{"id":44629,"date":"2016-06-17T11:10:38","date_gmt":"2016-06-17T09:10:38","guid":{"rendered":"http:\/\/www.abseits.at\/?p=44629"},"modified":"2016-06-17T11:28:39","modified_gmt":"2016-06-17T09:28:39","slug":"der-regnerische-siebente-em-tag-von-schlechten-trainern-boellern-chacharidi-und-zozulyaya","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-international\/euro-2016\/der-regnerische-siebente-em-tag-von-schlechten-trainern-boellern-chacharidi-und-zozulyaya\/","title":{"rendered":"Der regnerische siebente EM-Tag: Von schlechten Trainern, B\u00f6llern, Chacharidi und Zozulyaya"},"content":{"rendered":"\n\n
\n\"\"\/\n<\/div>\n\n

\"Rainer<\/a>Der siebente EM-Tag. Auf den torreichsten und dabei gar nicht so torreichen EM-Tag mit sieben Treffern am Donnerstag folgte wieder ein z\u00e4her Tag mit mageren f\u00fcnf Toren in \u00a0drei Partien. In Gespr\u00e4chen mit Freunden wird uns versichert, dass man diesem schwachen Turnier schon jetzt nur mehr wenig abgewinnen kann.<\/em><\/p>\n

Vorher schockt uns aber einmal mehr, wie hoch die Rate der vercoachten Spiele bei diesem Turnier ist. Englands Roy Hodgson lieferte gegen Wales gleich wieder ein gutes Beispiel. Stur hielt der Trainerdinosaurier an seinem 4-3-3 fest, lie\u00df Jamie Vardy wie schon gegen Russland von Beginn an auf der Bank. Dieser wiederum ben\u00f6tigte gerademal elf Minuten f\u00fcr den englischen Ausgleich, nachdem Hodgson zur Pause seinen Fehler doch noch korrigierte.<\/p>\n

Keine ruhmreichen Trainerleistungen<\/h2>\n

In-Game-Coaching ist eine Sache, die bei dieser EURO nicht gerade weit verbreitet ist, aber noch schockierender sind die Wiederholungen von grundlegenden Fehlern, die sich bereits in der Vergangenheit nicht bew\u00e4hrten. Hodgson und Deschamps seien hier dezidiert genannt, aber auch Coleman stellte die Waliser in der zweiten Halbzeit nicht gut auf die Engl\u00e4nder ein. Gramgebeugt sehen wir dem entgegen was Marc Wilmots noch verbrechen wird. Und hoffentlich auch Fernando Santos.<\/p>\n

Leider noch kaum Konzepttrainer bei Nationalteams<\/h2>\n

Es ist ein wenig dem doch unterschiedlichen Job des Teamchefs geschuldet. Die richtig interessanten Typen, die Konzepttrainer, die den Fu\u00dfball revolutionieren und neue Ideen haben, geben sich (noch) nicht f\u00fcr das Nationalteam her, sind meistens auch noch zu jung daf\u00fcr. Der t\u00e4gliche Umgang mit der Mannschaft ist wichtiger, erlaubt es, Grunds\u00e4tze der eigenen Fu\u00dfballphilosophie umzusetzen. Beim \u201eTeam\u201c ist man eben nur kurz, muss von allem ein bisschen etwas einimpfen, tut sich schwerer ein fu\u00dfballerisches Alleinstellungsmerkmal zu kreieren oder gar den Stil einer ganzen Nation zu revolutionieren. Man kann sich sein Spielermaterial schlie\u00dflich nicht immer aussuchen.<\/p>\n

100 Prozent sind das Minimum<\/h2>\n

Auch die gestern von Stefan Karger beschriebene ungarische Herangehensweise an die EM<\/a> kann sich so manches Team auf die Stirn picken. Die Ukraine zum Beispiel, die sich wieder ein wenig dem sch\u00f6ngeistigen Kick hingeben wollte und somit einige Einsatzprozente hinter den Nordiren blieb. Logische Folge: Der Au\u00dfenseiter n\u00fctzte das qualitativ enger zusammenger\u00fcckte Teilnehmerfeld aus und besiegte den Favoriten bei sch\u00f6nem Inselwetter. Nicht das erste Mal, dass wir das heuer sehen. Hundert Prozent sind eben das Minimum.<\/p>\n

Taktisches S\u00e4belrasseln bei Deutschland gegen Polen<\/h2>\n

Vorfreude auf das Spiel der starken Deutschen. Noch dazu gegen Polen, gegen die man sich immer wieder abplagte. F\u00fcr uns Taktikfreunde eine h\u00fcbsche Angelegenheit, auch wenn ein \u00fcberf\u00e4lliger Treffer von Arek Milik das Ganze nat\u00fcrlich noch hitziger gemacht h\u00e4tte. \u201eSchneckerl\u201c Prohaska bem\u00fchte das Zitat \u201edie Taktik schl\u00e4gt die Technik<\/em>\u201c, nicht ohne zu erw\u00e4hnen, dass es sich nicht um sein eigenes handelte. Der Analytiker, selbst fr\u00fcher ein begnadeter Techniker, beklagt also den Vormarsch der Taktik zu Ungunsten der Technik\u2026<\/p>\n

Schneckerl jammert an der falschen Baustelle<\/h2>\n

\u2026ein bisschen oberfl\u00e4chlich. Der moderne Fu\u00dfball entwickelte sich in den letzten Jahren weg von der v\u00f6lligen Kontrolle \u00fcber den Gegner, hin zu Dynamik, der Bereitschaft zu Fehlern, um diese auch als Stilmittel nutzen zu k\u00f6nnen. Die Italiener zeigten etwa, wie man eine durchdachte Defensivtaktik zugunsten offensiver Dynamik n\u00fctzen kann. Es kommt immer darauf an, wie man seine Spielidee auf die M\u00f6glichkeiten adaptieren will und wie wir bereits erw\u00e4hnten, ist dies bisher nicht die Europameisterschaft der Trainer. Aber einzelne Fehler oder zumindest potentielle Fehler der einstigen Kollegen aufzuzeigen ist schwieriger und eckt mehr an, als einfach die grundlegende Entwicklung des Fu\u00dfballs degoutant zu betrachten. Stadthalle war gestern, das ist nun mal so.<\/p>\n

Chachacha-ridi und Zozulyaya Tour\u00e9?<\/h2>\n

Wirklich leicht haben\u2019s die ORF-Protagonisten bei diesem Turnier ohnehin nicht. Aber auch gestern machten sie sich\u2019s selbst nicht einfacher. Boris Kastner-Jirka d\u00fcrfte tags zuvor einen ordentlichen ukrainischen Tanzkater davongetragen haben, nachdem Evgen Khacheridi pl\u00f6tzlich immer \u201eChacharidi\u201c war. Dass Rainer Pariasek grundlegende Probleme mit ukrainischen Namen haben w\u00fcrde, war auch keine gro\u00dfe \u00dcberraschung. Gleich beim Erstversuch wurde aus Roman Zozulya \u201eZozulyaya\u201c, ohne merkliches Stirnrunzeln der anderen \u201eExperten\u201c, die diesen Spieler halt einfach nicht kennen, sich nie wirklich mit ihm auseinandersetzten.<\/p>\n

Stilbl\u00fcten und kompletter Konzentrationsverlust<\/h2>\n

Damit sind wir beim eigentlichen Grundproblem des ORF-Kommentars. Rainer Pariasek interessiert das alles nicht. Die Moderation wird so inkompetent wie m\u00f6glich aufgebaut und fu\u00dft lediglich auf ein paar unlustigen Schm\u00e4hs und tendenzi\u00f6ser Gangart, die von den Matchkommentatoren 1:1 \u00fcbernommen wird, was auch J\u00f6rg Heinrich von der TZ nur schwer \u00fcbersehen konnte<\/a>. Irgendwie geh\u00f6rt diese Inkompetenz ja fast schon dazu, niemand erwartet sich die pl\u00f6tzliche Eingebung, die Pariasek zum Fu\u00dfballversteher macht und es ist ja auch irgendwie sch\u00f6n, wenn man sich in den Matchpausen \u00fcber die Herren mit den Mikros wundern<\/em> darf. Aber wenigstens konzentriert k\u00f6nnten die Herren bleiben. Wenn wir Spielernamen falsch schreiben, ist das der Totschlagfehler schlechthin \u2013 sofort wird man als inkompetentes Portal abgekanzelt (deswegen machen wir\u2019s auch nicht J ). Noch etwas wilder w\u00e4re es dann eigentlich nur mehr, wenn man Bilder vom Testspiel zwischen Deutschland und Frankreich einspielt, bei denen man im Hintergrund die Bomben der Selbstmordattent\u00e4ter vor dem Stade Saint Denis h\u00f6rt und dies sinngem\u00e4\u00df mit \u201eein schwerer Abend f\u00fcr Frankreich,<\/em> im Hintergrund h\u00f6rt man ganz klar die B\u00f6ller<\/em>\u201c kommentiert. Auch das ist dem Moderator gestern \u201egelungen\u201c. Meistens kann man dr\u00fcber lachen, teilweise ist\u2019s aber nur mehr zum Heulen schlecht.<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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