{"id":53609,"date":"2017-07-28T15:11:53","date_gmt":"2017-07-28T13:11:53","guid":{"rendered":"https:\/\/abseits.at\/?p=53609"},"modified":"2017-07-28T15:11:53","modified_gmt":"2017-07-28T13:11:53","slug":"analyse-austria-beisst-sich-an-limassol-die-zaehne-aus","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/abseits.at\/fusball-international\/europa-league\/analyse-austria-beisst-sich-an-limassol-die-zaehne-aus\/","title":{"rendered":"Analyse: Austria bei\u00dft sich an Limassol die Z\u00e4hne aus"},"content":{"rendered":"\n\n
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\"\"<\/a>Im ersten Europacupspiel der Saison 2017\/2018 und der 3. Qualifikationsrunde gastierte die zypriotische Mannschaft AEL Limassol bei der Wiener Austria. Die Veilchen hatten nach der deutlichen Niederlage gegen Altach einiges wiedergutzumachen und wollten sich eine gute Ausgansposition f\u00fcr das R\u00fcckspiel erarbeiten. Die Zyprer schafften es jedoch die Veilchen in Schach zu halten, wobei diese mit ihrem statischen Spiel – speziell in der ersten Halbzeit- es dem Gegner auch nicht allzu schwer machten. Erst nach einer Systemumstellung zur Halbzeitpause wurde es etwas besser, jedoch reichte es nicht mehr f\u00fcr einen Treffer und eine noch bessere Ausgansposition.<\/em><\/p>\n

Limassol bringt FAK-Motor von Beginn an zum Stottern<\/strong><\/h2>\n

Bei den Violetten kehrte Denker und Lenker Holzhauser nach einer Sperre zur\u00fcck in die Mannschaft und man formierte sich im gewohnten 4-1-4-1 System. Die G\u00e4ste aus Zypern haben den Gastgeber augenscheinlich eingehender analysiert und sich dementsprechend einen passenden Matchplan zurechtgelegt. Man formierte sich gegen den Ball in einer 4-4-2\/4-1-2-3 Mischformation, die manchmal sogar wie ein 4-2-4 wirkte. Dabei verzichteten die G\u00e4ste auf das anpressen der ersten Aufbaulinie der Austria, zogen sich stattdessen im Umkreis der Mittellinie zur\u00fcck und lauerten grunds\u00e4tzlich in einer Raumorientierung auf den Gegner. Dabei ging man durchaus klug und \u00fcberlegt vor, indem sobald die Veilchen versuchten \u00fcber das Zentrum das Spiel aufzubauen, sofort die Spieler von hinten angepresst wurden und unter Druck bzw. einem eingeschr\u00e4nkten Sichtfeld zum R\u00fcckpass greifen mussten.<\/p>\n

Der Fokus lag also klar darauf, das Spiel der Austria \u00fcber das Zentrum zu verhindern und sie auf die Seite zu locken. Sobald dies geschah, streute Limassol immer wieder klassische Mannorientierungen in ihr Spiel ein, um die Gastgeber auf den Au\u00dfen festzusetzen und zum Fehler zu zwingen. Aber nicht nur da nutze man die Manndeckung, auch die beiden Achter Holzhauser und Gr\u00fcnwald wurden sehr oft eng verfolgt und hatten damit sichtlich zu k\u00e4mpfen. Im Ballbesitz formierten sich die Zyprer in einer 4-2-1-3 Anordnung, interessanterweise mit sehr hohen und breiten Fl\u00fcgelst\u00fcrmern und einem Spielmacher hinter der Spitze. Dabei wirkte das Ballbesitzspiel alles andere als gut strukturiert und stabil, da die Mannschaft quasi in zwei Teile zerrissen wurde. W\u00e4hrend die Verteidigung und die beiden zentralen Mittelfeldspieler sich um das Aufbauspiel k\u00fcmmerten, klaffte zum restlichen Offensivteil der Mannschaft ein gro\u00dfes Loch und offenbarte die schlechten Verbindungen zwischen den Mannschaftsteilen. Aus eben diesem Grund verzichtete die Austria wom\u00f6glich auf das hohe Attackieren, da man die hohen B\u00e4lle auf den gro\u00dfgewachsenen St\u00fcrmer und folgende Ablagen mehr f\u00fcrchtete, als das Kurzpassspiel von Limassol. Sobald sich die Zyprer jedoch mal in h\u00f6heren Zonen befanden, lautete die Devise \u2013 Ab durch die Schnittstelle. Die Fl\u00fcgelst\u00fcrmer starteten permanent in die Tiefe und lauerten auf die Lochp\u00e4sse der Mitspieler- woraus auch letztlich die gr\u00f6\u00dfte Chance der G\u00e4ste resultierte. Dies war jedoch recht eindimensional und f\u00fcr eine taktisch gut geschulte Mannschaft insgesamt relativ problemlos zu verteidigen.<\/p>\n

Motto der Austria \u2013 Vorsicht zuerst!<\/strong><\/h2>\n

Die violetten Gastgeber agierten von Beginn weg an diesem Abend wesentlich konservativer und etwas abwartender als gewohnt. Dabei schien in erster Linie ein sauberer Kasten das prim\u00e4re Ziel zu sein und darauf richtete sich dementsprechend auch das eigene Spiel aus. Man verzichtete auf die einkippenden Au\u00dfenverteidiger und spielte auch wesentlich seltener vertikal oder diagonal aus der Abwehr heraus als gew\u00f6hnlich. Serbest \u00fcbernahm den Part als abkippender Sechser, der jedoch zu Beginn einige Probleme hatte ins Spiel zu finden und ungewohnte Nachl\u00e4ssigkeiten offenbarte. Dadurch verzichtete man auch relativ bald \u00fcberwiegend auf das Spiel durch das Zentrum und versuchte \u00fcber die Fl\u00fcgel nach vorne zu kommen oder auf den Umschaltmoment zu lauern. Aus diesem Grund sollte Spielgestalter Holzhauser auf die Seite ausweichen und enge Situationen mittels seiner technischen Klasse aufl\u00f6sen, oder R\u00e4ume schaffen bzw. Mitspieler wie Pires freischieben. Doch die Umsetzung haperte und das lag vor allem an der Abwesenheit von einer der \u00fcblichen St\u00e4rken der Austria- n\u00e4mlich das Spiel in die Tiefe.<\/p>\n

Eines der Ursachen f\u00fcr den mangelnden Tiefgang ist nat\u00fcrlich die Abwesenheit von Venuto und speziell Torj\u00e4ger Kayode. Letzterer w\u00e4re n\u00e4mlich nahezu pr\u00e4destiniert f\u00fcr dieses Spiel gewesen. Durch die Mannorientierungen bei Limassol ergaben sich immer wieder riesige L\u00f6cher zwischen den Schnittstellen in der Abwehr, die jedoch oft von niemandem angelaufen wurden. Und wenn es doch mal versucht wurde, hatten die Zyprer wenige Probleme Gr\u00fcnwald oder Holzhauser zu verfolgen, da diese nicht gerade zu den schnellsten Spielern geh\u00f6ren. Sie versuchten aber immerhin, die nicht vorhandenen Laufwege von Friesenbichler zu kompensieren, der v\u00f6llig in der Luft hang und auf verlorenem Posten stand. Durch diese Problematik waren jegliche Versuche R\u00e4ume zu \u00f6ffnen eine Herausforderung, welche letztlich in ein statisches Spiel der Veilchen m\u00fcndete. In Kombination mit der abwartenden Haltung, war das nat\u00fcrlich Gift f\u00fcr das eigene Offensivspiel. Hier und da gab es n\u00e4mlich die M\u00f6glichkeit im ballfernen Halbraum den Gegner aufzurei\u00dfen, jedoch w\u00e4re daf\u00fcr ein gewisses Risiko von N\u00f6ten gewesen, da diese R\u00e4ume nicht leicht zu bespielen sind und es die Gefahr birgt, nach einem Fehlpass ausgekontert zu werden.<\/p>\n

Von daher verwundert es nicht, dass das Offensivspiel der Austria aufgrund der genannten Aspekte nicht in Fahrt kam. Stattdessen h\u00e4uften sich die langen, aussichtslosen B\u00e4lle nach vorne oder man verzichtete g\u00e4nzlich auf den Ballbesitz und formierte sich geschlossen hinter dem Ball. In dem Fall wurde die Anordnung gegen den Ball zu einem 4-4-2, in welchem sich Gr\u00fcnwald und Holzhauser in der Spitze abwechselten und man meist erst nach der Mittelauflage begann aggressiver zu attackieren. Jedoch war auch die abwartende Spielweise nicht wirklich von Erfolg gekr\u00f6nt, da die G\u00e4ste meist mit vier oder f\u00fcnf Spielern ihre Angriffe absicherten und dem Umschaltspiel der Veilchen damit vorbeugten. Dadurch pl\u00e4tscherte die Partie in der ersten Halbzeit lange Zeit vor sich hin, da beide Mannschaften nicht in der Lage waren bzw. das Risiko nicht eingehen wollten ein vern\u00fcnftiges Offensivspiel aufzuziehen. Wesentlich gef\u00e4hrlicher blieben dabei in der ersten H\u00e4lfte die G\u00e4ste aus Limassol, die zu zwei, drei guten Torchancen kamen.<\/p>\n

Umstellung zur Pause verschafft Austria Kontrolle \u00fcber das Spiel<\/strong><\/h2>\n

Nach der Halbzeit nahm Trainer Fink eine Systemumstellung vor und wechselte zur „alten“ 4-2-3-1 Formation. Holzhauser und Serbest sollten von hinten den Spielaufbau ankurbeln, w\u00e4hrend Gr\u00fcnwald offensiv viel unterwegs war und versuchte die Mannorientierungen der Zyprer auszuhebeln. Dabei wollte man augenscheinlich vor allem die beiden Fl\u00fcgelspieler Pires & Tajouri freischieben, damit diese dann f\u00fcr gef\u00e4hrliche Aktionen und Durchbr\u00fcche in der Offensive sorgen konnten. Auch der Spielaufbau wurde angepasst und wesentlich breiter ausgelegt. Die Au\u00dfenverteidiger r\u00fcckten etwas weiter nach vorne, w\u00e4hrend das Quartett Westermann-Filipovic-Serbest-Holzhauser f\u00fcr die tiefe Ballzirkulation zust\u00e4ndig war. Dadurch wurde es f\u00fcr Limassol auch schwerer, den Aufbau der violetten Gastgeber zu st\u00f6ren. Deshalb r\u00fcckte man auch nach und nach etwas weiter nach hinten und machte die eigene H\u00e4lfte dicht. Die Veilchen versuchten nun im kontrollierten Modus nach vorne zu kommen und f\u00fcr den Lucky Punch zu sorgen. In dieser Phase war man dann auch klar \u00fcberlegen, auch wenn das Abwehrbollwerk der Zyprer schwer zu durchbrechen war und man nicht zu vielen Torchancen kam. Die beste hatte noch Pires, der die hundertprozentige Gelegenheit jedoch kl\u00e4glich vergab. Die G\u00e4ste schienen nun k\u00f6rperlich auch nicht mehr v\u00f6llig auf der H\u00f6he zu sein und konnten kaum mehr f\u00fcr Entlastung sorgen. Die Austria war zwar bem\u00fcht, aber wollte auch nicht das letzte Risiko gehen. Somit blieb es dann auch wenig \u00fcberraschend bei dem 0:0 Unentschieden.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/h2>\n

Die Austria tat sich auch im dritten Pflichtspiel der laufenden Saison erneut schwer beim Tore schie\u00dfen und verpasste damit die Gelegenheit, f\u00fcr eine noch bessere Ausgangsposition im R\u00fcckspiel zu sorgen. Dabei versuchte man in \u00e4hnlicher Manier wie noch in der vergangenen Saison im Europacup zu agieren, jedoch machte sich die Abwesenheit zweier wichtiger und temporeicher Puzzleteilchen in der Offensive deutlich bemerkbar. Zwar wurde das Spiel nach der Halbzeit etwas besser, jedoch noch lange nicht auf jenem Niveau, das man von den Violetten in der vergangenen Saison \u00f6fters zu sehen bekam. Somit erwartet die Veilchen ein im wahrsten Sinne des Wortes „hei\u00dfes“ R\u00fcckspiel in der Hitze auf Zypern, welches definitiv eine Herausforderung sein wird. Allerdings pr\u00e4sentierte man sich gerade ausw\u00e4rts wesentlich st\u00e4rker im Europacup, weshalb die Chancen auf den Aufstieg ins EL-Playoff nach dem Hinspiel wahrscheinlich auch nicht gesunken sind.<\/p>\n

Dalibor Babic, abseits.at<\/p>\n\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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