{"id":44959,"date":"2016-06-25T20:01:40","date_gmt":"2016-06-25T18:01:40","guid":{"rendered":"http:\/\/www.abseits.at\/?p=44959"},"modified":"2016-06-25T20:01:40","modified_gmt":"2016-06-25T18:01:40","slug":"viertelfinaleinzug-im-elferschiessen-polen-besiegt-die-schweiz-gluecklich-aber-nicht-unverdient","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-international\/euro-2016\/viertelfinaleinzug-im-elferschiessen-polen-besiegt-die-schweiz-gluecklich-aber-nicht-unverdient\/","title":{"rendered":"Viertelfinaleinzug im Elferschie\u00dfen: Polen besiegt die Schweiz gl\u00fccklich, aber nicht unverdient"},"content":{"rendered":"\n\n
\n\"\"\/\n<\/div>\n\n

\"_Adam<\/a>Polen zieht nach einer furiosen ersten Halbzeit mit etwas Gl\u00fcck in die Runde der letzten Acht ein. Die Schweizer wachten sp\u00e4t auf, versuchten durch Offensivpr\u00e4senz und individuelle Qualit\u00e4t zum Erfolg zu kommen, verpassten es allerdings in der \u00fcberlegen gef\u00fchrten Verl\u00e4ngerung die Entscheidung herbeizuf\u00fchren.<\/em><\/p>\n

Prinzipielle Ausrichtungen <\/strong><\/h2>\n

Das polnische Aufbauspiel war klar strukturiert: Als tiefster Mittelfeldspieler der 4-4-1-1-Grundordnung agierte Krychowiak abkippend zwischen den beiden Innenverteidigern Glik und Pazdan, welche weit auff\u00e4cherten und den beiden aufr\u00fcckenden Au\u00dfenverteidigern Piszczek und Jedrzejczyk R\u00e4ume \u00f6ffnete. Blaszczykowski und Grosicki besetzten die offensiven Fl\u00fcgelpositionen. Insbesondere Letzterer suchte vermehrt \u00fcber die linke Au\u00dfenbahn durchzubrechen, w\u00e4hrend Blaszczykowski h\u00e4ufig diagonal in den Strafraum driftete. Milik agierte leicht versetzt hinter Lewandowski. Gerade zu Beginn der Partie \u00fcberraschte das Team Adam Nawlaka die Schweizer mit druckvollem Offensivspiel. \u00a0Lewandowski und Milik lie\u00dfen sich h\u00e4ufig fallen, \u00f6ffneten dadurch R\u00e4ume f\u00fcr nachsto\u00dfende Mitspieler, verteilten die B\u00e4lle auf die Au\u00dfen bzw. nachr\u00fcckende Mittelfeldspieler oder \u00fcberluden die Fl\u00fcgel.<\/p>\n

Die Polen schoben als Team weit nach vorne und \u00fcberzeugten gerade zu Beginn durch ihre dynamische Spielweise und \u00a0kluge vertikale Offensivstaffelungen sowie vorteilhafte Dreiecksbildungen, welche ihnen ein direktes Passpiel \u00fcber mehrere Stationen erm\u00f6glichte. Au\u00dferdem gelangten sie dadurch immer wieder in aussichtsreiche Gegenpressingsituationen und konnten verlorene B\u00e4lle bereits sehr fr\u00fch in der gegnerischen H\u00e4lfte zur\u00fcckerobern. Auch in der Wahl der Pressingh\u00f6he variierten sie je nach Spielsituation. Phasenweise griffen Milik und Lewandowski die erste Aufbaureihe der Schweizer fr\u00fch an, w\u00e4hrend sich die Au\u00dfenst\u00fcrmer an den Au\u00dfenverteidigern orientieren. Mitte der zweiten H\u00e4lfte stellten die Polen auf ein Mittelfeldpressing um, versperrten das Zentrum und leiteten den Schweizer Spielaufbau auf die Au\u00dfen.<\/p>\n

Die Schweizer agierten im gewohnten 4-2-3-1-System mit Xhaka und Behrami als abwechselnd abkippende Sechser und Seferovic als Sturmspitze, flankiert von den einr\u00fcckenden Fl\u00fcgelspielern Mehmedi und Shaqiri. Gegen die kompakte polnische Mannschaft mieden die Schweizer das Zentrum und\u00a0 favorisierten stattdessen ein fl\u00fcgellastiges Aufbauspiel und eine hohe Strafraumpr\u00e4senz. Die beiden Au\u00dfenverteidiger Lichtsteiner und Rodriguez schoben zwar ebenfalls weit nach vorne, konnten aber nur vereinzelt Durchbr\u00fcche erzielen. Polen lauerte nun vermehrt auf Konter und versuchte auch nach tiefen Ballgewinnnen mit mehreren Spielern vertikal nach vorne zu spielen. Nach einer schwach ausgef\u00fchrten Standardsituation, konnten Blaszczykowski einen sauber ausgef\u00fchrten Gegenzug zum 1:0 abschlie\u00dfen.<\/p>\n

Schweizer Offensivpr\u00e4senz <\/strong><\/h2>\n

Die Schweizer \u00e4nderten auch in der zweiten H\u00e4lfte nicht ihre strategische Ausrichtung, sondern versuchten weiterhin \u00fcber Durchschlagskraft zum Erfolg zu kommen. Sp\u00e4testens als in der 60. Minute Embolo f\u00fcr Dzemaili eingewechselt wurde, setzten die \u201eNati\u201c auf geballte Offensivpower. Embolo besetzte nun zusammen mit Mehmedi, Seferovic und Shaquiri die letzte Linie und probierte auf die Grundlinie durchzubrechen. Das Team von Vladimir Petkovic wirkte in der Offensive weiterhin etwas inkoh\u00e4rent, die Abst\u00e4nde stimmten nicht ganz und insbesondere auf den Au\u00dfen gerieten sie h\u00e4ufig in isolierte Spielsituationen, so dass sie aus dem Spiel heraus kaum Chancen kreieren konnten. Nachdem der wuchtige Derdiyok f\u00fcr Mehmedi ins Spiel gebracht wurde, erh\u00f6hten die Schweizer ihre Strafraumpr\u00e4senz nochmals und versuchten \u00fcber Flanken aus dem Halbfeld von Rodrigues zum Erfolg zu kommen. Polen lie\u00df sich zwar nicht dauerhaft zur\u00fcckdr\u00e4ngen, sondern streute immer wieder Ballbesitzphasen ein, konnte sich dennoch nicht l\u00e4nger im letzten Drittel festsetzten und gab nach und nach Spielanteile ab. Zwar stimmten weiterhin die Abst\u00e4nde, die Angriffe wurden allerdings zu ungenau ausgespielt um f\u00fcr eine dauerhafte Entlastung zu sorgen. Nach einer Halbfeldflanke legte Derdiyok auf Shaqiri auf, der mit einem Fallr\u00fcckzieher den Ausgleich herstellte und die Verl\u00e4ngerung erzwang.<\/p>\n

Verl\u00e4ngerung<\/strong><\/h2>\n

Die Schweizer zogen sich zu Beginn der Verl\u00e4ngerung etwas zur\u00fcck, stellten auf ein 4-4-2-Mittelfeldpressing um. Seferovic und Embolo besetzten die Au\u00dfen, die beiden St\u00fcrmer Shaqiri und Derdiyok st\u00f6rten die erste Linie der Polen nur passiv und gew\u00e4hrten ihnen dadurch l\u00e4ngere Zirkulationsphasen. Polen fand einige Male den in den Zwischenlinienraum fallenden Lewandowski, spielte die Angriffe im letzten Drittel allerdings wieder zu unsauber aus. Erst in der zweiten H\u00e4lfte der Verl\u00e4ngerung zog die \u201eNati\u201c die Z\u00fcgel wieder an und konnte sich \u00fcber einen l\u00e4ngeren Zeitraum im letzten Drittel festsetzten. Die letzte Linie wurde wieder mit vier Akteuren besetzt, dahinter konnten Xhaka und Shaqiri unbehelligt den Ball zirkulieren lassen und bei Bedarf den polnischen Abwehrblock \u00fcberspielen. \u00a0Als Resultat ihrer druckvollen Angriffsbem\u00fchungen holten die Schweizer zwar eine Vielzahl von Standards heraus, konnte diese allerdings trotz enormer k\u00f6rperlicher Pr\u00e4senz (Derdiyok, Seferovic,Djourou) nicht in Tore umm\u00fcnzen und musste somit in das Elfmeterschie\u00dfen, indem die Polen das gl\u00fccklichere Ende f\u00fcr sich hatten.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/h2>\n

Die Polen legte eine beeindruckende erste H\u00e4lfte hin, in der sie mit Hilfe ihrer dynamischen Spielweise verdient in F\u00fchrung gingen. Sie waren nicht nur nach Kontern gef\u00e4hrlich, sondern zeigten ebenso -beg\u00fcnstigten durch ihr gut abgestimmtes Bewegungsspiel und passende Offensivstrukturen- ein ansehnliches Ballbesitzspiel. In der zweiten H\u00e4lfte lie\u00dfen sie sich etwas zu weit zur\u00fcckdr\u00e4ngen und konnten zu selten f\u00fcr Entlastung sorgen. Alles in allem zogen sie aber nicht unverdient in das Viertelfinale ein, da die Schweizer zu wenig aus ihrem individuell ansprechenden Kader gemacht haben und sich insgesamt zu eindimensional pr\u00e4sentierten um die Polen nach 120 Minuten niederzuringen.<\/p>\n

Marius Kaltwasser, abseits.at<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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