{"id":45571,"date":"2016-07-22T12:04:12","date_gmt":"2016-07-22T10:04:12","guid":{"rendered":"http:\/\/www.abseits.at\/?p=45571"},"modified":"2016-07-22T12:04:12","modified_gmt":"2016-07-22T10:04:12","slug":"ein-bisschen-frieden-kann-der-sk-sturm-die-fans-zurueckgewinnen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-in-osterreich\/bundesliga\/ein-bisschen-frieden-kann-der-sk-sturm-die-fans-zurueckgewinnen\/","title":{"rendered":"Ein bisschen Frieden: Kann der SK Sturm die Fans zur\u00fcckgewinnen?"},"content":{"rendered":"\n\n
\n\"\"\/\n<\/div>\n\n

\"_Sturm<\/a>Sturm steht vor einer wegweisenden Saison. Der Absturz ins Mittelma\u00df und der Fan-Streit liegen hinter den Schwarz-Wei\u00dfen. Der Status Quo lautet: umgebaute Mannschaft, neuer Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer, realit\u00e4tsbezogene Bescheidenheit. Und: Druck. Denn Zeit, die ein erfolgreicher Kaderumbruch erfordert, hat man\u00a0kaum. „Liefert“ Sturm jedoch wird einkehren was der Verein nach der turbulenten Vergangenheit am meisten braucht. Ruhe. <\/em><\/p>\n

Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude<\/em>…“ Der Refrain des Song-Contest-Klassikers von Nicole passt gut auf die heurige Saisonaussicht des SK Sturm. Die letzte Saison war von permanenter Unruhe gezeichnet, angefangen bei schwachen Leistungen \u00fcber Personaldiskussionen bis hin zum Gipfel, der als Zerw\u00fcrfnis mit den Fanclubs \u00fcber Sturm hereinbrach. 2015\/16 verlief durchschnittlich wie es durchschnittlicher nicht ging – 12 Siege, 12 Remis, 12 Pleiten. Tabellenrang 5 – viel zu wenig f\u00fcr die Anspr\u00fcche in Graz.<\/p>\n

Abseits des sportlich unerfreulichen Abschneidens sorgten der angesprochene Streit mit den organisierten Fanclubs der Nordkurve f\u00fcr Missstimmung, die so weit ging, dass auch die Mannschaft selbst sich von der Kurve abwandte und sich f\u00fcr einige Zeit beide Seiten – dazwischen der f\u00fcr aus Fan-Sicht zum n\u00f6tigen Strukturwandel als unwillig kritisierte Vorstand und Trainer – in Trotzhaltung gegen\u00fcberstanden. Stimmungsboykott. Stillstand. Sportlich ging nichts mehr. Personell sorgte schlie\u00dflich die Bestellung von G\u00fcnter Kreissl als „Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer Sport“ (Generalmanager Gerhard Goldbrich \u00fcbernahm die wirtschaftlichen Agenden) f\u00fcr frischen Wind. Der vormalige Wiener-Neustadt-Chef wurde in Graz gut aufgenommen, egal ob in der Gesch\u00e4ftsstelle, bei der Mannschaft – oder eben den Fans. Die Personalie Kreissl ist es auch, die die Weichen \u00fcber die Sommerpause und zum Teil bereits zuvor, innerhalb des Vereins neu stellte.<\/p>\n

Kreissl r\u00e4umt auf<\/strong><\/h2>\n

Grunds\u00e4tzlich betrifft dies nat\u00fcrlich die Mannschaft der Schwarz-Wei\u00dfen. Kreissl r\u00e4umte auf. Mit Vollgas. Klem, Offenbacher und Rosenberger landeten beim WAC, die Vertr\u00e4ge mit Kayhan, Kamavuaka, Schick und Avlonitis wurden ebenso nicht verl\u00e4ngert, was zum Teil an unterschiedlichen Gehaltsvorstellungen, aber auch an sportlichen Anspr\u00fcchen lag. Der Abgang von Tormann Esser nach Darmstadt schmerzte am heftigsten, hinzu kam das endg\u00fcltige Leih-Ende von Donis Avdijaj.\u00a0F\u00fcr Keeper Esser kam der letzte Neuzugang L\u00fcck aus Cottbus an die Mur. Die Neuerwerbungen zuvor sorgten f\u00fcr positives Aufsehen. War man sich in Graz in den letzten Jahren nicht selten unklar wie dieser oder jener Neue helfen soll ist das vor dieser Saison anders.<\/p>\n

Die Verpflichtungen von Christian Schulz aus Hannover und Stefan Hierl\u00e4nder aus der Red-Bull-Filiale in Leipzig gelten als „K\u00f6nigstransfers“ Kreissls. Koch, Huspek, Schmerb\u00f6ck sollen dem Kader mehr als nur Breite verleihen, im Sturm hofft man, dass Deni Alar nach schwierigen Zeiten in H\u00fctteldorf nun in Liebenau der Knopf aufgeht. Wird n\u00f6tig sein: Edomwonyi, Kienast und Co. zeichneten sich als Torj\u00e4ger in den letzten Monaten nicht aus. Uros Matic ist wiederum jener Mann der im Mittelfeld die F\u00e4den ziehen und nach hinten absichern soll. Mit ihm hofft man einen neuen Regisseur gefunden zu haben. Im Test gegen Celtic lie\u00df er bereits Klasse aufblitzen. Die Jungen – auch sie sind bei Sturm stets Thema wenn die Fangruppen\u00a0Trainer Foda f\u00fcr zu wenig Ber\u00fccksichtigung\u00a0 der Jungen kritisieren – um Skrivanek, Maresic und Schmid sollen ebenso fr\u00fch Verantwortung \u00fcbernehmen und zeigten die\u00a0Kompetenz hierzu bereits in den\u00a0Testspielen.\u00a0Was auffiel: das Vorgehen von G\u00fcnter Kreissl in Sachen Transferabwicklung zeichnete sich durch absolute Seriosit\u00e4t in Sachen Stillschweigen aus. Das zeigte sich bei Christian Schulz. Den Dreh- und Angelpunkt von Hannover 96 nach dem Abstieg des Vereins nach Graz zu holen, ohne, dass irgendwer aus dem Presse- oder „Informanten“-Bereich Wind davon bekam zeugt von Verhandlungsgeschick.<\/p>\n

Keine Zeit<\/strong><\/h2>\n

Mit dem aktuellen Spielermaterial arbeiten muss jedoch in erster Linie Trainer Franco Foda. Der Deutsche hat nach wie vor jede Menge Kritiker unter den Fans – sowohl bei den ultra-orientierten als auch den „Normalos“. Er steht vor einer schwierigen Saison: die Neuen mussten rasch integriert werden, das Spiel-System wird offensiver anzulegen sein, will man die schwache Torausbeute der letzten Saison vergessen machen (was jedoch auch an mangelnder Chancenverwertung lag).<\/p>\n

Fodas wohl gr\u00f6\u00dfte zu meisternde H\u00fcrde: er hat kaum Zeit. Mit Geduld von Seiten des Umfelds sollte er heuer nicht rechnen. Viele Anh\u00e4nger sind wie gesagt noch immer erbost \u00fcber die Leistungen der letzten Saison, auch Fodas teilweise kurios anmutenden Erkl\u00e4rungen f\u00fcr entt\u00e4uschende Resultate trugen ihres dazu bei. Gefordert wird ein Europacup-Startplatz. Punkt. Dass sich die Verantwortlichen letztes Spieljahr mit Aussagen wie „Europacup ist Sturms Anspruch“ klar positionierten, erwies sich als Bumerang der auch jetzt wieder eine Runde drehen k\u00f6nnte. Denn, und auch das wird problematisch, die Konkurrenz schl\u00e4ft nicht: Salzburg und die Wiener Clubs strauchelten 2015\/16 regelm\u00e4\u00dfig – selten war die Chance gr\u00f6\u00dfer dies auszunutzen. Und obwohl bekanntlich vor einer neuen Saison niemand wei\u00df wo er steht muss in Graz davon ausgegangen werden dass sich die drei genannten Top-Teams entsprechend verst\u00e4rkt haben, um Schw\u00e4cheperioden wie zuletzt vorzubeugen. Mit anderen Worten: Sturm wird heuer keine Zeit haben in die Saison zu finden – Integration der Neuen, vielleicht neues Spielsystem hin oder her!<\/p>\n

Leistet man sich ein Tief droht die Gefahr dass Salzburg, Rapid und Austria enteilen. Und ein teils un\u00fcbersehbarer Leistungsunterschied wie bei den letzten Duellen gegen die „Gro\u00dfen“ darf kommende Saison nicht eintreten. Diese Vorzeichen sind nicht neu. Angesichts des x-ten Neustarts Sturms ist der Druck „zu liefern“ jetzt jedoch wahrlich enorm.<\/p>\n

Grund Angst zu sch\u00fcren besteht in Graz trotzdem nicht. Nicht nur weil dies kontraproduktiv ist und niemandem hilft. Von Managementseite her geht man realistisch in die neue Spielzeit, gro\u00dfe T\u00f6ne alla Europacup-Vorsatz spuckte niemand, „ich freue mich auf die neue Saison“ h\u00f6rte man nicht nur von Trainer Foda. Man nimmt es ihm ab. Wer zuletzt das Sturm-Training beobachtete konnte sich ein Bild machen. Wer bei \u00dcbungen nachlie\u00df erntet umgehend entsprechende Kritik.<\/p>\n

Hoffnungsfroh statt euphorisch<\/strong><\/h2>\n

In Graz ist man sich dessen bewusst, dass die kommende Saison eine richtungsweisende ist wie selten eine zuvor. Hop oder Drop. Die Ausgangslage ist klar: der Kader wurde „ausgemistet“ und punktiert verst\u00e4rkt, G\u00fcnter Kreissl ist als „grader Michl“ bekannt und gesch\u00e4tzt, der bei nicht erbrachter Leistung durchgreifen wird, und unter den Fans herrscht eine komische Stimmung. Vorfreunde merkt man nicht wirklich (der Abo-Verkauf ging bei aktuellem Zwischenstand zur\u00fcck), es gilt das Motto der Mannschaft eine „faire Chance zu geben“. Besser formuliert: Sturm muss die Fans zur\u00fcckgewinnen.<\/p>\n

All dem zutr\u00e4glich ist ein positiver Start. Denn nur dann wird rund um Sturm auch jener eingangs angesprochene Frieden einkehren k\u00f6nnen den die Mannschaft braucht um entsprechende Leistungen abrufen zu k\u00f6nnen. Und die „Abwesenheit von Angst“, wie einst Deutschlands Ex-Kanzler Helmut Schmidt philosophierte.\u00a0\u00a0Stattdessen: Euphorie. Kreissl sagt: „Die Saison ist f\u00fcr mich dann eine erfolgreiche wenn – ergebnisunabh\u00e4ngig – rund um diesen Verein wieder Euphorie herrscht. Begeisterung entfacht wird, der Funke vom Feld auf die R\u00e4nge \u00fcberspringt.“<\/em><\/p>\n

Es ist Sturm zuzutrauen Salzburg und die Wiener mehr als nur zu \u00e4rgern. Der Europacup wird zwar nicht explizit als Ziel genannt – und ist es doch. Angesichts der Gr\u00f6\u00dfe des Vereins zu Recht. Entsteht die noch ausbleibende Euphorie ist mit dem\u00a0(trotz stets kritischer Haltung ungemein treuen) Grazer Publikum speziell der\u00a0„Nord,“ mit\u00a0der sich\u00a0Vorstands- und\u00a0Mannschaftsvertreter\u00a0aussprachen, viel zu erreichen. Die Hoffnung lebt in Graz. Und dann l\u00e4sst dich die Klammer mit dem Liedtext von Nicole wunderbar schlie\u00dfen:…“ein bisschen Frieden, ein bisschen tr\u00e4umen<\/em>.“<\/p>\n

Philipp Braunegger, abseits.at<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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