertrauten der aktiven Szene. Angek\u00fcndigt wurde das Ganze durch einen im Internet publizierten Flyer. Auch im Austrian Soccer Board wurde…<\/p>\n","protected":false},"author":4,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_expiration-date-status":"","_expiration-date":0,"_expiration-date-type":"","_expiration-date-categories":[],"_expiration-date-options":[]},"categories":[9261],"tags":[667,668,55,518,669,665,666],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/437"}],"collection":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/users\/4"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=437"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/437\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":2198,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/437\/revisions\/2198"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=437"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=437"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/abseits.at\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=437"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}